Editorial

Liebe CREVELTer,

Weihnachten? Schon Anfang November? Nun, zum einen wissen wir, wie schnell die wenigen Wochen vergehen werden, zum anderen tut uns ein bisschen festliche Wärme und Behaglichkeit dieser Tage sicher allen ganz gut. Was ist nur los mit unserer Welt? Hat plötzlich alle der Wahnsinn gepackt oder sind es vielleicht unerkannte Long-COVID-Symptome, die dafür sorgen, dass die Menschen verrückt spielen?

Wir erleben derzeit eine äußerst fragile politische Situation, die frappierend an die apokalyptische Stimmung der Achtzigerjahre erinnert, als sich die USA und die damalige UdSSR im atomaren Rüstungswettstreit befanden. Als Folge davon beginnen Sicherheiten, die die meisten von uns für gegeben und unwiderruflich hielten, zu bröckeln: eine warme Wohnung, ein gefüllter Kühlschrank, ein vollgetanktes Auto. Wir müssen den viel zitierten Gürtel enger schnallen, um unsere existenzielle Grundversorgung zu sichern. Das spüren wir nicht nur im Privatleben, sondern natürlich auch im Beruflichen. Viele unserer langjährigen treuen Partner und Kunden sind ausgesprochen vorsichtig und zurückhaltend, weil sie nicht genau wissen, was die nächsten Monate bringen werden. Alteingesessene Krefelder Betriebe müssen sich ernsthaft mit der Frage beschäftigen, wie sie ihre Leistungen noch weiter finanzieren können – und ob es überhaupt eine Zukunft für sie gibt.

Angesichts dieser unsicheren Situation gilt es, nicht in Panik zu geraten. Wir dürfen uns keinesfalls in unseren heimischen vier Wänden verschanzen wie in einer Festung: Vielmehr müssen wir noch enger zusammenrücken und an einem Strang ziehen. Zum Beispiel, indem wir als Verbraucher den lokalen Einzelhandel, die hiesige Gastronomie und regionale Veranstalter unterstützen, anstatt beim großen Versandkonzern im Internet zu bestellen. Ein paar Adressen, wo Ihr Geld gut aufgehoben ist, stellen wir Ihnen in unserer Novemberausgabe vor: So erfahren Sie in unserem Geschenke-Spezial etwa, wo sie in Krefeld originelle, ausgefallene und nachhaltige Präsente finden. Als eine wichtige Adresse ist natürlich der MIKS Weihnachtsmarkt zu nennen, auf dem ausschließlich regionale Anbieter in ganz besonderem Ambiente ausstellen werden. Das kostbarste Geschenk, das wir machen können, ist es ganz gewiss, unsere Zeit miteinander zu teilen. Zum Beispiel an einer liebevoll gedeckten Tafel: Freunde der asiatischen Küche kommen im Midori auf ihre Kosten, das den meisten noch unter dem Namen Asia 5 Sterne ein Begriff sein dürfte. Oder sie treffen sich im neuen „Wohnzimmer“ von Jan Aretz, der neu eröffneten Bar Gloriette auf dem Westwall.

Wir sind uns ganz sicher: Das Leben wird auch in Krefeld weitergehen. Für uns alle. Garantiert.

Viel Freude beim Lesen wünschen

Michael Neppeßen, Torsten Feuring & David Kordes

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