Für die einen ist es ein ausgiebiges Bad am Ende eines Tages, für die anderen ein Mittagschlaf zwischen den Terminen. Kleine Auszeiten im trubeligen Alltag, die unsere Batterien wieder aufladen. Doch wie finde ich heraus, was mir und meiner Seele guttut und wie binde ich das in meinen Alltag ein?
In unserer schnelllebigen Welt ist es ungemein wichtig, dass wir unsere Energiespeicher immer wieder aufladen. Oftmals werden kleine, persönliche Auszeiten allerdings von anderen fälschlicherweise als egoistisches Handeln angesehen, dabei können wir uns nur gut um andere kümmern und den Alltag meistern, wenn es uns selbst gut geht. Selbstfürsorge ist also elementar wichtig, um den Stressoren im Leben etwas entgegenzusetzen.
In der Klinik erleben wir es häufig, dass Selbstfürsorge bei vielen Patient*innen das erste ist, was nach einem Aufenthalt wieder wegfällt. Deshalb ist es wichtig, sich bewusst Zeiten einzuplanen, die für schöne und genussvolle Aktivitäten reserviert sind. Wie diese Me-Time gestaltet wird, ist individuell unterschiedlich. Der eine geht eine Runde spazieren und nimmt mit allen Sinnen die Natur wahr, der andere malt oder bastelt etwas. Wichtig ist herauszufinden, was Selbstfürsorge für einen selbst bedeutet.
Oft sind es unsere inneren Antreiber, die uns ausreden, diese kleinen Auszeiten zu zelebrieren und zu genießen. In unserer Leistungsgesellschaft ist es mitunter nicht so einfach, für sich und seine persönlichen Pausen einzustehen. Wir müssen (wieder) lernen, uns die innere Erlaubnis zu geben, Pausen einzulegen und diese als wertvoll zu erleben. Nur wenn wir zwischendurch pausieren, können wir unsere Aufgaben gut erledigen.
Ganz stark mit Selbstfürsorge verbunden ist das Empfinden von Genuss. Was tut uns gut? In welchen Situationen können wir etwas genießen? Wenn wir uns erlauben, Genuss zu empfinden, ist das die perfekte Voraussetzung für Selbstfürsorge. Doch was braucht Genuss? Der Psychologe Dr. Rainer Lutz hat eine kleine Anleitung zum Genuss entwickelt. Nach ihm braucht Genuss Zeit. Wir sollten uns dafür bestimmte Zeitfenster zur Verfügung stellen. Genuss muss erlaubt sein und nicht nebenbei stattfinden. Für jeden kann Genuss etwas anderes bedeuten, weswegen wir individuell ausprobieren können, was uns guttut. Weniger ist mehr. Bei einem Überangebot ist es schwierig, zu genießen. Genuss ist zudem etwas, was erlernt werden muss. Und das Wichtigste: Genuss ist alltäglich. Sei es ein gutes Essen oder ein Spaziergang. Eine Patientin hat sich zum Beispiel eine kleine Genussbox zusammengestellt. Es gab darin kleine Bücher, eine Gesichtsmaske oder ein Stück Schokolade. Etwas, was sie jeden Tag in den Alltag einbauen konnte und worauf sie sich gefreut hat!
Finden Sie heraus, was Ihnen Genuss bereitet und planen Sie eine kleine Auszeit!
Ihre Kim Schlangenotto
Klinik Königshof
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