Editorial

Liebe CREVELTer,

dass der Krefelder generell ein gespaltenes Verhältnis zu seiner Stadt hat, ist nichts Neues. Dass er dazu neigt, vor allem das Negative zu sehen, gleichzeitig aber die meisten Versuche, Dinge neu und anders zu machen, schon im Vorfeld kaputtredet, war einer der Gründe, aus denen wir uns vor Jahren dazu entschlossen haben, dieses Magazin zu machen. Wir wollten zeigen, dass es diese Stadt viele gute und schöne Seiten hat, die man neben den Dingen, die im Argen liegen, nicht aus den Augen verlieren sollte. Für viele Menschen scheint diese Haltung aber tatsächlich zu kompliziert zu sein, wenn man die Kommentare unter dem Video betrachtet, dass wir nun schon seit Jahren auf Facebook ausspielen.

Wir lassen uns trotzdem nicht beirren: Wir sind der Meinung, dass in dieser Stadt ein großes Potenzial schlummert. Nur bedarf es einer positiven Grundhaltung und einer gewissen „Anpackermentalität“, dieses Potenzial zu heben. Vom Rumsitzen und Meckern allein wird sich nämlich nichts ändern, es gilt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Es gibt einige Menschen in Krefeld, die das bereits tun, über die unserer Meinung nach aber viel zu wenig gesprochen wird. Um ihnen die Aufmerksamkeit zu geben, die sie verdienen – und vielleicht „Nachahmer“ zu inspirieren –, haben wir gemeinsam mit dem Künstler Michael Strogies die Aktion „Heroes in Krefeld“ ins Leben gerufen. Wir präsentieren Krefelder, die sich in der Stadt engagieren und dazu beitragen, diese Stadt zu einem besseren, lebenswerten Ort zu machen. Michael Strogies wird die Gesichter unserer Helden bildlich festhalten und mit uns zusammen eine Heldengalerie erstellen, die hoffentlich stetig anwachsen wird. Unser erster Held ist Joachim Watzlawik, der mit seiner ruhigen, herzlichen Art schon seit Jahrzehnten seinen Einfluss auf unsere Stadt ausübt. Es ist eigentlich lange überfällig, dass wir ihn auf diesen Seiten vorstellen. Alles über die Aktion „Heroes in Krefeld“ und Joachim Watzlawik erfahren Sie hier.

Ob der Surfpark eine Innovation und Chance für Krefeld ist oder nicht, darüber wird seit nunmehr fast zwei Jahren sehr lebhaft gestritten – allerdings unserer Meinung nach nur wenig ausgewogen, wie sich auch in der kürzlich vom WDR einberufenen Talkrunde zeigte. Die Gegner beanspruchen für sich, auf der moralisch „richtigen“ Seite zu stehen, wer anderer Meinung ist, ist wahlweise ein Umweltverschmutzer und Energieverschwender, ein Profiteur in eigener Sache oder aber ein „Privilegierter“, dem man nur Hohn, Spott oder aber Beleidigungen entgegenzusetzen hat. Wir haben ein paar der häufigsten Contra-Argumente aufgegriffen und beantwortet, um zumindest den gröbsten Falschaussagen etwas Sachliches entgegenzusetzen. Natürlich in vollem Bewusstsein darüber, was wir uns dafür auf Social Media anhören dürfen werden.

Dinge anpacken und ändern: Das geht natürlich auch im Kleinen. Und weil das Frühjahr traditionell die Zeit ist, in der man bauliche Veränderungen an seinen eigenen vier Wänden vornimmt, haben wir ein paar Unternehmen in Krefeld besucht, die dafür die richtigen Ansprechpartner sind, und ein kleines „Bauen & Wohnen“-Spezial aufbereitet. Also: Keine falsche Müdigkeit vortäuschen. Legen Sie los!

Viel Spaß beim Lesen

Michael Neppeßen, Torsten Feuring & David Kordes

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