Die KiTa ‚Die Kleinsten e.V.‘ braucht eine neue Bleibe. Sonst droht nach 29 Jahren das Aus.

Hilfe für Die Kleinsten

Das KiTa-Team weiß, was Kinderaugen zum Leuchten bringt und trotzdem für Eltern vernünftig klingt.

Nur wenige Meter von der Hauptstraße entfernt, eröffnet sich nach Einbiegen in das unscheinbare Gässchen im Moerser Stadtteil Repelen ein beinahe ländliches Idyll: Die Front des alten Backsteinhäuschens ziert ein buntes Schild, daneben flankieren ein öffentliches Bücherregal und ein rot bemalter Bauwagen den Eingang zu dem mit Spielgeräten übersäten Garten. Es ist die Heimat der Kleinsten – und zwar buchstäblich: In der KiTa des Vereins Die Kleinsten e. V. werden 17 Kinder im Alter von ein bis drei Jahren liebevoll betreut. Noch. Denn nach fast 29 Jahren erhielt der Verein die Kündigung des Vermieters. Wenn bis zum 31. März keine neue Bleibe gefunden wird, müssen sich nicht nur zahlreiche Eltern um eine neue Betreuung für ihre Kinder kümmern, sondern auch die sieben fest angestellten Erzieherinnen und Pädagoginnen nach einer neuen Arbeit umsehen.

„Wir sind auf dringende Hilfe aus Moers angewiesen. Wir benötigen eine räumliche Übergangslösung, damit wir etwas Zeit gewinnen“, fasst die pädagogische Leiterin Dagmar Anton ihre Hoffnung in Worte. Denn innerhalb von knapp drei Monaten geeignete Räumlichkeiten zu finden und diese den Anforderungen der Kleinkinderbetreuung anzupassen, ist für die Mitglieder des ehrenamtlich betriebenen Vereins – die Eltern der hier betreuten Kleinen – unmöglich. Vorstandsmitglied Swantje Monreal ist eine von ihnen, und es fällt ihr sichtlich schwer, ihre Gefühle zurückzuhalten: „Das hier ist Familie für mich. Ich habe hier schon meine Nichte abgeholt und es war für mich nie eine Frage, wo auch ich eines Tages meine eigenen Kinder unterbringen würde“, erinnert sie sich. „Die Kinder erfahren hier eine Aufmerksamkeit und Liebe, die keinesfalls selbstverständlich ist.“ Das garantiert nicht zuletzt die kleine Gruppengröße: Jedes Kind bekommt hier die Zeit und Zuwendung, die es braucht. Erst im vergangenen Jahr wurde außerdem der Garten neu gestaltet, in dem die Kleinen Äpfel, Birnen und Beeren pflücken und mit Wasser herummatschen können. In regelmäßigen Themenwochen lernen sie etwa, warum Bienen so nützliche Insekten sind, und natürlich werden auch Weihnachten, Ostern und Karneval jedes Jahr ausgelassen und kreativ gefeiert. Zum Martinsfest lädt die KiTa traditionell alle Nachbarn und ehemaligen Kinder mit ihren Familien in den Garten der Einrichtung ein. In ihrem Stadtteil sind die Kleinsten fest verwurzelt und gern gesehener Gast auf dem Wochen- oder Weihnachtsmarkt. Je länger man zuhört, umso mehr wird klar, wie sehr die Betroffenen unter Schock stehen. Ihre Geschichte hat dieses Ende nicht verdient.

Chaos machen, ganz viel lachen, springen, toben, singen, tanzen und im Bällebad verschanzen.


Die Kleinsten selbst bekommen von all den Sorgen der Großen zum Glück nichts mit. Freudig empfangen sie den Fahrer, der das Mittagessen bringt. Heute gibt es Hörnchennudelsuppe, Brötchen und Vanillecreme. Auch die Erzieherinnen versuchen sich nichts anmerken zu lassen, egal, ob sie wie Dagmar Anton oder Anke Paulsen seit Anfang an mit dabei sind oder hier gerade ihre Ausbildung absolvieren, wie Nikola Höfken. Natürlich haben sie alle auch ein berechtigtes eigenes Interesse am Fortbestand des Vereins, aber darüber spricht niemand. Es geht Ihnen vor allem darum, dieses kleine Idyll zu bewahren, zu dem sie alle jeden Tag ihren Teil beitragen – und das längst auch ihre Heimat geworden ist.

Jede Art von Hilfe ist der KiTa herzlich willkommen, Handwerker, die Kapazitäten für kommende Baumaßnahmen haben ebenso wie tatkräftige Hilfe beim Umzug. Jeder, der Ideen hat oder mit anpacken kann, sowie Eigentümer, die dem Verein kurzfristig ein Grundstück oder Räumlichkeiten in Moers zur Verfügung stellen können, wenden sich gerne an:

KiTa Elterninitiative Die Kleinsten e.V.
An der Schneckull 23-29
47445 Moers
Telefon: 02841-769390
Email: diekleinsten@web.de
www.diekleinsten-moers.de
Instagram: kita_die_kleinsten

Fotos: Luis Nelsen
Artikel teilen: