Linara

Pflege hat ein zu Hause

Christina Lambertz empfängt Kunden zur Beratung seit dem 14. Mai in ihrem Geschäft am Bockumer Platz.

Als Eltern bedeuten uns das Wohlergehen, die Gesundheit und Sicherheit unserer Kinder alles. Im Alter wendet sich das Verhältnis: Dann sind es die Kinder, die sich um ihre Eltern kümmern und dafür mitunter große Anstrengungen unternehmen. Mit der sogenannten häuslichen 24-Stunden-Betreuung hat sich in den vergangenen Jahren, neben der stationären Versorgung und dem ambulanten Pflegedienst, ein weiteres ambulantes Pflegemodell etablieren können. Dieses ermöglicht Senioren, im gewohnten Umfeld bleiben zu können. Christina Lambertz, die mit LambertzCare die offizielle Regionalvertretung der Pflegevermittlung Linara am Niederrhein bildet, weiß, wie wertvoll diese Form der Unterstützung ist.

Manchmal geht es mit der Pflegebedürftigkeit ganz schnell: „Viele ältere Menschen sind nachts desorientiert, wenn sie aufwachen. Wenn sie dann die Toilette oder Küche aufsuchen, verlaufen sie sich, geraten in Panik und stürzen“, weiß Lambertz. „Nach erfolgreicher stationärer Behandlung des Oberschenkelhals- oder Beckenbruchs dürfen sie zwar wieder nach Hause, doch sie sind dort nun auf Hilfe angewiesen.“ Und die muss dann oft eilends organisiert werden, vor allem wenn die eigenen Kinder weiter weg wohnen. Angesichts von Wartezeiten für Pflegeheimplätze von sechs bis zwölf Monaten eine kaum lösbare Aufgabe – wenn es eben nicht die sogenannte 24-Stunden-Betreuung gäbe. 

„Wir vermitteln innerhalb weniger Tage osteuropäische Betreuungskräfte, die für einen vorab vereinbarten Zeitraum bei den Pflegebedürftigen einziehen und sich um deren Grundversorgung kümmern“, erläutert die Krefelderin. „Die Betroffenen können zu Hause wohnen bleiben und behalten so einen Teil ihrer Autonomie bei. Das ist vielen älteren Menschen sehr wichtig.“ Der Ablauf ist wie folgt: Nach Kontaktaufnahme mit Lambertz erörtert diese gemeinsam mit den beauftragenden Angehörigen oder auch der pflegebedürftigen Person selbst den genauen Bedarf und erstellt auf dieser Grundlage ein Profil der Betreuungskraft. Welcher Pflegegrad liegt vor? Welche Aufgaben müssen erfüllt werden? Wie lang soll die Person einziehen? Wie gut müssen ihre Deutschkenntnisse sein? „Von dieser ersten Beratung und Profilerstellung hängt sehr viel ab. Denn die Betreuungskraft muss ja nicht nur professionell zum Betreuten passen, sondern auch auf menschlicher Ebene mit ihm harmonieren“, beschreibt Lambertz. „Eine persönliche, individuelle und empathische Beratung ist für mich daher selbstverständlich.“ 

Anders als die Unterbringung in einem Pflegeheim, dessen Einwohner eine Rundum-Versorgung erfahren, ist die sogenannte 24-Stunden-Betreuung ein Baustein innerhalb eines umfassenderen Pflegekonzepts. Nicht nur, weil anders als durch den irreführenden Namen suggeriert keine Rundum-Betreuung geleistet werden kann, da selbstverständlich gültige Arbeits- und Ruhezeitregelungen für die Betreuungspersonen Anwendung finden.

„Die von mir vermittelten Kräfte sind Haushälterinnen, die zwar oft Pflegeerfahrung haben, aber keine Medikamente verabreichen, Verbände wechseln oder Injektionen verabreichen dürfen. Ist eine solche medizinische Versorgung nötig, muss dafür zusätzlich ein ambulanter Pflegedienst beauftragt werden. Außerdem ist meist die Mithilfe der Angehörigen gefragt, wenn es etwa darum geht, eine Fahrmöglichkeit zur Verfügung zu stellen.“ Das Aufgabenspektrum der häuslichen Betreuung reicht von der Hilfe im Haushalt über die Grundversorgung, wie waschen, ankleiden und zubettbringen, bis hin zur Unterstützung bei Einkäufen, Arzt- oder Friseurbesuchen. Nicht zu unterschätzen ist außerdem der soziale Aspekt: Die Anwesenheit eines weiteren Menschen im Haushalt wirkt der Vereinsamung entgegen, unter der so viele ältere Menschen leiden. Nach anfänglicher Skepsis und Unsicherheit zeigen sich die meisten der Senioren, denen Lambertz eine Betreuungskraft vermittelt hat, als überaus zufrieden und dankbar. „Es entstehen zum Teil echte Freundschaften“, weiß die Mutter zu berichten. „Ich versuche natürlich immer, passende Paare zusammenzustellen und freue mich selbst riesig, wenn ich richtig gelegen habe.“ Üblicherweise bleiben die BetreuerInnen zwei bis sechs Monate, bevor sie dann zurück in ihre Heimat reisen – und dann abgelöst werden können. „Das Gute an dem Modell ist die Flexibilität. Am allerwichtigsten ist mir immer, meinen Klienten ein gutes, sicheres Gefühl zu vermitteln. Sie sollen wissen, dass ihre Mama oder ihr Papa in besten Händen sind.“ 

Vorurteile gegen die Betreuungskräfte aus dem Osten gibt es kaum noch, wie Lambertz, die am 14. Mai ihr Ladenlokal am Bockumer Platz eröffnete, bestätigt: „Die Leistung ist mittlerweile sehr bekannt. Die meisten wissen, dass wir auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen sind. Der Gesetzgeber hat dies während der Pandemie mit Sonderregelungen bei der Einreise ja sogar bekräftigt.“ Darüber hinaus gehört Linara zu den ganz wenigen Anbietern am Markt, deren Service eine nach § 45a SGB XI landesrechtlich anerkannte Unterstützung im Alltag bedeutet. Die Kunden profitieren davon in Form von erheblichen Erstattungsmöglichkeiten, da ein Teil der anfallenden Kosten von den Pflegekassen übernommen werden kann. Hinzu komme, dass die Pflege in Osteuropa, wo es gängig ist, dass mehrere Generationen unter einem Dach zusammenleben, eine ganz andere Tradition hat als bei uns: „Die meisten Betreuungskräfte kenne ich persönlich und weiß ganz genau, zu wem sie passen oder nicht passen. Neueinsteiger vermitteln wir nicht. Die Frauen und Männer in meiner Kartei verfügen zumeist über mehrjährige Erfahrung“, verspricht Lambertz. Das sei sie ihren Klienten schuldig: sowohl den Senioren als auch deren Kindern. 

Linara Regionalbüro Krefeld und der Niederrhein
Uerdinger Str. 579
47800 Krefeld
Tel.: 02151/325 43 03
Fax: 02151/325 43 04
E-Mail: christina.lambertz@linara.de
linara.de

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