In großen Lettern zieren die silbernen, japanischen Schriftzeichen „Kyosei“ die Wände des eindrucksvollen Canon-Komplexes im Gewerbepark Fichtenhain, dem Zuhause von rund 700 der etwa 1.800 Canon-Mitarbeiter in Deutschland. Was für den Besucher aussieht wie eine hübsche asiatische Wanddekoration, ist für diejenigen, die hier wirken, ein tägliches Mantra. Ins Deutsche übersetzt bedeutet Kyosei „Leben und Arbeiten für das Allgemeinwohl“. Daniel Hahn, Canon-Nachhaltigkeitsmanager in Deutschland, der Schweiz und Österreich, weiß, dass dieser Leitsatz für den Weltmarktführer im Bereich der Kamera- und Druckherstellung nicht nur ein Marketingspruch ist, sondern vor allem Anspruch an das eigene Verhalten und die zukünftige Entwicklung.
„Schon lange, bevor öffentlich über Klimaziele und über Nachhaltigkeitsgedanken debattiert wurde, setzte Canon weltweit die eigenen Nachhaltigkeitsziele – oft still und leise – um“, erklärt Hahn. „Nachhaltigkeit ist hier kein Thema, das an die große Glocke gehängt wird. Es ist einfach Teil des Unternehmenskerns.“ Bereits vor vielen Jahren, damals wirkte Hahn noch nicht als Sustainability-Manager, überzeugte sich der 41-Jährige davon am anderen Ende der Welt selbst. Er verbrachte sowohl einige Monate für das Unternehmen in der Konzernzentrale in Japan als auch eine weitere Zeit in der Europazentrale in London. „Schon damals saßen in Japan 120 Leute in der Umwelt-Abteilung“, erinnert er sich. „Gleichzeitig war Kyosei in jedem Zweig des Unternehmens präsent. Egal, ob in der Fabrik, in der Zentrale oder im Außenvertrieb: Ich spürte, dass Kyosei zur DNA gehört.“
Was aber genau bedeutet es, das Leben und das Arbeiten dem Gemeinwohl zu widmen? Canon teilt Kyosei, so Hahn, in drei Wirkungsbereiche ein. Das Unternehmen setzt sich erstens dafür ein, physisch Rohstoffe zu sparen und Auswirkungen auf das Klima zu reduzieren. Das geschieht zum Beispiel dadurch, dass Produkte qualitativ hochwertig hergestellt werden, sodass sie eine lange Lebensdauer besitzen. Dazu trägt aber auch bei, dass bewusst mit Materialien umgegangen wird. So konnte es Canon zum Beispiel schaffen, die eigene, weltweite Abfallmenge innerhalb eines Jahres um 3.246 Tonnen zu reduzieren. Darüber hinaus berät das Unternehmen auch Bürokunden und zeigt, wie diese ebenfalls zum Beispiel beim Drucken Ressourcen einsparen und das Klima schützen können. Bis 2050 möchte Canon selbst klimaneutral sein. Verglichen mit dem Jahr 2008 wurden die im Lebenszyklus anfallenden CO2-Emissionen pro verkauftem Produkt bereits bis 2019 um mehr als 40 Prozent reduziert.
Kyosei schlägt sich aber auch, und das ist der zweite Wirkungsbereich, darin nieder, Angebote für Nachhaltigkeit zu schaffen. „Wir bestimmen mit den Produkten, die wir in den Weltmarkt geben, das Kundenverhalten“, erklärt der Mitarbeiter. „Bieten wir keine nachhaltigen Produkte an, kann der Verbraucher sie auch nicht kaufen. Wir müssen für Auswahl sorgen.“ Dazu gehört zum Beispiel, dass Canon als erstes Unternehmen überhaupt vor vielen Jahren das Recycling von Druckerpatronen einführte. Heute werden darüber hinaus ganze Produktlinien generalüberholt. Nach fünf Jahren beim Kunden erhalten die Geräte der „ImageRUNNER ADVANCE EQ80“- Serie in einem standardisierten Prozess ein zweites Leben. Dabei werden bis zu 80 Prozent der Bauteile wiederverwendet. „Wir arbeiten damit gegen die Wegwerfgesellschaft und bieten dem Kunden gleichzeitig dieselbe Garantiezeit wie für herkömmliche Produkte an“, erklärt Hahn. „So übernehmen wir Verantwortung.“ Weltweit bereitet Canon dafür 42.000 Ersatzteile jährlich wieder auf und setzt sie in verschiedenen Geräteserien erneut ein.
Der dritte Wirkungsbereich der Kyosei-Philosophie betrifft die soziale Partizipation. Denn Canon zeigt nicht nur im Klimaschutz Moral, sondern steht immer wieder für Benachteiligte und Hilfsbedürftige ein. Bewegen große Umweltkatastrophen die Welt, spendet die japanische Konzernzentrale. Auf Europaebene, aber auch in jedem einzelnen lokalen Standort, sind es jedoch vor allem die Mitarbeitenden, die mit Herz und Tatendrang initiieren und unterstützen. „Die Krefelder Zentrale engagiert sich zum Beispiel seit vielen Jahren für die Bethanien Kinderdörfer“, erklärt Daniel Hahn. „Hier geben wir Workshops für die Kinder, sammeln aber auch Geld für Therapiemöglichkeiten und leisten innerhalb unserer Strukturen Lobbyarbeiten.“ Auch beim jährlichen RhineCleanUp-Day ist die Canon-Mitarbeiterschaft immer mit großer Beteiligung vertreten. Für Daniel Hahn ist dieses Engagement selbstverständlich und zeigt, dass sich Mitarbeiter und Unternehmen mit dem Standort identifizieren.
Das wiederum, so erklärt der Nachhaltigkeitsmanager, wundere ihn nicht, denn bereits seit dem Jahr 1974 ist Canon in Willich ansässig und schon vor 26 Jahren wurde die Hauptverwaltung Deutschland nach Krefeld verlegt. 2016 entschloss man sich, den alten Bau im Gewerbepark Fichtenhain komplett zu sanieren. Ende des Jahres sollen dann auch der Standort in Willich aufgelöst werden und die Mitarbeiter nach Krefeld umziehen. „Immer wieder ist das ein Bekenntnis zum Standort Krefeld“, erklärt Hahn. „Für uns war es deswegen auch selbstverständlich, dass wir uns bei Krefelds erster Nachhaltigkeitsmesse präsentieren möchten.“
Vom 10. bis 12. September wird Canon bei n.e.u. leben – Die Nachhaltigkeitsmesse nicht nur seine Nachhaltigkeitsprogramme vorstellen, sondern auch Mitmach-Angebote anbieten. Ein Profifotograf wird am Stand kreative Porträts schießen, die anschließend mit nach Hause genommen werden können. „Auch das ist Kyosei“, sagt Daniel Hahn und schmunzelt. „Dieses Bekenntnis prägt uns in jedem einzelnen Bereich.“
Canon bildet in jedem Jahr aus. Weitere Informationen zu Jobs in Krefeld und auch zu den Produkten des Unternehmens finden Sie online auf www.canon.de.