cooldown earth

Mit kühlem Kopf fürs Klima

Ein radikaler Verzicht auf Liebgewonnenes? Das ist keine Lebensweise, die Dr. Annekathrin Edelmann und ihrem Mann Wolfgang K. Hoever am Herzen liegt. Verbote sind selten dazu geeignet, den Menschen zur Veränderung oder zu einem Hinterfragen des eigenen Handelns zu motivieren. Deshalb propagieren sie mit ihrer gemeinnützigen Stiftung cooldown earth einen sanften Weg. Sie wollen überzeugen, nicht überreden, eine Bereitschaft im Menschen wecken, sich neuen Ideen zu öffnen. „Am Anfang steht der Wandel von gedankenlosen Gewohnheiten hin zu klimafreundlichem Agieren“, erklärt Edelmann. Sie und ihr Mann pflegen diesen Lebensstil schon seit langem. Es geht um Nachhaltigkeit, Zugewinn von Lebensqualität und das Miteinander in der Gemeinschaft. Alle Menschen sind aufgerufen, ihr Verhalten anzupassen, damit das Gesamtergebnis stimmt. „Wie der Klimawandel, stellt Corona viele unserer Gewohnheiten in Frage. Ein weiterer Impuls, alles zu überdenken“, so Edelmann.

Das gilt auch für die Initiativen der Stiftung, die ihren Sitz an der Tiergartenstraße hat. „Wie wir Menschen miteinander umgehen und füreinander einstehen, das hat tiefgreifende Auswirkungen“, so Felix Glauner, der neben Wolfgang K. Hoever, Annika Kirchner und Joachim Schroeder, im Vorstand aktiv ist. Glauner ist als Stratege und kreativer Kopf im Team, wie auch Kirchner, und fügt an: „Das gesellschaftliche Klima ist der Schlüssel. Wenn die Gesellschaft weiter auseinanderdriftet, werden wir handlungsunfähig“, ist Glauner überzeugt. „Bei cooldown earth geht es darum, diese Gegensätze zu überwinden. Wir müssen ideologischen Ballast über Bord werfen und mit kühlem Kopf gemeinsam handeln,“ fügt er hinzu. „Die Haltung ist auch prägend für unsere Digitale-Klimaschule, die gerade startet,“ ergänzt Annika Kirchner, die auch bei der Klimabewegung Fridays for Future aktiv ist. „Im Fokus stehen Nachhaltigkeitstipps, die das Leben bereichern. Dabei setzen wir auf clevere digitale Tools und lassen Schüler mit Muskelkraft selbst Energie erzeugen.“

Edelmann und Hoever, die ihre gemeinnützige Stiftung schon 2013, damals als Salvea-Stiftung, mit leicht anderem Fokus ins Leben gerufen hatten – es ging um die Themen Gesundheit, Bildung und Soziales – veränderten ihre Sicht auf die Welt während einer einjährigen Weltreise. Sie kamen der Natur nahe, den Gewalten der Erde und ihren unbändigen Kräften. Die Vulkane und Geysire Islands beeindruckten das Paar: „Man hat gesehen: Die Erde ist noch nicht fertig“, sagt Edelmann, die gemeinsam mit Dieter Albel, Dr. Dirk Gratzel und Rainer Hibbeln dem Stiftungsrat angehört. Auf den Fidschi-Inseln erlebte die Familie mit ihren drei Kindern beinahe einen Tsunami. Im Oman erkundeten sie die 2.000 Meter hohe aufgewölbte Erdkruste. Sie machten sich hautnah ein Bild vom Artensterben der Tiere durch Brandrodung, suchten eine Auffangstation für Affen in Malaysia auf, sahen vermüllte Flüsse in Asien. Ein Bild, das sich ins Gedächtnis eingebrannt hat: eine Plastikzahnbürste im Korallenriff. Die Auswirkungen der Zivilisation reichen heute bis in jeden Winkel der Erde. Die Familie realisierte, wie alles in der Welt zusammenhängt. „Alle Sinne stellten sich auf Entdeckung ein. Man geht mit einem anderen Fokus durch die Welt“, berichtet Edelmann.

Sie lernten auch das Leben fernab des Überflusses und Luxus der westlichen Welt kennen. Eindrücke, die ein Umdenken hin zu einem schonenden Umgang mit den endlichen Ressourcen einleiteten und zur Neuausrichtung der Stiftung inspirierten. Zurück in Krefeld trafen sie Mitte 2018 durch einen glücklichen Zufall auf Felix Glauner, der das Konzept „cooldown°earth“ schon entwickelt hatte. Nach intensivem Austausch nannten sie die Stiftung kurzentschlossen um.
Doch wie erzeugt man Lust auf Klimaschutz? Das Team hat als Vorgeschmack auf die Digitale-Klimaschule eine Broschüre mit dem Titel „Zehn digitale Helfer für Dich und Deinen Planeten“ aufgelegt. Sie verbindet zwei große Zukunftsthemen: Digitalisierung und Klimawandel. „Beides hat miteinander zu tun, denn das Internet verbraucht verdammt viel Energie“, sagt Kirchner und Glauner fügt hinzu: „Wir wollen motivieren, den Alltag klimafreundlicher zu gestalten, indem wir auf coole digitale Ideen aufmerksam machen, die helfen, substanziell CO2 zu sparen.“ Und was könnte mehr Freude bereiten, als die Welt zum Besseren zu ändern?

cooldown earth foundation
Tiergartenstr. 81, 47800 Krefeld, Tel.: KR / 658 489 97
info@cooldown.earth, www.cooldown.earth/de

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