Als sich 2013 der SC Bayer Uerdingen und die DJK Adler Königshof in eine gemeinsame Zukunft als Handballspielgemeinschaft Krefeld aufmachten, war dies ein Versprechen, den Spitzensport dauerhaft in der Stadt zu etablieren. Die Kräfte bündeln, Synergien schaffen, um eine noch stärkere Adresse am Niederrhein zu werden, wo der Handball traditionell stark verankert ist. Aus dem Projekt ist längst ein gewachsenes Werk geworden. Woche für Woche stehen die Männer auf dem Hallenparkett mit vollem Körpereinsatz für gewinnbringende Leidenschaft, Spannung, aber auch ungekünstelte Bodenständigkeit. Der ambitionierte Drittligist verfolgt seine Ziele seit jeher mit Augenmaß, Geduld und Demut, was ein wesentlicher Grund für die positive Entwicklung in den ersten zehn Jahren war. Keine Wolkenschlösser, keine Prahlerei – dafür familiennaher, nachhaltiger Sport mit hohem Unterhaltungsfaktor.
Und eben eine schrittweise Fortentwicklung hin zu einem dann vollprofessionellen Club, der mittelfristig auch den Aufstieg in die 2. Handball-Liga anstrebt. Die engagierten Männer und Frauen rund um die HSG wissen um die Schwere der Aufgabe. Nur ein Nadelöhr führt aus den fünf Staffeln der 3. Liga hoch in die zweithöchste Spielklasse. Nur zwei Teams von 69 Mannschaften schaffen am Ende die Qualifikation. Da hilft keine Träumerei, sondern nur tägliche, solide Arbeit. Und dafür stehen Männer wie Dr. Simon Krivec und André Schicks, die seit mehreren Jahren die Geschicke des Clubs lenken. Wie im Fußball üblich, liegt die Mehrheit der Besitzverhältnisse am Club im gemeinnützigen Verein, während Krivec, ein Apotheker aus Moers, als potenter und sportaffiner Unternehmer die weiteren Anteile hält und die Werte der Handballspielgemeinschaft als ihr Vorsitzender vorlebt: Familienfreundlichkeit mit sozialem Gewissen, dazu bodenständig und dem Umfeld zugewandt. Seinen Worten folgen Taten.
Die praktizierte wirtschaftliche Maxime könnte als Vorbild für viele ambitionierte Sport-Projekte dienen, auch innerhalb Krefelds: „Hier wird kein Geld ausgegeben, das nicht da ist. Wir stehen als Gesellschafter gerade in der Krise. Wir leben nicht über unsere Verhältnisse.“ Kein Wachstum um jeden Preis. Wer zu viel auf einmal will, kann teuer scheitern. Besonnen vorzugehen, ist daher die Losung. Der Erfolg gibt den Machern an der Glockenspitzhalle Recht. Geschäftsführer André Schicks steht seit Jahr und Tag für diese Philosophie des soliden Haushaltens. Die schwarze Null in den Bilanzen des gemeinnützigen Vereins ist hier kein Wunschziel, sondern gelebte Realität.
Skandale kennt man von der HSG Krefeld Niederrhein nicht. Der Club bewegt sich in ruhigen Fahrwassern. „Wir sind als Club ein gesundes Unternehmen und wollen uns auch so präsentieren“, erklärt Fabian Herzog, Leiter für Sponsoring und Marketing, die Seriosität und das saubere Bild in der Öffentlichkeit. Dazu das soziale Engagement: Als das Affenhaus im Krefelder Zoo in der Neujahrsnacht 2020 abbrannte, rief der Club ein Benefiz-Fußballturnier ins Leben, das Spendengelder einspielte. Sport verbindet. Das hat man hier schon immer verstanden. Und so setzt man auch auf eine starke Jugendarbeit, die Familien an den Verein heranführt und Gemeinschaft erzeugt. Die Aussicht auf die Möglichkeit, in Krefeld professionellen Handball zu spielen, wirkt attraktiv. „Wir wollen ein Fixpunkt für Kinder und Jugendliche sein“, sagt Dr. Krivec.
Die HSG Krefeld Niederrhein wächst und hält enge Bande zu den Unterstützern aus Wirtschaft und Krefelder Tochterunternehmen. Die Geschäftsstelle wird ausgebaut, mehr Personal beschäftigt, um den steigenden Bedürfnissen und der Nachfrage gerecht zu werden: „Wir streben danach, alles organisch mitwachsen zu lassen“, erzählt Fabian Herzog. Die Strahlkraft geht weit über die Stadtgrenzen hinaus. Auch daher trägt die HSG nicht nur Krefeld im Namen, sondern auch den Niederrhein. Höhere Reichweite, eine größere Bekanntheit, mehr Einzugsgebiet in der handballaffinen Umgebung. Das trägt auch zur tiefen Verwurzelung der Eagles bei – ein Name in Anlehnung an die Mit-Initiatoren der Adler Königshof. „Die Sponsoren kommen von hier. Sie stehen mit ihrem Namen für den Verein“, weiß Herzog. Hohe Glaubwürdigkeit, viel Transparenz. Das gehört wie selbstverständlich zu den Prämissen der HSG Krefeld Niederrhein.
Vor der Saison gab es eine Etaterhöhung. Das wachsende Netzwerk an Partnern macht dies möglich. Viele Spieler aus der Region tragen das schwarz-gelbe Trikot mit Stolz und stärken die Identifikation mit Stadt und Verein. Trainer Mark Schmetz, ein ruhig und strukturiert arbeitender Niederländer, legt viel Wert auf ein gutes Teamgefüge um die Kapitäne Sven Bartmann und Merten Krings. Mit ihm wollen die Eagles den baldigen Sprung in die Zweitklassigkeit schaffen. Dort, wo die HSG in der Saison 19/20 schon einmal spielte. Doch der Aufstieg, so schön, überraschend und verdient er auch letztlich war, kam damals noch etwas zu früh. Der Club war für die zahlreichen neuen Anforderungen noch nicht bereit. Das wird in Zukunft anders sein. Das spürt man deutlich, wenn man die vielen ehrenamtlichen Helfer bei Heimspielen sieht, wie sie in ihrer Freizeit mit anpacken und die HSG tragen – auf ihrem Weg in die Professionalität für die 2. Liga. Stets mit Augenmaß, aber mit viel Herzblut.
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