Beim Betreten des kleinen, hellen Restaurants auf der Gartenstraße wird man von kunterbunter Streetart begrüßt. Sie macht die Wände der Kunstküche lebendig und dem Restaurantnamen alle Ehre. Die Teller gestaltet Sandra Dusza mit ihrer kulinarischen Kunst ebenfalls bunt und kreativ. „In meiner Küche liebe ich es, verschiedenste Aromen miteinander zu kombinieren und aus klassischen Gerichten moderne und innovative Speisen zu kreieren“, sagt die junge Unternehmerin, die ihre Gäste nun bereits seit sieben Jahren bekocht. So gab es gerade Steak aus Wassermelone. Verrückt? Vielleicht – aber lecker!
Sandra studierte Gastronomie- und Tourismusmanagement im Bereich Ernährungswissenschaften. Mit vielen praktischen Erfahrungen im Rücken, sowohl in der Küche als auch im Service, schmiedete die Veganerin einen Plan. „Oft bekam ich bei Besuchen in normalen Restaurants höchstens Pommes und einen Beilagensalat angeboten. Das war mir ehrlich gesagt ein bisschen zu wenig. Ich dachte mir, wenn es sonst keiner macht, muss ich es halt selbst machen“, beschreibt Sandra die Geburtsstunde der Kunstküche. Die mutige junge Frau war 2015 eine Pionierin in der veganen Gastronomieszene. „Ich möchte die Leute aber nicht damit überzeugen, hierherzukommen, weil ich vegan koche, sondern weil es ihnen schmeckt!“, erläutert Sandra ihre Philosophie. Tatsächlich leben etwa 70 Prozent ihrer Kunden nicht vegan oder vegetarisch.
Das Leben ist voll von Inspirationen. „Egal, wo ich mich befinde, ich komme immer mit neuen Ideen an den Herd zurück.“ Kürzlich konnte Sandra im ersten veganen Sternerestaurant Deutschlands „Seven Swans“ hinter die Kulissen schauen. Sie war sichtlich beeindruckt von den außergewöhnlichen Ideen des Küchenchefs, schwärmt aber genauso von den Kochkünsten ihrer Mutter. „Mamas Graupensuppe ist die Beste“, freut sich die Köchin und ergänzt: „Meine Mutter ist auch seit vielen Jahren Vegetarierin und hat die Graupensuppe vorher immer mit Mettenden gekocht, für diesen speckigen Geschmack.“ Vegetarisch war ihr das traditionelle Gericht zu fad. „Ich habe ihr gesagt, du musst einfach Liquid Smoke verwenden. Jetzt schmeckt es genauso wie früher.“ Von diesen Tipps hat Sandra so viele auf Lager, dass sie im Herbst letzten Jahres ein Kochbuch herausgebracht hat – „Fleischlos glücklich“.
Die Kunstküche freut sich schon auf die heimelige Weihnachtszeit mit ihren warmen Düften und deftigen Gerichten. Das darf auch auf dem Teller nicht zu kurz kommen. „Es wird Menüs mit kreativen Sachen auf Gemüsebasis oder auch klassischen Rouladen aus Soja-Bigsteaks geben, das richtige Weihnachtsmenü wie bei Oma unter dem Weihnachtsbaum“, gibt sie einen kurzen Ausblick.
Die Karte bietet wöchentlich wechselnde Köstlichkeiten wie herzhafte Bowls, veganes Gyros und verführerisch aussehende Kuchen. Außerdem denkt Sandra sich immer wieder so innovativ verrückte Gerichte wie das Steak aus Wassermelone aus. Es lohnt sich also immer, hereinzuschauen.
Kunstküche Krefeld
Gartenstraße 21
47798 Krefeld
Telefon: 01575 – 1832180
www.kunstkueche.eu
Fotos: Luis Nelsen