Eric Schomäcker

Neue Pläne braucht die Stadt!

Eine große Wasserfläche erstreckt sich auf dem Westwall zwischen Dionysiusstraße und Blumenstraße. Sie ist ein besonderes Highlight in Schomäckers ehrgeiziger Vision. An der Kreuzung Westwall und Südwall ermöglicht ein Aussichtsturm den Ausblick über die Innenstadt.

„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ So lautet ein legendäres Zitat von Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt. Doch ohne innovative Ideen und Mut zur Veränderung lässt sich die Zukunft nicht gestalten. Während Visionäre wie Steve Jobs oder Elon Musk so umstritten wie erfolgreich sind, würde sich Projektentwickler Eric Schomäcker eher als Realist und Pragmatiker bezeichnen. Dass er jedoch auch über eine gute Portion Vorstellungskraft verfügt, zeigt seine 3D-Animation mit einem kreativen Konzept zur Umgestaltung des Westwalls. Grün- und Wasserflächen, Raum für Gastronomie und Marktinseln oder ein Aussichtsturm mitten in der City vermitteln mediterranes Flair. Auch an Parkplätze ist gedacht.

Das gerade erst abgelaufene Jubiläumsjahr hat gezeigt: In Krefeld gibt es allen Unkenrufen zum Trotz zahlreiche Menschen, die nicht nur meckern, sondern machen. Die Pizzabäcker aus Neapel einladen, Feierabendmärkte organisieren oder die vier Wälle beim Festi-Wall beleben. Weil sie ihre Heimat lieben und sich für eine lebenswerte City einsetzen. 2023 war die Aufbruchstimmung vieler Krefelder mit den Händen greifbar, und auch Eric Schomäcker sprüht geradezu vor Energie. Der 55-Jährige, der mit seiner Frau in der Innenstadt wohnt und arbeitet, stellt an diesem Donnerstag eine Vision für den Westwall vor, die fasziniert und begeistert.

Projektentwickler Eric Schomäcker hat sehr genaue Vorstellungen, wie Krefelds Innenstadt schon bald aussehen könnte.

„Ich beschäftige mich seit Jahren damit, wie man Lebensqualität, Wohnen und Einkaufen, Parken und Grünflächen unter einen Hut bekommt“, sprudelt es aus ihm hervor, während er ein High-End Notebook aufklappt und eine Software für Architekturvisualisierung aufruft. Der gelernte Bankkaufmann hat sich in das komplexe Profitool eingearbeitet und sein Konzept in eine innovative 3D-Animation einfließen lassen. Der Plan: Möglichst viele Zielgruppen ansprechen und Lösungen präsentieren, ohne bestehende Probleme wie Leerstände und Parkplatzmangel zu ignorieren. Schomäcker redet sehr schnell und sehr viel, er ist ungeduldig und ärgert sich, wenn der Rechner lahmt – aber er hat sich auch unzählige Gedanken gemacht und Personen in seine Überlegungen einbezogen, die bestätigen können, dass seine Ideen „technisch machbar und kein Unfug“ sind.

Auf dem Bildschirm entsteht eine tiefblaue Wasserfläche, die sich den halben Westwall entlangzieht und sofort Erinnerungen an Urlaub weckt. „Am Wasser sitzen und den Abend bei einem Glas Wein genießen“, schwärmt Ehefrau Eva-Maria Eisenbach kurz, bevor Schomäcker wieder das Wort ergreift: „Natürlich habe ich mich mit Experten über die Voraussetzungen für einen Wassergraben ausgetauscht, ich stehe beispielsweise in Kontakt mit den Stadtwerken oder spreche mit Tiefbauern: Wie tief muss das Wasser sein, welche Filter sind notwendig, was kostet das? Auch das Büro des Oberbürgermeisters kennt meine Ideen.“

Marktstände und Grünanlagen schaffen eine ganz neue Aufenthaltsqualität in der Innenstadt.

Die große Wasserfläche stellt für den kreativen Pragmatiker nur ein Highlight des Gesamtkonzepts dar, wir gehen virtuell weiter zum Platz vor dem Kaiser-Wilhelm-Museum und schlendern die Straße hinauf. Der gebürtige Krefelder hat nicht nur Platz für Restaurants, Musik oder Kultur unter freiem Himmel vorgesehen: „Flexible Marktinseln auf Holzböden können je nach Bedarf unterschiedlich bestückt werden, gern auch an Weihnachten. Ich stelle mir außerdem eine Bühne vor für Konzerte, ein kleines Open-Air-Kino, das Ganze flankiert von Parkanlagen und Teichen.“ Auch ein Aussichtsturm dürfe nicht fehlen, verrät der Immobilienprofi: „Hier kann man über zwei Achsen auf die Innenstadt gucken, und unten soll es einen Fahrradverleih geben.“ Damit sind wir noch längst nicht am Ende des Ideenfüllhorns angelangt. Denn das Mobilitätskonzept der Stadt – inklusive Flaniermeile, Grünflächen, Tempolimit und Verringerung der Parkplätze – stoße bei Geschäftsleuten und Anwohnern nicht unbedingt auf ungeteilte Gegenliebe, weiß Schomäcker. Längst hat er daher auch ein Parkplatzkonzept vorgelegt, das Hochgaragen an zentralen Standorten wie Königsburg, Kaufhof und Polizeipräsidium beinhaltet. „Oben auf die Dächer packen wir noch Sportplätze mit Basketballkörben“, sagt er mit einem breiten Grinsen und klappt energisch den Rechner zu.

Erfolgreiche Visionäre zeichnen sich dadurch aus, dass sie bei allen Schwierigkeiten, die es im Miteinander auch geben mag, die Begeisterung für das große Ganze am Leben halten. Ohne sie wären wir heute nicht da, wo wir sind – geben wir ihnen eine Chance!

Hier in Schomäckers Westwall-Visionen eintauchen … und träumen!

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