Blumen Femers

Aus Liebe zur Natur

Seit 33 Jahren ein Ehepaar: Elmar und Manuela Femers.

„Blumen sind das Lächeln der Erde.“ Nicht nur das kleine Metallschild mit dem Zitat des Schriftstellers Ralph Waldo Emerson macht klar, worum es Familie Femers in ihrem liebevoll geführten Bockumer Geschäft geht: Saisonale, farbenfrohe und kreative Ideen, die die Natur zu bieten hat – für Blumenliebhaber und Friedhofsbesucher. Vor rund 120 Jahren hatte Ururgroßvater Willi die Idee einer Gärtnerei, die Floristikleistungen mit Grabgestaltung und Zierpflanzenanbau verbindet. Dass sich heutzutage Ästhetik, Qualität und Nachhaltigkeit nicht ausschließen müssen und welche Rolle Nagellack dabei spielt, verrieten uns Manuela und Elmar Femers bei einem launigen Rundgang am Vormittag.

Bei Blumen Femers gibt es Sträuße und Gestecke für wirklich jeden Anlass.

Blüten sind mehr als Zeichen der Zuneigung: Wir können etwas indirekt „durch die Blume“ sagen oder Gefühle ausdrücken, indem wir „Blumen sprechen“ lassen. Und Popstar Miley Cyrus kauft sich nach ihrer Trennung, die sie im Song „Flowers“ verarbeitet, zum Trost die Blumen selbst – die Gründe für einen Gang zum Blumenladen sind vielfältig. Das bestätigt auch Floristmeisterin Manuela Femers, die uns so herzlich wie unverblümt in einer jeansblauen Gärtnerschürze begrüßt: „Bei uns finden Sie Sträuße und Gestecke für jeden Anlass: Geburtstags- oder Jubiläumsblumen, Brautsträuße, Trauerblumen, Blumen für frisch gebackene Eltern, Gute-Besserungs-Sträuße oder auch mal einfach so.“ Ein breites Lächeln zieht über das Gesicht der dreifachen Mutter, als Ehemann Elmar versucht, das Gespräch an sich zu ziehen. „Ich habe vor 33 Jahren eine sehr gute Floristin geheiratet“, sagt der erfahrene Friedhofsgärtnermeister aus Krefeld mit hörbarem Stolz. Ein Blick auf die vielseitige Ausstellung lässt zudem ein gutes Auge für Details erkennen.

Dass sich die beiden beruflich wie privat perfekt ergänzen, stellt man schnell fest, wenn man beiden begegnet. Auch wenn sein Redeanteil geringer ausfällt, sind die Aufgaben im Betrieb gerecht verteilt: Sie führt mit Herzblut das Ladenlokal und den Lieferservice, er kümmert sich professionell um die Anzucht der Pflanzen in den Treibhäusern und die Neugestaltung und Pflege von Gräbern.

„In Bockum, Elfrath, Verberg, Traar und Linn liegen die Friedhöfe, die wir mit insgesamt fünf Gärtnern betreuen“, zählt der sympathische Inhaber auf. Neben der Pflege der grünen Lungen wolle er Menschen berühren: „An einem gut gestalteten Grab können Angehörige zur Ruhe kommen und ihre Trauer verarbeiten. Blumen bewegen und trösten zugleich.“

Nachhaltigkeit und fairer Handel spielen eine wichtige Rolle in dem Bockumer Familienbetrieb.

Der Familienbetrieb mit zehn Mitarbeitern verfolge seit vielen Jahren eine nachhaltige und qualitätsbewusste Strategie, betont die Chefin. „Unsere Blumen stammen überwiegend von deutschen Züchtern, um Transportdauer und Kosten gering zu halten. Aus Südamerika kommt hier nichts!“ Neben tiefroten Blumenklassikern sehen wir ausgefallene Exemplare: Die Rose „Houdini“ besitzt einen verdickten Fruchtknoten, während das orangefarbene Modell „Downtown“ leicht ausgefranste Blütenblätter hat. Zur großen Auswahl des Blumengeschäfts gehören auch Zimmerpflanzen wie Sukkulenten und urige Ufopflanzen, deren Blätter wie fliegende Untertassen aussehen. Manuela Femers zeigt auf das Einwickelpapier hinter der Theke, das zu 30 Prozent aus nachwachsendem Grasschnitt besteht. „Dieses Papier wird via Recycling in Deutschland produziert.“ Überhaupt arbeite der Betrieb viel mit heimischen Anbietern zusammen, beziehe Produkte aus Europa und achte auf fairen Handel: „Schauen Sie mal hier, das Fair-Trade-Siegel an der Tür!“ Es ist an alles gedacht, was zur bodenständigen Unternehmensphilosophie passt.

Elmar Femers kann seine Vorliebe für das Handwerkliche nicht verbergen und übernimmt kurz die technische Seite: „Unsere Treibhäuser sind bereits seit 2014 mit Photovoltaik ausgestattet. Den Solarstrom nutzen wir selbstverständlich selbst für die energieintensive Kühlung und die Ladenbeleuchtung. Auch bei unseren Arbeiten am Friedhof setzen wir verstärkt auf leise und umweltschonende E-Maschinen.“ Gern wäre man bei der Modernisierung und dem Austausch von Geräten schon weiter, werde aber durch die allgegenwärtigen Lieferschwierigkeiten begrenzt.

Wir gehen in den freundlichen und liebevoll dekorierten Beratungsbereich für Hochzeiten, Taufen und Trauerfeiern. Von dort entdecken wir alte Holzmöbel, die Manuela Femers geschickt mit neuen und recycelten Dekoartikeln kombiniert. Das Thema „Upcycling“ verfolgt die gelernte Floristmeisterin schon seit vier Jahrzehnten. Auch wenn das Produkt an sich ja nicht gerade nachhaltig sei, wirken die mit Nagellackresten gemalten Bilder sehr originell. Warum sich die Floristin dennoch die Nägel passend zum Outfit lackiert? Ganz einfach: „Damit der Schmutz nicht zu sehen ist, ich arbeite viel mit den Händen.“ Klingt konsequent. Und so hält die Wahlkrefelderin zum Abschied ein Zitat bereit, das ihre Einstellung zu Ästhetik wunderbar auf den Punkt bringt: „Wer sich nicht selbst schmückt, kann nicht den Laden schmücken.“

Wir verlassen das Geschäft nicht, ohne als Erinnerung einen Rosenstrauß zu erwerben. Dass die beigelegte Visitenkarte mehr als einen Zweck erfüllt und ein Mittel freigibt, das Blumen länger frisch hält, überrascht nicht wirklich. Wir sollten uns viel öfter ein Lächeln ins Gesicht zaubern lassen.

Blumen Femers
Am Badezentrum 54
47800 Krefeld
Telefon: 02151 – 59 21 47
blumen-vom-feinsten.de
Öffnungszeiten:
Mo bis Fr von 9 – 13 Uhr und 14 – 18 Uhr

Sa 9 – 13 Uhr

Fotos: Felix Burandt
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