Don Marcello

Spiel, Satz und Sieg für italienischen Genuss

Marcello Sabatino betreibt das Don Marcello mit seiner Ehefrau Violetta.

Die italienische Küche ist nicht umsonst die beliebteste der Welt. Die Lieferdienste, die im Stadtgebiet Pasta und Pizza anbieten, sind kaum zu zählen – und längst nicht alle davon werden von Italienern geführt. Bei „Don Marcello“ ist das anders – und das merkt man. Hier hat die Pizza genau die richtige Konsistenz. Hier wird nur hochwertige Pasta verwendet und Saucen werden mit frischen Tomaten und Kräutern hergestellt. Dass man das schmeckt, durften wir bei unserem kürzlichen Testessen mit großem Genuss feststellen.

Krefeld kann sich glücklich schätzen, dass Marcello Sabatino eines Tages entdeckte, wie gut er kochen kann, und den Weg aus Gelsenkirchen ins beschauliche Traar fand. Seit Ende vorigen Jahres betreibt er zusammen mit seiner Frau Violetta die Gastronomie im Traarer Tennisclub, und zaubert dort – nicht nur für die Clubmitglieder – seine italienischen Köstlichkeiten. Im Restaurant „Officina“ in Gelsenkirchen-Buer hatte er ursprünglich im Service gearbeitet, später das Restaurant mit geleitet. Weil er auch immer wieder in der Küche mitarbeitete, stellte Marcello fest, das Kochen seine eigentliche Berufung ist. Nun war es nicht mehr weit zur ersten eigenen kleinen Pizzeria in Gelsenkirchen: Die hieß ebenso wie sein jetziges Lokal in Traar, „Don Marcello Pasta e Pizza“.

Antipasti della Casa: Viel mehr als eine Vorspeise!
Dünner Boden, am Rand kross und fluffig, lecker belegt: So schmeckt die italienische Pizza.

„Als ich gefragt wurde, ob wir die Gastronomie im Tennisclub übernehmen möchten, haben meine Frau und ich uns die Umgebung angesehen und uns gleich in Traar verliebt“, erzählt Marcello Sabatino mit einem Lächeln. „Hier ist es wunderbar grün und ländlich. Wir finden es toll, dass unsere Kinder in so einer Umgebung aufwachsen.“ Also zog der Gelsenkirchener mit süditalienischen Wurzeln mitsamt Familie in den Krefelder Norden. In den Räumen des TC Traar durfte er gleich mehrere Weihnachtsfeiern ausrichten und erkochte sich schnell treue Stammgäste. Jetzt, wo der Frühling langsam Fahrt aufnimmt, beginnt auch das Terrassengeschäft mit Blick auf die Tennisplätze. Zunehmend finden Ausflügler vom Egelsberg den Weg zu Don Marcello.

Für unser Testessen kochte sich der temperamentvolle Küchenchef einmal quer durch die italienische Kulinarik. Wir starteten mit einer bunten Antipasti-Platte, gingen dann zum Pasta-Gang über, um schließlich bei Pizza zu landen. Dazu versorgte uns Marcellos Team fortlaufend mit unterschiedlichen Getränken, die der Gastronom zu einem guten Teil vom Krefelder Getränkespezialisten Jakob Bayen bezieht. Für den ersten Durst kredenzte er uns ein eisgekühltes Birra Moretti Limone – eine italienische Radler-Version. Ebenso erfrischend schmeckte ein alkoholfreier Aperol-Spritz, und – ein bisschen Alkohol durfte es am Schluss doch sein – nach dem Essen ein frisch gemixter Drink mit italienischem Barmaster Gin und San Pellegrino Tonic Water. Von der ausgefeilten Weinkarte haben wir aufgrund der Tageszeit dann aber nichts probiert.

Aber auch ohne Promille hat uns der Besuch bei Don Marcello schnell in eine gehobene Stimmung versetzt. Denn alles, was wir auf dem Teller hatten, schmeckte hervorragend. Das begann mit den „Antipasti della Casa“, die zusammen mit den wunderbar frischen Pizzabrötchen und der hausgemachten Alioli für eine Person gut zum Magenfüllen gereicht hätten. Appetitlich angerichtet bekamen wir Vitello Tonnato und hauchdünn geschnittenes Carpaccio. Dazu gab es gegrillte (und noch leicht warme) Zucchini, Paprika und Champignons, San-Daniele-Schinken, herzhafte Parmesanwürfel – und als Clou der Antipasti-Platte: einen Wildkräutersalat mit cremiger Burrata, Mangostückchen und einem fruchtigen Chutney mit fein prickelnder Schärfe.

Zweiter Höhepunkt unseres Degustationsmenüs waren selbstgemachte Gnocchi in Trüffelsauce mit Gambas und Kirschtomaten. Ein Gericht, mit dem Marcello Sabatino schon seine Gelsenkirchener Gäste zum Schwärmen brachte. Zum Abschluss unserer Verkostung servierte uns der begeisterte Koch dann noch eine Pizza mit frischen Tomaten, Mozzarella und Basilikum. Die sah nicht nur wunderbar grün-weiß-rot aus, sondern schmeckte auch herrlich frisch und frühlingshaft. „Ich liebe eine Mischung aus neapolitanischer und klassisch italienischer Pizza“, erklärte er uns seine Philosophie. „Der Boden ist sehr dünn und der Rand kross und fluffig. So schmeckt mir Pizza am besten und so lässt sie sich auch wunderbar mit der Hand essen.“ Wer es etwas schärfer mag, sollte Marcellos Pizza mit scharfer Salami probieren, die er aus Kalabrien, der Heimat seiner Familie, mitgebracht hat.

Nach unserem Besuch bei Don Marcello haben wir Traar satt und zufrieden verlassen – und sind sicher, dass hier ein neuer Stern am Krefelder Gastro-Himmel aufgegangen ist – keine Sterne-Gastronomie, sondern authentische italienische Küche mit einem besonderen Twist. Wer Marcellos Küche tagsüber probieren möchte, kommt einfach zu seinem täglichen Mittagstisch. Da gibt es Dienstag bis Donnerstag und samstags – neben der großen Speisekarte, die immer gilt – eine kleine Auswahl seiner Gerichte.

Don Marcello – Pizza e Pasta
Liesentorweg 95
47802 Krefeld
Telefon: 0163 – 2086279
don-marcello.eatbu.com

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