Oft werden Tabletten halbiert. Manchmal, um Kosten zu sparen, manchmal, um die richtige Dosis zu „basteln“. In den meisten Fällen ist das auch kein Problem. Bevor man aber zur Tat schreitet, sollte in der Apotheke mithilfe einer speziellen Software geklärt werden, ob das Halbieren in diesem konkreten Fall überhaupt sinnvoll ist.
Manche Tabletten sind so überzogen, dass der Wirkstoff erst nach und nach, über einen bestimmten Zeitraum, freigesetzt wird. Im Idealfall führt das dazu, dass man das Medikament nur alle 24 Stunden, also einmal am Tag einnimmt. Würde der (zum Beispiel blutdrucksenkende) Wirkstoff unmittelbar komplett freigesetzt, käme es zu einem massiven – und vermutlich auch gefährlichen – Blutdruckabfall.
Bei Tabletten mit Kerben denken viele, dass diese das Halbieren erleichtern sollen. Doch das stimmt so nicht: Es gibt sowohl Bruch- als auch Schmuckkerben, die bei bloßer Betrachtung aber nicht voneinander zu unterscheiden sind. Schmuckkerben dienen unter anderem zur Unterscheidung von anderen Tabletten. Nur bei der Bruchkerbe kann man davon ausgehen, dass man bei Halbierung gleich große Teile des Präparates erhält. Manchmal verdirbt aber der Wirkstoff an der Bruchstelle: Feuchtigkeit zerstört ihn unter Umständen bis zur nächsten Einnahme. Um eine große Tablette besser schlucken zu können, darf sie aber natürlich geteilt werden; dann sollten aber beide Hälften unmittelbar hintereinander eingenommen werden.
Insbesondere bei Hormonpräparaten oder Mitteln gegen Krebs können die bei der Teilung entstehenden Stäube sogar gesundheitsgefährdend für das unmittelbare Umfeld sein. Insbesondere, wenn diese Stäube regelmäßig unfreiwillig inhaliert werden.
Lassen Sie sich am besten in einer Apotheke beraten! Gern beantworten Ihnen meine Mitarbeiterinnen und ich weitere Fragen zu diesem wichtigen Thema.
Herzlicher Gruß
Ihre Apothekerin Birgit Goerres
Schiller Apotheke
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