Blumen Femers

Ein Allroundtalent mit Tradition

Manuela und Elmar Femers betreiben den besonderen Betrieb in vierter Generation.

Es war zur Zeit der Eingemeindung der Stadtteile Bockum, Oppum und Verberg vor rund 115 Jahren, als Willi Femers in der Nachbarschaft zum Bockumer Friedhof eine „Kunst- und Herrschaftsgärtnerei“ mit angeschlossenem Zierpflanzenanbau gründete. Die meisten Angehörigen radelten damals noch mit dem Drahtesel zum Friedhof und das Gebiet rund um die Gärtnerei war noch nahezu unbebaut.

Zwar hat Willi Femers schon lange das Zeitliche gesegnet und die Umgebung sich stark verändert, die Idee von einer Gärtnerei, die Kreativleistungen mit Grabgestaltung und Zierpflanzenanbau verbindet, lebt aber weiter. Manuela und Elmar Femers, der Ururenkel des Gründers, betreiben mit „Blumen Femers“ eine der traditionsreichsten Gärtnereien in Krefeld in vierter Generation. Während die Floristmeisterin auf über 200 Quadratmetern eine bunte Oase mit nicht nur Schnitt- und Topfpflanzen, sondern auch klassischen sowie exotischen Dekorations- und Geschenkartikeln geschaffen hat, führt ihr Mann als Friedhofsgärtnermeister die Arbeit des Ururgroßvaters fort. Gemeinsam schafft das Ehepaar einen attraktiven Anlaufpunkt für Blumenliebhaber und Friedhofsbesucher in Krefeld.

Schon immer liebten Manuela und Elmar die Gartenvielfalt. Elmar faszinierte vor allem das Handwerkliche, sodass er seine Kindheit ganz selbstverständlich im elterlichen Betrieb verbrachte. Manuela hingegen entschied sich schon als Schülerin dazu, immer samstags unentgeltlich als Praktikantin in einem Blumengeschäft mit Gärtnerei zu arbeiten. Obwohl die Ehepartner also über sehr unterschiedliche Wege zum Beruf kamen, vereint beide doch die gleiche Leidenschaft. „Farben, Formen, Haltbarkeit, Oberflächen, es gibt etliche Kriterien, nach denen wir Blumen zusammenstellen können“, erklärt die 55-Jährige. „Das, was dabei entsteht, berührt die Menschen.“ Und ihr Mann führt aus: „Ein gut gestaltetes Grab sorgt zum Beispiel dafür, dass Angehörige am Grab zur Ruhe kommen und ihre Trauer verarbeiten können. Blumen bewegen und trösten zugleich.“

Innerhalb der großen Verkaufsfläche hat Floristmeisterin Manuela Femers wunderschöne Themenoasen geschaffen.

Manuela Femers verleiht dieser Leidenschaft in der wunderschönen Ausstellung im Bereich Floristik Ausdruck. Geschickt kombiniert sie Lebendiges und Beständiges miteinander, stellt moderne und klassische Stile einander gegenüber und schafft auf der großen Fläche kleine, in sich geschlossene Welten. Während sich junge Leute Sträuße aus Trockenblumen, lockere Boho-Loops oder kultige Fellkissenbezüge kaufen, suchen andere Generationen nach saisonalen Dekorationsartikeln wie Kerzenständern, Glas, Keramik oder Korbwaren und frischen Schnittblumen. „Mir ist es wichtig, in der Ausstellung genau diese Vielfalt abzubilden“, beschreibt die dreifache Mutter und ergänzt lachend: „Mein Geschmack ist schließlich nicht universal, deshalb ändern wir die Gestaltung des Geschäftes regelmäßig.“ Müsste sich die 55-Jährige im eigenen Geschäft aber entscheiden, würde sie die exotischen Pflanzen und immer Schnittblumen für ihr Zuhause auswählen.

Arbeiten Manuela und Elmar Femers ausnahmsweise mal nicht, lieben sie es, sich auf Reisen Inspiration zu holen. „Fast alle unsere Blumen stammen von regionalen Betrieben“, erklärt der Inhaber. „Als Gärtner und Floristin denken wir qualitätsbewusst und nachhaltig, das müssen wir auch im Laden zeigen. Inspiration aber kommt aus der ganzen Welt.“ Manuela Femers schlägt die Sträuße nach dem Verkauf beispielsweise mit einer Technik ein, die sie aus Frankreich mitgebracht hat. Das deutsche Öko-Papier, das zu 50 Prozent aus Grasverschnitt besteht, wird schräg gefaltet und anschließend um die Blumen gelegt, sodass die Blüten sichtbar sind. „Man sieht, was man bekommt“, sagt Manuela Femers lächelnd. „Die Franzosen sind darin Experten.“

Auch Elmar Femers lächelt. Im Verkaufsraum überlässt er seiner besseren Hälfte die Führung, aber das Anzuchthaus und die Friedhofsgärtnerei sind sein Bereich. Die Leidenschaft, eigene Pflanzen anzuziehen, wurde in der Familie weitergegeben. Nach den ersten warmen Tagen nach Ostern stehen die Kunden schon in den Startlöchern, um die „Femers-Anzucht“ in Gestalt von zum Beispiel Geranien, Zauberschnee, Husarenköpfen, Petunien oder Blumenampeln für den Balkon oder den Garten zu erwerben. Dann nämlich wird die Verkaufsfläche im Treibhaus verdreifacht.

Mit inzwischen rund zehn Mitarbeitern betreut der Betrieb nicht nur das eigene Ladenlokal, den Anzuchtbereich, den Lieferservice und den Friedhof in Bockum, sondern auch die Friedhöfe in Verberg, Traar, Elfrath oder Linn. „Für mich als Friedhofgärtnermeister ist es wichtig, dass die Arbeit zwei Aspekte erfüllt“, schildert Elmar Femers. „Wir möchten durch unsere Gestaltung bei der Trauerbewältigung unterstützen, aber auch dabei helfen, die Friedhöfe als grüne Lungen der Stadt zu pflegen.“ Weil die Bebauung zunehmend dichter wird, würden die Friedhöfe immer häufiger auch als Parkanlagen genutzt. Für einen modernen Friedhofsgärtner bedeutet das, anderen Bedürfnissen gerecht zu werden. „Wir arbeiten heute verstärkt mit E-Maschinen, die umweltfreundlicher und leiser sind“, erklärt der Inhaber. „Kundenbedürfnisse zu erkennen und diese individuell umzusetzen, das ist die Stärke unseres Traditionsbetriebs.“

Blumen Femers
Am Badezentrum 54
47800 Krefeld Telefon: 02151 – 59 21 47
www.blumen-vom-feinsten.de

Öffnungszeiten:
Mo bis Fr von 9 – 13 Uhr und 14 – 18 Uhr
Sa von 9 – 13 Uhr
So von 10 – 12 Uhr

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