Trump ist wieder an der Macht. Ein Amokläufer erschießt Schüler*innen. Ein Flugzeug stürzt ab. Ein neuer Krieg beginnt. Von der Klimakrise und der Ukraine wollen wir gar nicht erst anfangen. Tag für Tag prasseln zahlreiche Nachrichten auf uns ein und, zumindest gefühlt sind diese immer negativ. Kein Wunder, dass manche Menschen von dieser Flut an negativen Informationen förmlich mitgerissen und ängstlich werden oder gar nicht mehr schlafen können.
Die Zeiten, in denen wir leben, können wir nicht komplett ändern. Und auch nicht die Anzahl an Informationen, die uns über die verschiedensten Kanäle erreicht. Was wir aber ändern können, ist die Zeitspanne, in der wir uns aktiv dafür entscheiden, Nachrichten zu empfangen. Ich empfehle meinen Patient*innen häufi g, eine bewusste Nachrichtendiät zu machen und nur ein- oder zweimal täglich Nachrichten zu konsumieren, anstatt den ganzen Tag ntv laufen oder sich über die Tageschau-App dauerbeschallen zu lassen.
Aufgrund der Vielzahl der Medien fällt es heute auch immer schwerer, sich für ein oder zwei Medien zu entscheiden. Aber gerade das kann hilfreich sein. Wenn ich über den ganzen Tag im Radio, im Fernsehen, in der Zeitung und dann noch im Internet von Kriegen lese, summiert sich das zu der Wahrnehmung, dass überall Krieg herrscht. Ich sehe jede Bombe zehnfach. Das schürt Angst. Wenn ich mich aber entscheide, nur einmal am Abend die 19-Uhr-Nachrichten zu konsumieren, bin ich auf dem aktuellen Stand des Weltgeschehens, werde aber nicht dauerbeschallt.
Manchmal rate ich Patient*innen auch dazu, Nachrichten nur gemeinsam mit einem Partner/einer Partnerin zu konsumieren, um so einen sozialen Rahmen zu schaff en. Wichtig ist beim Thema Medienkonsum natürlich auch die Art und Qualität der ausgewählten Medien. In Zeiten von Fake News ist es ungemein wichtig, die eigene Medienkompetenz zu schulen, um zu erkennen, welche Medien nur auf reißerische Headlines bauen und welche seriös informieren.
Das Wichtigste ist aber, dass wir uns bewusst machen sollten, dass wir der Nachrichtenflut nicht hilflos ausgeliefert sind, sondern selbst die Wahl treffen können, wie viel wir konsumieren und wer uns informieren darf. Diese Erkenntnis ist oftmals schon mehr als hilfreich.
Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit,
Ihr Jan Dreher
Klinik Königshof
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