Wenn wir gefragt werden, worauf man beim Hauskauf achten sollte, stellen wir sofort die Gegenfrage: „Was wollt ihr ausgeben“ – oder besser gesagt – „Was könnt ihr ausgeben?“
Ist die Entscheidung getroffen, eine Immobilie zu kaufen, sollte zunächst stets genau abgesteckt werden, was man sich eigentlich leisten kann. Die Besichtigung eines Hauses mit einem Kaufpreis von 500.000 Euro kann man sich sparen, wenn man „nur“ ein Budget von 300.000 Euro hat. Wir empfehlen deshalb jedem, als Erstes mit der Hausbank oder einem Finanzierungsvermittler darüber zu sprechen, bis zu welcher Summe eine Finanzierung möglich ist. Ein „Das wird schon irgendwie“ funktioniert nicht! In der Regel sind 20 Prozent Eigenkapital erforderlich für die Finanzierung und dies gilt für „Anfänger“ in besonderem Maße. Als Neukunde muss man bei der Bank zunächst sprichwörtlich komplett die Hose runter lassen: Vermögensverhältnisse und alle laufenden Belastungen werden genau überprüft. Die Schufa muss sauber sein! Die Bank möchte so sicherstellen, dass der Kreditnehmer in geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen lebt und mit Geld umgehen kann.
Vom ersten Termin beim Vermittler oder bei der Bank bis hin zur Finanzierungsbestätigung können gut und gern mehrere Wochen vergehen. Doch der Immobilienmarkt ist schnelllebig, und die meisten Verkäufer haben weder Zeit noch Lust, darauf zu warten, bis eure Finanzierung steht. Es ist immer schade, wenn man nach der Besichtigung der Wunschimmobilie nicht sofort zuschlagen kann, weil die Finanzierung noch nicht steht. Bei einem Kartenspiel zuckt man einfach mit der Schulter und wartet auf die nächste Runde, wenn man keine passende Karte legen kann – aber einem Makler aus wirtschaftlichen Gründen abzusagen, ist unangenehm und schambehaftet. Viele Kunden tun dies aus diesem Grund erst gar nicht und tauchen einfach ab. Somit zieht jeder Verkäufer natürlich den Käufer vor, der seine Finanzierung bereits bestätigt hat oder das Geld am besten bar auf den Tisch legen kann.
Unser Tipp an euch und die Regel Nummer 1 beim Hauskauf: Erst Hausaufgaben machen und die Finanzierung prüfen! Wir empfehlen, sowohl zu einem freien Finanzierungsvermittler als auch zu eurer Hausbank zu gehen, die euch bereits gut kennt und im besten Fall Vertrauen zu euch hat. Demgegenüber hat der Finanzierungsvermittler den Vorteil, dass er auf mehrere Banken Zugriff hat und verschiedene Konditionen aushandeln kann. Die Banken wollen euch schließlich als Neukunden gewinnen! Wenn ihr das erledigt habt und sicher seid, dass euch „Betrag X“ sicher zur Verfügung steht, könnt ihr euch mit gutem Gefühl auf den Immobilienmarkt stürzen – und ein verbindliches Angebot geben (idealerweise mit Finanzierungsbestätigung), wenn ihr euer Traumhaus entdeckt habt!
Eure Sabine Bellassai & Paul Sigmund
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