Plötzlich kam der Winter doch: Mitte Januar zeigte er sich mit weißer Pracht. Für die Kinder ein großer Spaß: Endlich konnten sie auch am Niederrhein mal rodeln oder einen Schneemann bauen. Doch so mancher Erwachsener sah die wirbelnden Flocken mit Sorgen. Denn Winter bedeutet auch Winterdienst. Und das Schippen, Fegen und Streuen vor der Haustür kann vor allem für ältere Menschen eine Herausforderung sein. Für solche und andere Hilfestellungen wurde das Krefelder Startup Rent A Hand gegründet.
Vor rund einem Jahr rief der Krefelder Wolfgang Bach das Pilotprojekt ins Leben. In nur wenigen Monaten ist daraus ein stetig wachsendes Unternehmen geworden. „Wir wollen Menschen, die keine Zeit haben, es körperlich nicht können oder schlicht keine Lust dazu haben, Arbeiten abnehmen“, erklärt Marcel Marx die Geschäftsidee. Zudem seien die bisher bestehenden Angebote vielfach zu teuer für einen Großteil der Bevölkerung. Zusammen mit seinem Kollegen Christopher Staek kümmert sich Marcel Marx von der Zentrale an der Oberbenrader Straße aus um den laufenden Betrieb. Schon in der Pilotphase wurden 15 Mitarbeiter eingestellt, die meisten sind Mini-Jobber. „Derzeit suchen wir weitere Kräfte, die uns unterstützen“, sagt Marcel Marx. Neben Krefeld und Tönisvorst ist Rent A Hand auch schon in Duisburg, Mönchengladbach, Düsseldorf, Neuss und sogar Mannheim tätig. Geplant ist, das Modell bundesweit zu etablieren.
Die bisherigen Haupttätigkeitsgebiete sind – neben Winterdienst – Gartenpflege und Möbelaufbau. „Wer also Hilfe beim Rasenmähen, Unkrautjäten, Heckeschneiden oder Laubentfernen benötigt, ist bei uns richtig“, so Marcel Marx. Das Gleiche gilt nach dem Kauf eines neuen Möbelstücks, sei es ein Tisch, ein Schrank oder ein Bett: „Unsere Leute bauen die Möbel fachgerecht auf“, setzt Marx fort. Muss ein Fernseher an der Wand befestigt werden oder nervt schon seit Monaten eine lose Fliese? Einfach melden und Rent A Hand kommt. Tatkräftige Unterstützung gibt es auch bei Umzügen: „Ob Ein- und Auspacken oder der Transport durchs Treppenhaus – wir erledigen das Gewünschte zuverlässig“, verspricht Marx, dessen Mitarbeiter auch für kleine Einsätze ausrücken: „Neulich musste eine alte Spülmaschine aus dem zweiten Stock für den Sperrmüll an die Straße getragen werden. Nach wenigen Minuten war die Sache erledigt und der Kunde zufrieden.“ Daueraufträge seien ebenfalls kein Problem, berichtet Marx: „Wer zum Beispiel einen schönen, großen Garten sein Eigen nennt, benötigt mehrmals im Jahr weitere Hände, die mit anpacken.“
Das Startup wirbt mit zuverlässiger Arbeit, schnellen Terminen und günstigen Preisen aufgrund seiner besonderen Kostenstruktur ohne viel Verwaltungsaufwand. Nach der Buchung im Internet – eine eigene App ist in Arbeit –, wird sofort der nächste freie Mitarbeiter verständigt. „Er kann sich bei Bedarf sofort auf den Weg machen“, sagt Marcel Marx. Das Equipment wird mitgebracht, von der Heckenschere bis zur Bohrmaschine. „Wir nutzen Akkugeräte, sind also nicht auf einen Stromanschluss angewiesen.“ Mittelfristig will Rent A Hand ein breites Handwerks-Portfolio anbieten, also unter anderem Sanitär- und Elektroarbeiten. „Die Fähigkeiten sind zum Teil schon jetzt in unserem Team vorhanden“, freut sich Marx. Schon heute bietet das Startup einen Hausmeisterservice für Geschäftskunden an, zum Beispiel Hausverwaltungen. Der Fokus liege aber weiterhin auf dem Privatkundenbereich: „Es geht darum, den Alltag der Menschen ein Stückchen angenehmer und unkomplizierter zu gestalten.“
Rent A Hand beschäftigt unter anderem fitte Rentner und junge Leute, die sich etwas dazuverdienen möchten. Wer zum Team gehört, wird „Handyman“ genannt. Das hat allerdings weniger mit Smartphone als mit handwerklichem Geschick zu tun. „Praktische Begabung, Eigenverantwortung und Selbständigkeit sowie Freude im Umgang mit Menschen sind die besten Voraussetzungen, um ein Handyman zu werden“, sagt Marx.
Eine der häufigsten Fragen, die Rent A Hand gestellt werden, betrifft die Rechnungen und die Steuer. „Unsere Arbeit fällt unter die sogenannten haushaltsnahen Dienstleistungen“, betont Marx. „Damit können die Kosten steuerlich geltend gemacht werden.“ Und selbstverständlich bestehe eine Versicherung für die „Handymen“ im Schadensfall.
Nach dem vielversprechenden Start am Niederrhein setzt das junge Unternehmen auf weiteres gesundes Wachstum. Die Grundidee der Gründung soll dabei keinesfalls aus den Augen verloren werden. Marx: „Wir möchten diejenigen unkompliziert und schnell im Alltag unterstützen, die Hilfe brauchen.“
Rent A Hand
Oberbenrader Straße 51
47804 Krefeld
Tel. 02151 – 3874766
E-Mail: info@rentahand.de
rentahand.de
Fotos: Felix Burandt