Tina Schröter

Die Konfliktlöserin

Mit der Mediation hat Tina Schröter ihren Traumberuf gefunden.

Am Anfang war das Wort. Und manchmal folgt darauf ein anderes Wort, wodurch erste Unstimmigkeiten entstehen. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die aber so lange in uns schlummern, bis sie herausplatzen und die gesamte Stimmung vergiften. Vielleicht kommt ein Arbeitskollege immer zu spät zum Meeting und ein anderer fühlt sich dadurch genervt. Vielleicht sind es aber auch die beiden Geschwister, die sich um die Pflege der Mutter streiten. Oder es sind die Nachbarn, die sich über den Gartenzaun Verwünschungen zurufen. An einem gewissen Punkt geht es weder vor noch zurück und die Hilfe von einer objektiven Person ist vonnöten. Denn je länger man wartet, desto mehr Personen werden in den Konflikt gezogen, bis die Auseinandersetzung schließlich eskaliert. Hier kommt Tina Schröter ins Spiel.

„Überall wo Menschen zusammenkommen, gibt es Konflikte“, erklärt die zertifizierte Mediatorin zu Beginn des Gesprächs und fügt hinzu, „daran ist auch erst mal nichts schlimm. Die Frage ist nur, wie gehe ich mit dem Konflikt um?“ In vielen Fällen ist das der Knackpunkt, an dem es hapert und verbitterte Streitereien entstehen können. „Manchmal kommen Menschen zu mir, die noch nicht mal mehr gemeinsam in einem Raum sein können“, berichtet Schröter. Als Mediatorin lädt die Krefelderin in ihre Räumlichkeiten an der Schönwasserstraße an einen ruhigen und neutralen Ort ein, an dem sich beide Parteien treffen können. „Vorab kläre ich in einem Telefongespräch aber erst einmal, ob beide Parteien wirklich ein Interesse an einer Klärung haben und freiwillig zu mir kommen wollen. Das ist die Grundvoraussetzung.“

Die sympathische 48-Jährige kam über Umwege zur Mediation. Nach einem BWL-Studium hat Schröter lange in der Wirtschaft im Managementbereich gearbeitet. „Schon hier habe ich mir Coaches für Teamtage gebucht, denn wenn das Team gut miteinander arbeitet, kann nicht mehr viel schief gehen“, so Schröter. Durch die Arbeit mit verschiedenen Coaches hat sich die Mediatorin wieder an ihre eigenen Berufswünsche erinnert gefühlt. „Eigentlich wollte ich auch gerne als Coach arbeiten, hab mich dann aber zunächst für BWL entschieden. 2016 war dann der Moment für einen Neuanfang.“ Die Krefelderin lässt sich zum Organisationscoach zertifizieren und merkt, wie viel Freude ihr die Arbeit mit Teams macht. Um sich aber noch tiefer mit der Konfliktlösung zu beschäftigen, setzt sie noch eine Zertifizierung zur Mediatorin obendrauf: „Das ist mein absolutes Herzensprojekt.“

Im Gegensatz zum Coaching muss Schröter bei der Mediation immer unparteiisch bleiben: „Zu Beginn müssen sich beide Parteien individuelle Ziele für eine mögliche Einigung setzen. Das sind dann auch ihre eigenen, persönlichen Ziele und keine, die von mir vorgegeben werden. Sonst würde das auch nicht funktionieren“, erklärt sie. Nach der Zielsetzung erklären beide Parteien Schröter den Konflikt aus ihrer Perspektive: „Oftmals findet da dann schon ein Perspektivwechsel statt“. Die Lösung des Streits muss auch nicht sein, dass beide Parteien sich am Ende des Prozesses in den Armen liegen, vielmehr geht es darum, einen Umgang mit dem Konflikt zu finden. Mal dauert es bis zu diesem Punkt nur zwei Sitzungen, mal mehr – immer abhängig vom Konflikt und wie zugespitzt er bereits ist.

n der Coaching Cooperative arbeitet Tina Schröter mit mehreren Mediatoren zusammen, um so etwa Konflikte in größeren Gruppen zu lösen.

Am Ende unterschreiben beide Parteien ihre Zielübereinkunft, damit auch eine Verbindlichkeit gegeben ist. Damit ist für Schröter die Aufgabe aber noch nicht erledigt: „Ich vereinbare meist nach vier bis sechs Wochen ein Feedback-Gespräch. Außerdem ist es auch wichtig, im Vorfeld zu besprechen, was ist, wenn man aus Gewohnheit in alte Muster fällt. Wie kann dann der Umgang miteinander laufen, ohne wieder zu eskalieren? All diese Fragen bespreche ich schon während des Prozesses.“ Auch die Möglichkeit zum Kommunikationstraining bietet Schröter an.

Bei größeren Gruppen nimmt die Krefelderin zudem immer befreundete Mediatoren mit hinzu, um zu gewährleisten, dass jede Person ausreichend gehört wird. Deshalb haben sie gemeinsam die „Coaching Cooperative“ gegründet, in der sie sich gegenseitig unterstützen.

Und am Ende steht dann doch wieder ein Wort. Aber meist eins, dass mehr Verständnis beinhaltet. Und ein Konflikt, der gelöst ist.

Die Coaching Cooperative
Tina Schröter
Schönwasserstraße 102
47800 Krefeld
coaching-cooperative.de/tina

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