Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Krefeld - Niederrhein e.V. (GDCF)

Krefeld und China – eine langwährende Freundschaft

Prof. Dr. Marie-Louise Klotz und Dr. Gernot Klotz.

Als Traute Nieter 1985 die Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Krefeld-Niederrhein gründete, war China für viele noch ein Synonym für Exotik. Ein Land, das viele faszinierte, unterschied es sich mit seiner Kultur doch erheblich von unserer westlichen. Doch die Mitglieder der GDCF erkannten schon damals, wie eng verbunden die Geschichte Krefelds, der Stadt aus Samt und Seide, mit der Chinas ist und setzten sich dafür ein, den Krefeldern das noch wenig bekannte Land näherzubringen. Mit großem Erfolg.

Es ist das Glitzern in den Augen, das dem Betrachter sofort auffällt, wenn Prof. Dr. Marie-Louise Klotz von China und seinen Menschen spricht. Die ehemalige Präsidentin der Hochschule Rhein-Waal und Dekanin des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein ist die Nachfolgerin von Traute Nieter, die 2020 verstarb: „Dank meiner beruflichen Laufbahn war ich dem Verein schon lange verbunden und bin Anfang der 2000er-Jahre auch Mitglied geworden“, so Dr. Klotz. Das gegenseitige Verständnis und damit der Austausch zwischen Deutschland und China liegt der ersten Vorsitzenden sehr am Herzen – besonders auch die Förderung der China-Kompetenz bei jungen Menschen: „Durch die Schirmherrschaft der Firma XCMG Europe GmbH können wir die seit vielen Jahren erfolgreiche dreijährige Chinesisch-AG mit Zertifikatsabschluss weiterhin anbieten. Schüler*innen der achten und neunten Klassen Krefelder Gymnasien, Gesamtschulen und Berufsschulen können von der gebürtigen Chinesin Fengshi Yang alles über Sprache und Kultur lernen“, so Klotz. Hierbei sei die gute Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Krefeld und der Unternehmerschaft äußerst hilfreich.

Von der engen Partnerschaft mit der Xuejun High School in Hangzhou profitieren chinesische und deutsche Schüler*innen wie Lehrkräfte.

Aber nicht nur hier vor Ort in Krefeld kann in die faszinierende Welt Chinas eingetaucht werden, sondern auch bei dem regelmäßigen Schüleraustausch mit Hangzhou: „Seit über 20 Jahren besteht eine Schulpartnerschaft mit der Xuejun High School in Hangzhou. Gerade eben erst waren elf Schüler*innen und zwei Lehrkräfte aus Krefeld dort zu Besuch und im Juli findet der Gegenbesuch statt.“ Für die jungen Menschen sei der Austausch ein enormer Kompetenzgewinn für ihren beruflichen Werdegang und eine Möglichkeit „ein Fenster zu öffnen in eine andere Kultur“, so die Vorsitzende des Vereins.

Neben der Organisation der Chinesisch AG und des Schüleraustauschs lädt der Verein, der in diesem Jahr 40-jähriges Jubiläum feiert, regelmäßig Topreferenten nach Krefeld ein, um über die chinesische Kultur oder über aktuelle Themen aus Politik und Wirtschaft zu sprechen: „Das Spektrum der Vorträge ist vielfältig, wie zum Beispiel das Bildungssystem in China, Social Media, Taiwans außen- und innenpolitische Herausforderungen oder generell die Frage, wie wir mit der Weltmacht umgehen sollen“, berichtet Dr. Gernot Klotz, ein weiteres Vorstandsmitglied des Vereins. Zu den Vorträgen sind sowohl Vereinsmitglieder als auch Gäste eingeladen.

Für den Vorstand und Beirat der GDCF ist die Vereinsarbeit eine absolute Herzensangelegenheit. China ist für sie viel mehr als nur ein Land: „Es ist absolut faszinierend, dort unterwegs zu sein: Die Vielfalt des Alltags der Menschen, die kulturellen Unterschiede, die wirtschaftliche Situation, das Tempo der Entwicklung“, erklärt Marie-Louise Klotz. Besonders gerührt ist die Vereinsvorsitzende von der Loyalität der Chinesen: „Obwohl ich mittlerweile nicht mehr an der Hochschule tätig bin, vergessen die Menschen dort nicht, wie sehr ich mich für den Austausch eingesetzt habe.“

Unterschiedliche Positionen und Sichtweisen bestünden selbstverständlich auf beiden Seiten, aber gerade da setze der gegenseitige Austausch an: „So können wir uns gegenseitig besser verstehen und auch voneinander lernen“, erzählt Gernot Klotz. Beide sehen zudem den enormen Vorteil für junge Menschen, die die fremde Sprache erlernen: „Deutschland pflegt intensive Wirtschaftskontakte zu China, da ist es von großem Vorteil, wenn man Chinesisch beherrscht“, so Marie-Louise Klotz. Einige der Schüler*innen, die Chinesisch in der AG gelernt und Hangzhou besucht haben, seien sogar später beruflich durch diese interkulturelle Kompetenz mit China verbunden. Wie auch andere Vereine, ist die Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft dringend für die Zukunftssicherung auf der Suche nach neuen Mitgliedern: „Wir freuen uns über alle, die Interesse haben, sich in die Arbeit der GDCF Krefeld-Niederrhein e.V. einzubringen. Außerdem freuen wir uns sehr über ein Sponsoring zur Finanzierung des jährlichen Gegenbesuchs aus Hangzhou. Unsere chinesischen Gäste sollen nicht nur Krefeld kennenlernen, sondern auch den Landtag in Düsseldorf, Köln und Kleve mit der Hochschule Rhein-Waal besuchen. China ist und bleibt ein wichtiger Wirtschaftspartner. So sind auch zahlreiche Unternehmen in Krefeld und am Niederrhein mit China im geschäftlichen Austausch. Dafür sind das Verstehen der chinesischen Denkweise, die Sprache, die erforderliche interkulturelle Kompetenz eine Notwendigkeit. Hier setzt die Arbeit der Gesellschaft an: mehr von der chinesischen Geschichte und Kultur, von den Menschen und ihrem Leben, von Politik und Wirtschaft kennenzulernen“, so die Vereinsvorsitzende.

Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft
Krefeld-Niederrhein e.V., c/o Helmut Bartsch
Heyenfeldweg 67
47802 Krefeld
erste Vorsitzende: Prof. Dr. Marie-Louise Klotz
Mobil: 0171-9531644′
E_Mail: klotzmarielouise@gmail.com
gdcf-krefeld-niederrhein.de

Foto: Felix Burandt / Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Krefeld - Niederrhein e.V. (GDCF)
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