Die Luft ist erfüllt mit dem Geruch von Holz, der Blick fällt auf Naturfasern in sanften Erdtönen. Verwinkelte Räume, stilvoll möbliert und dekoriert, vermitteln den Eindruck, dass darin echtes Leben stattfindet. Die Verkaufsflächen des frovin Baumaakts atmen das Klima des schwedischen Sommers, eine Stimmung, die zum Verweilen einlädt. Hier ist Zeit und Ruhe für Gedanken darüber, wie wir leben wollen. Der Mensch mit seinen Wünschen steht im Mittelpunkt und das wird auch nach dem Generationswechsel in der Inhaberschaft so bleiben.
Theo Opgenorth und Tochter Katharina Opgenorth-Brand kommen gerade vom gemeinsamen Frühstück mit ihrer Belegschaft, das traditionell einmal in der Woche stattfindet. „Wir besprechen in dieser Zeit nicht nur Dinge, die das Geschäft betreffen“, erläutert der Geschäftsgründer, „sondern auch Alltägliches. Dazu gehören selbstverständlich auch die Projekte unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zu großen Teilen ihre Wohnsituation selbst gestalten.“ Im frovin Baumaakt werden Do-It-Yourself und Handwerk gelebt, schon von Anfang an; begonnen hatte es mit der Suche nach Fenstern vor mehr als 35 Jahren. Theo und Sabine Opgenorth waren dabei, ein gerade erstandenes, altes Bauernhaus von Grund auf zu sanieren, ihr spezieller Wunsch für die Fenster: Sie sollten nach außen zu öffnen sein, wie es früher üblich war. Auch wollten sie ihren neuen Lebensraum in Naturfarben gestalten. Das Angebot zu dieser Zeit war rar, weshalb die beiden kurzerhand beschlossen, ein eigenes Geschäft zu eröffnen. „Aus einem reinen Fensterhandel hat es sich dann über die Jahre hin zu einem Markt für ökologische Baustoffe entwickelt“, blickt der ausgebildete Schreiner Opgenorth zurück, „und unsere Tochter ist im Grunde damit aufgewachsen.“ Katharina Opgenorth-Brand, die ebenfalls eine Schreinerlehre absolviert hat, nickt und fügt an: „Seit 2008 arbeite ich im Baumaakt, vor einem Jahr wurde ich bereits Teil der Geschäftsleitung. Nun habe ich vor Kurzem auch notariell die Inhaberschaft übernommen“.
Ihren Eltern spricht die frischgebackene Unternehmensleiterin dazu ein großes Kompliment aus: „Das Geschäft und meine Beteiligung darin sind über die Jahre gewachsen, und alle Veränderungen fanden stets in gemeinsamer Absprache statt. Wir sind ein echtes Familienunternehmen und werden es bleiben.“ Pläne für Neuerungen hat die Betriebswirtin zwar, etwa hinsichtlich der Digitalisierung einiger Arbeitsbereiche, doch auch sie behält dabei den Menschen im Blick. „Wir werden die Übergänge sanft gestalten, um alle Mitarbeitenden mitzunehmen“, versichert sie, „es geht allein darum, die Büroabläufe einfacher und schneller zu machen. Damit die Zeit frei ist für die Menschen, die bei uns einkaufen.“ Das, was den frovin Baumaakt bisher erfolgreich gemacht hat, darf genauso bleiben, nämlich die individuelle und fachlich kompetente Beratung für Sanierungsprojekte ebenso wie für Neubauten. „Sehr gerne möchte ich allerdings in der Zukunft auch die Handwerker im Umkreis stärker einbeziehen“, stellt Opgenorth-Brand in Aussicht. Während bisher Einzelkunden sowohl mit den Materialien wie auch mit den handwerklichen Dienstleistungen direkt vom Baumaakt versorgt wurden, visiert sie mehr Kooperationen mit Fachleuten an: „Es zeichnet sich derzeit bereits ab, dass interessierte Schreiner aus dem Umland zu uns kommen und ihre Projekte mit unseren Produkten abwickeln.“
Auch der bundesweite Großhandel mit natürlichen Baustoffen, den frovin über einen Webshop betreibt, wird von der Modernisierung profitieren. „Wir liefern bis nach Süddeutschland, denn Naturbaustoffe und -farben sind noch immer schwer zu finden“, unterstreicht Theo Opgenorth und lacht: „Als wir 1990 anfingen, waren wir mit einem 286er und einem Fax schon revolutionär im Naturbaustoff-Vertrieb! Um weiterhin zukunftsfähig zu bleiben, ist es selbstverständlich notwendig, sich der digitalisierten Welt anzupassen.“ Er selbst nimmt sich das Recht, nicht mehr alles mitmachen zu müssen, stattdessen freut er sich über das fachkundige Engagement der Tochter, das weit über den eigenen Betrieb hinausgeht. So wirkt Opgenorth-Brand auch bei der ÖkoPlus AG aktiv als Aufsichtsrätin mit, dem Fachhandelsverband für nachhaltiges Bauen und Wohnen, den ihr Vater 1996 mitbegründet hat. Der Zusammenschluss von inzwischen 35 Händlern deutschlandweit hat es sich zum Ziel gesetzt, den Markt für ökologisches, gesundes und bezahlbares Bauen zu vergrößern, und in Zeiten von Energie- und Klimakrise zeichnet sich eine deutlich steigende Tendenz in der Nachfrage ab. „Der Wunsch ist da, das zu erhalten, was wir schon haben, und die Kenntnisse einzusetzen, die schon seit hunderten von Jahren bestehen“, bringt die Baumaakt-Inhaberin es auf den Punkt, „während wir gleichzeitig natürlich die Vorteile des modernen Bauens nutzen. Wir können das Eine tun, ohne das Andere zu lassen. Wichtig ist, dass wir bei der Gestaltung unserer Lebensräume den Menschen als Ganzes betrachten: Als ein natürliches Wesen.“
frovin Baumaakt
Breite Straße 23
40670 Meerbusch
Telefon: 02159 – 91670
frovin.de
Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag & Freitag 9 – 18 Uhr, Mittwoch 9–13 Uhr, Samstag 10–13 Uhr
ÖkoPlus AG
oekoplus.de
Fotos: Lucas Coersten