Leading Ladies in Town

Aus mutig wird möglich

Beim Spazierengehen kommt Bewegung in die Gedanken, weiß Pola Jungmann.

„Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem einzigen Schritt“, besagt ein chinesisches Sprichwort. Auch Lebensziele erreichen wir nur, indem wir uns auf den Weg machen; diese Ziele können sich im Laufe der Zeit verändern, dann müssen wir vertraute Pfade womöglich verlassen. Wenn noch nicht klar ist, wohin die Reise gehen soll, kann der besagte erste Schritt der zu einem Coach sein, wie zum Beispiel zu Pola Jungmann. Sie hat sich vergangenes Jahr unter dem Namen MUTWege selbständig gemacht, fast ebenso lang ist sie auch bei den Leading Ladies in Town aktiv.

Für unser Gespräch hat Pola Jungmann uns zum Spaziergang durch den Stadtwald eingeladen; der Park ist so etwas wie ein erweitertes Arbeitszimmer ihres Coaching- und Beratungsunternehmens, mit dem sie sich an Unternehmen ebenso wie Privatpersonen richtet. Firmen besucht sie mit ihrem Angebot an Workshops, Seminaren, Trainings und Beratungsgesprächen zumeist vor Ort oder führt Webinare durch. Schwerpunktthemen dabei sind Führung, Kommunikation, Konfliktmanagement sowie Zeit- und Selbstmanagement. „Ich möchte den Unternehmen insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels eine Unterstützung bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung sein“, erläutert die ehemalige Personalleiterin. Mit ihren privaten Klientinnen und Klienten hingegen geht sie gern die ruhigen Pfade des Stadtwaldes entlang. „Dieses besondere Angebot wird sehr gut angenommen, denn beim Gehen kommen die Gedanken in Bewegung. Außerdem fühlen sich viele Menschen freier, wenn das Gespräch nebeneinander stattfindet“, erzählt Jungmann. Sie weist auf das Grün um uns herum: „Und es passiert etwas mit uns, wenn wir in der Natur sind, es entschleunigt und entspannt uns. Diese Umgebung bringt neue Impulse ins Denken.“

Als Einzelunternehmerin auf eigenen Beinen zu stehen – oder zu gehen – war gar nicht Jungmanns ursprünglicher Plan, wie sie einräumt: „Vor drei Jahren hätte ich noch nicht gesagt: ‚Ich will mich selbständig machen!‘ Aber heute fühlt es sich genau richtig an.“ Die Betriebswirtin sowie ausgebildete Industrie- und Personalfachkauffrau blickt auf mehr als zwanzig Jahre Erfahrung im Personalmanagement zurück, über zehn davon war sie selbst in einer Führungsposition. Eines hatten alle Tätigkeiten auf ihren verschiedenen Stationen gemein: „Ich war stets als Generalistin unterwegs“, legt sie dar, „mein Team und ich haben von der Einstellung bis zum Austritt die Wege unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begleitet.“ Die Vielseitigkeit der Aufgaben schätzte Jungmann sehr, doch als die negativen Aspekte überhandnahmen, empfand sie dies als Belastung. „Ich habe mich gefragt, wie ich wieder mehr Positives in das Leben der Menschen bringen kann“, erinnert sich die 46-Jährige. Die Antwort darauf fand sie in der Selbständigkeit, in der sie Persönlichkeits- und Teamentwicklung anbietet. „Ich habe mich auf meinen eigenen Mut-Weg gemacht“, beschreibt Jungmann ihre berufliche Veränderung, „und diesen Schritt noch keinen Tag seither bereut.“ Der Erfolg gibt ihr Recht. So half sie im vergangenen Jahr bereits etwa einem großen Versicherer mit einem Integrations-Workshop, eine Umstrukturierung reibungslos zu bewältigen, einen großen Getränkehersteller ebenso wie einen mittelständischen Recyclingbetrieb unterstützte sie dabei, Konflikte unter den Mitarbeitenden zu lösen und neue zu verhindern. „Ich wollte etwas Sinnstiftendes mit meinem Wissen anfangen“, fasst sie ihre Motivation in Worte, „und die Kenntnisse aus dem Personalmanagement fließen heute in meine Beratungstätigkeit ein.“ Auch ihre Arbeit mit Privatpersonen, die etwa ein Drittel ihres Kundenkreises darstellen, empfindet sie als sehr erfüllend: „Das Ziel für meine Klientinnen und Klienten ist es, wieder mehr Leichtigkeit und Lebensfreude zu empfinden ­– aus dem Hamsterrad auszubrechen. Ich begleite sie auf ihren Mut-Wegen, damit sie das Selbstvertrauen fassen, Dinge zu verändern. Denn aus mutig wird möglich!“

Ausgetretene Pfade verlassen will Jungmann auch mit ihrem Engagement bei den Leading Ladies in Town; in der Organisation bringt sie sich in der Ideenentwicklung ein und arbeitet aktiv daran, das Netzwerk weiter auszubauen. Sie hat bei ihrer Vereinsarbeit nicht nur Frauen in klassischen Führungspositionen im Sinn, unterstreicht sie: „Wenn es grundsätzlich um Gleichberechtigung geht, müssen wir auch andere Berufswege mitdenken.“ Im Englischen bedeutet ‚leading the way‘ schlicht ‚als Erste gehen‘, führt die Unternehmensgründerin aus: „Das schließt Spezialistinnen mit ein, die nicht in leitender Funktion arbeiten, aber ebenso Unterstützung benötigen.“ Wichtig bei Veränderungen, ob es um Unternehmen oder in der Gesellschaft geht, ist die Blickrichtung, weiß die erfahrene Personalmanagerin: „Wenn wir als Kollektiv etwas erreichen wollen, müssen wir ein gemeinsames Ziel vor Augen haben – nicht einander gegenüberstehen.“ Die Geschlechterparität mag noch weit in der Ferne liegen, mit mutigen Frauen wie Pola Jungmann als Gefährtinnen sind wir jedoch auf einem guten Weg.

Mutwege
Telefon: 01522 – 5768735
E-Mail: hallo@mutwege.de
www.mutwege.de

Über LLiT – Leading Ladies in Town

• Ziel des Netzwerks „Leading Ladies in Town“ ist es, lokale Unternehmen mit topqualifizierten Frauen in und aus Krefeld zu vernetzen sowie Future Leading Ladies zu gewinnen und zu unterstützen

• Nächste Gelegenheit, das Netzwerk persönlich kennenzulernen: Beim Renntag der Industrie am Samstag, 21. Oktober ab 13:00 Uhr auf der Krefelder Galopprennbahn. Neben spannenden Rennen präsentieren sich anlässlich des 650-jährigen Stadtjubiläums Krefelder Industrieunternehmen auf dem Freigelände – auch LLiT hat einen Stand dort. Karten gibt es unter:
tickets.krefelder-rennclub.de/tickets/renntag-der-krefelder-industrie, Schüler*innen und Student*innen mit entsprechendem Ausweis haben freien Eintritt.

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