Der amerikanische Geschäftsmann William Stevenson landet mit seiner Privatyacht an der französischen Küste, um dem jungen französischen Erben Robert Perceval ein scheinbar wertloses Grundstück in Colorado abzukaufen – auf dem es allerdings reichlich Öl gibt. Begleitet wird er von seiner Frau Ketty, dem Hausmädchen Julia und dem Kapitän der Yacht. Die lockere französische Lebensart lehnt der puritanische und alkohol-abstinente Millionär zutiefst ab, und verpflichtet seine Frau, sich nur als alte Dame verkleidet zu zeigen. Doch in einer französischen Operette kommt es natürlich, wie es kommen muss: Ketty lernt den jungen, attraktiven Erben kennen, verliebt sich in ihn, und warnt ihn vor dem betrügerischen Geschäft mit ihrem Mann.
Die musikalische Komödie „Passionnément – Verrückt nach Liebe“ wurde 1926 in Paris uraufgeführt und spielt in den turbulenten „Année Folles“, der französischen Version der wilden Zwanziger Jahre. Komponist André Messager stürzt seine nach Liebe und Vergnügen suchenden Protagonisten in vielerlei Verwirrungen, um ihnen am Ende doch ein Happy End zu gönnen. Die deutsche Erstaufführung – Text und Regie Ulrich Proschka – wurde am Theater Krefeld und Mönchengladbach am 4. März als „On-Stage-Produktion“ realisiert. Das heißt, die Zuschauer sitzen ebenso wie das Orchester, die Niederrheinischen Sinfoniker unter der Leitung von Sebastian Engel, mit auf der Bühne. Die ist im ersten Akt als strahlendweiße Luxusyacht gestaltet, bevor die Szene später zu Robert Percevals blümchengeschmücktem Landhaus wechselt. Näher als sonst am Bühnengeschehen zu sein, gefällt auch den Premierengästen Carola und Gunnar Lischke sehr gut. Wobei die Krefelder Künstlerin Carola Lischke insbesondere die elegante und sparsam möblierte Yachtkulisse begeistert, während sie die vielen Margeriten des Percevalschen Landhauses etwas gewöhnungsbedürftig findet – es aber mag, wenn humoristisch selbst mit Percevals Unterhose auf den Namen seiner geliebten „Margaret“ angespielt wird. Für sie hätte die Ausstattung allerdings noch etwas mehr von den „Roaring Twenties“ haben können. „Ein bisschen überdrehter und ein paar Charleston-Kleider wären schön gewesen“, so Carola Lischkes Wunsch. Beide Lischkes erfreuten sich an der witzig-spritzigen Operette mit ihren vielen Verwicklungen, und fanden es gut, dass sich das Tempo nach der Pause noch etwas steigerte: „Es ist immer schön, wenn ein Stück gegen Ende noch einmal Fahrt aufnimmt“, bemerkt Gunnar Lischke. Am Ende geht das Ehepaar mit einem guten Gefühl nach Hause. „Es war ein schöner Abend“, resümiert Gunnar Lischke und seine Frau schließt sich ihm an.
Sechs Krefelder Aufführungen sind zwischen dem 1. April und 8. Juni zu erleben.
Tickets und Infos: theater-kr-mg.de
Kartentelefon: 02151 – 805-125
Fotos: Felix Burandt und Matthias Stutte; Titelbild: Die Premierengäste Carola und Gunnar Lischke.