non olet

Fein genießen wie bei Freunden

Die non olet-Betreiber Luka Greeven und Anna Reichelt vor ihrem Restaurant im Stadtgarten.

Man kann essen gehen, um ausschließlich satt zu werden, und man kann essen gehen, um satt zu werden und sinnliche Genüsse zu erleben. Wem es nur um die Holzfällerportion zum günstigen Preis geht, ist im non olet fehl am Platze. Wer hingegen seinen Hunger stillen möchte und sich zugleich an kleinen Kunstwerken auf dem Teller erfreut, der sollte unbedingt einmal das Restaurant im Krefelder Stadtgarten besuchen. Hier erwarten die Gäste nämlich Kreationen wie „Geflämmte Schwarzwurzeln mit Topinamburcreme, eingelegten Roten Zwiebeln und Orangen-Wirsing mit Schwarzwurzelchips“, was unter dem poetischen Namen „Feuer und Flamme“ auf der Speisekarte steht. 

Feuer und Flamme: Geflämmte Schwarzwurzeln mit Topinamburcreme, eingelegten Roten Zwiebeln und Orangen- Wirsing mit Schwarzwurzelchips.

Dass das beschriebene Gericht nur aus pflanzlichen Bestandteilen besteht, ist natürlich kein Zufall. Denn die non olet-Betreiber Luka Greeven und Anna Reichelt achten immer darauf, auch vegane und vegetarische Gerichte in ihrer Speisekarte zu haben. Fleisch gibt es bei ihnen ebenfalls, aber eben nicht als billigen Magenfüller, sondern sehr bewusst eingesetzt.

Mit dem Kaninchen hat Luka Greeven ein Gericht gezaubert, dass uns bei unserem Test ebenfalls sehr gut gemundet hat: Unter dem Motto „Feinstes vom Acker“ gab es Kaninchenroulade mit glasierter Möhre und Selleriecreme. Ein Gedicht waren auch die mit feiner Kaninchenfarce gefüllten selbst gemachten Ravioli. Der ebenfalls hausgemachte Portweinjus – eine wunderbar fruchtige, reiche Sauce – stellte das I-Tüpfelchen auf einer perfekten Mahlzeit da. Außerdem sind die Ravioli ein gutes Beispiel für die non olet-Philosophie, so viel wie möglich selbst herzustellen, auch wenn das mit etwas mehr Aufwand verbunden ist. 

Beide Mahlzeiten haben uns nicht nur hervorragend geschmeckt, sondern auch eindrucksvoll gezeigt, mit wie viel Kunstfertigkeit und Kreativität Kulinarik zelebriert werden kann. Wer dafür offen ist, wird sich an den feinen Geschmacksnuancen und ausgeklügelten Kompositionen erfreuen. Ebenso viel Wert legen Luka Greeven und Anna Reichelt auf Nachhaltigkeit, Regionalität und Verantwortung gegenüber der natürlichen Umwelt. Auf der alle zwei Monate wechselnden Speisekarte stehen Gerichte, die vor allem aus regionalen und saisonalen Zutaten bestehen. „Wir verarbeiten nur Fleisch von Tieren, die gut behandelt wurden und aus der Region stammen“, erklärt Luka Greeven. „Rind und Schwein kaufen wir in der Regel vom Steveshof in Hüls. Das Kaninchen auf unserer aktuellen Karte stammt aus der Eifel.“ Weitere Lieferanten sind unter anderem „Natürlich Bettinger“, das Café Liesgen und das Tönisvorster Apfelparadies.

Feinstes vom Acker: Kaninchenroulade mit glasierter Möhre und Selleriecreme, Ravioli und Portweinjus.

Auch bei den Getränken legen Anna und Luka Wert auf Qualität und ein liebevoll zusammengestelltes Angebot. Alt und Pils kommen von der Schlüffken-Brauerei im benachbarten Nordbahnhof. Regional sind auch der Reginerate Gin und der Willicher Korn. Wer einen erfrischenden Wein zum Essen genießen möchte, kann sich im non olet portugiesischen Vinho Verde und Vinho Rosé vom Fass zapfen lassen, die vom Krefelder Importeur Estrela Weine geliefert werden. Das Viva con Agua-Wasser, die Fritz-Bio-Schorlen und Fritz-Kola kommen vom lokalen Getränke Spezialisten Jakob Bayen. Seinen Kaffee bezieht das non olet vom Düsseldorfer Unternehmen „Schvarz“, dass selbst vor Ort röstet und auf fairen und nachhaltigen Anbau achtet.

Ihren leckeren Kaffee brüht Anna Reichelt auf einer professionellen Siebträgermaschine. Wobei Cappuccino oder Latte Macchiato hier mit Hafer- oder Sojamilch zubereitet werden, was dem Geschmack keinen Abbruch tut. Während Anna sich im Service um das Wohlgefühl der Gäste kümmert, sorgt Luka Greeven dafür, dass sie etwas Leckeres zum Schmausen auf den Teller bekommen. Seine Kocherfahrungen hat er unter anderem im Restaurant Hückels May, in der Kulisse und im Sterne-Restaurant Chopelin gesammelt. In der Schweiz lernte Luka Greeven, wie wichtig hochwertige Zutaten für eine gute Küche sind. Lukas Partnerin Anna Reichelt ist gelernte Designerin und hat bereits während ihres Studiums immer gern in der Gastronomie gearbeitet und Freude daran gehabt, Gäste zu bewirten.

Das Pastrami-Sandwich mit Kraut, Frischkäse und sauren Gürkchen.

Diese Freude am Gastgebersein zieht sich wie ein roter Faden durch das kleine Restaurant im ehemaligen Toilettenhäuschen des Stadtgartens – woher auch der Name non olet – Lateinisch für „es riecht nicht“ – herrührt. Heute ist der wohnliche Gastraum von würzigem Kaffeeduft und den appetitanregenden Gerüchen aus Lukas Küche erfüllt. Ein bisschen fühlt man sich hier wie im Wohnzimmer von guten Freunden – alles klein, überschaubar und sehr persönlich gestaltet. Und wie bei guten Freunden kann man sich bei Anna und Luka auch sein Lieblingsgericht wünschen. Denn unter dem Namen „à la mamma“ bieten die beiden immer auch Gerichte an, die von ihren Gästen vorgeschlagen werden.

Das non olet hat aktuell mittwochs und donnerstags von 16 bis 23 Uhr geöffnet. Freitags und samstags von 16 bis 24 Uhr und sonntags von 10 bis 15 Uhr. Zur Vorfreude auf das Sonntagsfrühstück haben uns Anna und Luka ihr ganz besonderes Pastrami-Sandwich mit Kraut, Frischkäse und sauren Gürkchen probieren lassen – und das war ebenfalls ein Genuss. Wenn die Sonne bald wieder warm und einladend scheint, können Frühstück oder Abendessen auch im schönen Biergarten genossen werden. Ganzjährig gibt es immer wieder Musikveranstaltungen – sozusagen Wohnzimmerkonzerte. Wechselnde Kunst an den Wänden kann man ebenfalls bestaunen. Und das alles unter dem Motto: lecker Schmausen und Beisammensein!

non olet
Steinstraße 110
47798 Krefeld
Telefon: 0157-348 299 42
nonolet-krefeld.de

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