Lumi am Rhein

„Für mich ist das Lumi wie Wohnzimmer und Terrasse“

Rama und Bukurije Topalli betreiben das Lumi am Rhein seit etwa einem Jahr.

Wer mitten in Corona-Krise ein Restaurant eröffnet, und dazu noch nicht aus der Branche kommt, der muss schon über eine gehörige Portion Begeisterung und mindestensebenso viel Mut verfügen. Bei der Familie Topalli kam noch eine große Liebe hinzu. Denn sie hatte sich hoffnungslos in den Ort verliebt, an dem sie seit jetzt gut einem Jahr das „Lumi am Rhein“ betreibt. „Eigentlich wollten wir nur einen Verwandten unterstützen, damit er das ehemalige La Riva übernehmen konnte. Als der sich dann doch gegen das Projekt entschied, standen wir vor der Entscheidung, uns wieder zurückzuziehen oder ins kalte Wasser zu springen“, berichtet Rama Topalli. „Wir sind gesprungen“, sagt er und zeigt auf den Rhein, der direkt vor dem Gebäude vorbeifließt. „Wir waren quasi noch am Ufer und hätten bloß ein paar Meter zurückschwimmen brauchen. Aber das wollten wir nicht, und haben uns entschieden, den gesamten Fluss zu überqueren.“

Heute ist klar, dass dies die richtige Entscheidung war. Trotz „Strudeln und Stromschnellen“ sind die Topallis gut am anderen Ufer angekommen. Die Geschichte der spätberufenen Gastronomen kann fast als Lehrbeispiel für die Volksweisheit „Das Glück ist mit den Tüchtigen“ dienen. Denn kaum hatten sie sich entschieden, das Projekt zu wagen, standen mit Behzad, Marved und Salvatore eine professionelle Küchenmannschaft und mit Nicole Erkens eine erfahrene Servicekraft vor ihrer Tür. Mit diesem schlagkräftigen Team konnten sie die Herausforderung erfolgreich annehmen. Mindestens ebenso entscheidend für den Erfolg ist der große Zusammenhalt der Familie Topalli. Sowohl Vater Rama wie Mutter Bukurije als auch die beiden Söhne Fabian und Arian helfen tatkräftig im Unternehmen mit. Wobei Bukurije sich um Organisation kümmert, aber auch im Service mithilft, während Sohn Fabian für Bar und Getränke verantwortlich ist und dabei von seinem Bruder unterstützt wird. Rama ist der Techniker in der Familie und nimmt zugleich die Reservierungen entgegen. „An den Wochenenden empfange ich unsere Gäste gern direkt am Eingang und geleite sie zu ihrem Platz“, erzählt er, „und wenn es sich ergibt, mache ich auch etwas Smalltalk. Denn so komme ich mit den Menschen in Kontakt!“

„Für mich ist das Lumi wie unser Wohnzimmer und unsere Terrasse“, erklärt Rama Topalli. „Wer zu uns kommt, ist nicht nur zahlender Kunde, sondern auch unser persönlicher Gast, und so behandeln wir ihn auch.“ „Für mich ist Herzlichkeit das Wichtigste“, ergänzt seine Frau Bukurije. „Die Menschen sollen sich bei uns wohlfühlen, und das tun sie auch. Wir haben wirklich tolle Gäste und bekommen sehr viel positives Feedback“, freut sie sich. Zur Freude aller Beteiligten zahlt sich das Herzblut der Topallis inzwischen auch wirtschaftlich aus. Seit dem Frühjahr ist das Lumi zunehmend gut besucht. An den Wochenenden sollte man keinesfalls ohne Reservierung vorbeischauen, und auch in der Woche abends ist das Restaurant häufig ausgebucht. Auf diese Weise kommt der Familienbetrieb inzwischen personell an seine Grenzen. „Wir haben ein Super-Küchenteam, und Nicole macht den Service mit vollem Engagement. Aber langsam können wir schon Verstärkung gebrauchen“, stellt Bukurije Topalli fest. „Wer Spaß daran hat, an einem besonderen Ort mit Blick auf den Rhein zu arbeiten, soll sich gerne bei uns melden!“

Dass das Lumi viele treue Stammkunden hat, dazu trägt natürlich auch seine einmalige Lage bei. In Krefeld und Umgebung gibt es keine Lokalität mit einem vergleichbaren Blick auf den Rhein. „Das Essen zu genießen, während man draußen die Schiffe vorbeifahren sieht, das ist für viele unserer Gäste so etwas wie ein Kurzurlaub“, weiß Bukurije Topalli. „Für uns ist es ein zusätzlicher Ansporn, dort arbeiten zu dürfen, wo andere Urlaub machen“, sagt sie schmunzelnd. „Auf diese Weise bleiben wir auch entspannt, wenn einmal richtig viel los ist.“ Die schönsten Stunden verleben wir spät am Abend, wenn nur noch wenige Gäste hier sind, und wir uns mit ihnen sogar manchmal an einen Tisch setzen, um die Stimmung zu genießen. Auch für solche Momente haben wir uns entschieden, Gastronomen zu werden“, betont Rama Topalli.

Ein Genuss sind auch die Speisen und Getränke, die im Lumi angeboten werden. Allein die Weinauswahl ist es wert, in dem Restaurant direkt am Rhein vorbeizuschauen. Von der Firma „Weinwerk“ beziehen die Topallis Weine von kleinen familiengeführten Betrieben aus Südtirol, und sind damit das einzige Restaurant in Krefeld. Lokal versorgt wird das Lumi von dem Krefelder Weinhändler Norbert Pohl. „Von ihm bekommen wir tolle Weine“, schwärmt Bukurije Topalli. „Es ist super, solch einen zuverlässigen und kompetenten Partner in der Nähe zu haben.“ Die „Ausgesuchten Weine“ passen dann auch hervorragend zu den feinen Vorspeisen und Hauptgerichten, die im Lumi auf den Tisch kommen. Wie gut, das durften wir bei unserem Interview auch persönlich erfahren. Kredenzt bekamen wir mit einen „Roero Arneis“ einen spritzigen Weißwein von einem Piemonteser Familienbetrieb. Der passte sehr gut zu dem karamellisierten Ziegenkäse auf Birnencarpaccio mit frischen Blattsalaten, genauso wie zu den mit Schinken umwickelten gebratenen Gambas auf Auberginen-Fenchel-Salat.

Das Lumi zeichnet sich durch eine feine mediterrane Küche – mit dem Schwerpunkt auf Fischgerichten – aus. Während Vorspeisen, Fleisch- gerichte und Pasta auf der Karte stehen, zaubert das Küchenteam beim Fisch immer neue Kreationen – zum Beispiel mit Seeteufel, Dorade, Thunfisch oder Zander. Wem nach den herzhaften Schlemmereien noch nach etwas Süßem ist, der gönnt sich eines der Desserts wie Panacotta oder Crème Brûlée, die hier mit viel Liebe zubereitet werden. Und auch, wer nicht nur essen gehen möchte, ist im Lumi richtig. Rama und Bukurije Topalli planen zukünftig häufiger Events durchzuführen. Ein Anfang wurde bereits im August gemacht, als der Düsseldorfer Musiker Joe Kiki an einem Samstagabend im Lumi zu Gast war. „Wir können uns gut vorstellen, regelmäßig zu Musik und Tanz einzuladen. Das bietet sich bei unserer traumhaften Lage ja an“, schaut Rama Topalli in die Zukunft. Eine weitere Möglichkeit, das Lumi zur Event-Location zu machen, ist es für eine Feier exklusiv zu buchen oder einen Tisch zu einem festlichen Anlass zu reservieren.

Lumi am Rhein
Dammstr. 18
47829 Krefeld
Telefon: 02151 – 3259210
www.lumi-am-rhein.de
täglich außer Montag von 12 bis 14.30 Uhr und ab 18 Uhr (Küche bis 22 Uhr)

Fotos: Luis Nelsen
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