Elektro Hucken

Laden vor der Haustür

Frank Hucken installiert die Ladestationen schon seit Jahren. Der Elektro-Profi berät aus Erfahrung. Auch privat ist er elektrisch unterwegs.

Sie sind in diesen Tagen besonders zu beneiden: jene Menschen, die jede Tankstelle links oder rechts liegen lassen können. Surrend gleiten sie vorbei, ohne die Treibstoff-Preistafeln auch nur eines Blickes zu würdigen. Denn ihre Fahrzeuge „tanken“ Strom. Und die „Zapfsäule“ befindet sich im Idealfall an der eigenen Hausmauer oder in der Garage. Neben den „klassischen“ Installationstätigkeiten sowie im Alt- und Neubaugeschäft hat sich Frank Hucken schon vor vielen Jahren auf E-Mobilität spezialisiert. Musste der Elektromeister aus Elfrath anfangs noch viel Erklärungsarbeit leisten, hat das Thema inzwischen längst volle Fahrt aufgenommen. Eine Sache allerdings beschäftigt Huckens Kunden nach wie vor.

Wenn Frank Hucken zu einem Ersttermin bei einem potenziellen Wallbox-Kunden fährt, hat das beste Argument immer dabei: sein Geschäftsfahrzeug. Der Fuhrpark seiner Elektro Hucken GmbH unweit der Elfrather Mühle rollt nahezu vollelektrisch. „Natürlich bin ich auch privat mit Strom unterwegs“, betont der 58-Jährige. Aktuell zahle er zwischen drei und vier Euro pro 100 Kilometer. Mit seiner Begeisterung für das Fahren ohne Benzin oder Diesel liege er voll im Trend, denn die Elektromobilität habe ganz offensichtlich ihren Durchbruch geschafft. „Die vielen Neuwagen mit E-Kennzeichen auch auf Krefelds Straßen machen das deutlich.“ Ab dem Jahr 2035 könnten zumindest Neuanmeldungen für Verbrenner nicht mehr möglich sein.

Das ändert bislang jedoch nichts an der Tatsache, dass Privatleute, die über einen Umstieg nachdenken, eine Sorge umtreibt: „Und was machen wir im Urlaub?“ Gemeint sind beispielsweise Fahrten über tausend Kilometer. Mit einer einzigen Ladung sind solche Wege – Stand heute – in der Tat nur schwer zu schaffen. Doch Frank Hucken stellt dann immer die rhetorische Gegenfrage: „Sollte der Jahresurlaub wirklich Einfluss auf die persönliche Mobilität im gesamten Jahr haben?“ Wer jeweils 800 oder 1.000 Kilometer in den Urlaub und zurück fahre, könne leicht sogenannte DC-Schnelllade-Stopps einplanen, mit denen in zehn Minuten „Saft“ für 100 Kilometer geladen werden können. „Und für den Alltag daheim genügt die Reichweite des E-Autos in aller Regel.“

Letztlich kann Frank Hucken mit seinen eigenen Erfahrungen meist überzeugen. Vor dem jüngsten KfW-Förderstopp für private Ladestationen vor wenigen Monate installierte das fünfköpfige Team im Schnitt eine Wallbox pro Tag. „In Spitzenzeiten machte das bis zu 70 Prozent unseres Umsatzes aus“, berichtet der Elektromeister. Derzeit klingelt das Telefon aus diesem Anlass zwar nicht mehr ganz so häufig, aber die bestehenden Zuschüsse für gewerbliche Nutzer bringen nach wie vor regelmäßig Aufträge im Bereich E-Mobilität. „Außerdem bin ich davon überzeugt, dass demnächst auch wieder ein staatlicher Fördertopf für Privatleute geöffnet wird“, so Frank Hucken. Manche Kunden würden auch ohne Wallbox-Förderung investieren. „Schon um sich die Umweltprämie für die Fahrzeuge zu sichern.“

Hinzu kommt, dass die Installation mit vergleichsweise wenig Aufwand verbunden ist. „Eine Riesenbaustelle im Eigenheim muss niemand befürchten“, beruhigt Frank Hucken. Beim Vor-Ort-Termin mit eingehender Beratung wird zunächst geklärt, wie die Zuleitung vom Zählerschrank zur Einfahrt oder in die Garage am besten verläuft. Dann erfolgt die Wahl der Ladestation. „Besonders kleine Varianten fallen am Haus gar nicht mehr auf.“ Ein Monteur und ein Helfer benötigen in aller Regel nur einen einzigen Tag, bis der Stecker zum ersten Mal in den Wagen kommt. „Schon nach kurzer Zeit will man diese neue Möglichkeit überhaupt nicht mehr missen“, sagt Frank Hucken. Ladesäulen im gewerblichen Umfeld, also auf Firmen-Arealen, sind ein wenig aufwändiger. „Hier arbeiten wir eng mit einem ansässigen Versorger zusammen“, so der Elektromeister. Grundsätzlich sind 11 oder 22 kW (mit entsprechender Genehmigung) möglich. „Das ist aber kein Problem, wir beraten unsere Kunden dazu gerne.“

In Krefeld zählt er sicherlich zu den Spezialisten der ersten Stunde. Bei der großen Veranstaltung „Krefeld elektrisch“ vor vier Jahren rund um den Schwanenmarkt gehörte er zum Kreis der Aussteller. Bereits im Jahr 2013 hatte er erste Fortbildungen zum Thema absolviert. Wenn er damals im Kunden- oder Bekanntenkreis das Wort „Wallbox“ in den Mund nahm, erntete er lediglich fragende Blicke. Nicht selten fand er sich in Diskussionen darüber wieder, ob die Elektrifizierung des Individualverkehrs nicht bloß ein Hirngespinst sei. Davon ließ er sich nicht beirren. „Ich habe schon sehr früh daran geglaubt, dass es für Elektrobetriebe wie meinen mindestens zu einer starken Nische werden könnte.“ Ausmaß und Schnelligkeit des Erfolgs hätten ihn dann allerdings schon überrascht.

Nach dem Umstieg von der Pferdekutsche aufs Auto vor mehr als hundert Jahren erlebe die Welt gerade eine neue Umwälzung der Mobilität. „Als begeisterter Elektro-Profi bin ich dankbar, diese miterleben zu dürfen und meinen kleinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“ Die Treibstoffkosten dürften dafür sorgen, dass das Hucken-Team weiterhin leise surrend zu vielen „Wallbox-Terminen“ ausrücken wird.

Elektro Hucken GmbH
An der Elfrather Mühle 91
47802 Krefeld
Telefon: 02151-473700
www.elektro-hucken.de

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