Editorial

Liebe CREVELTER,

kurz vor Redaktionsschluss schockierte uns alle die Nachricht von der Invasion Russlands in der Ukraine. Zwar schwelt der Konflikt zwischen den beiden Nationen schon seit Jahren, sodass der Ausbruch eines Krieges nicht völlig überraschend war, dennoch lösen die Bilder von Feuergefechten, Rakteneinschlägen, brennenden Wohnhäusern und verängstigten Zivilisten Beklemmungen aus. Das, was uns in den vergangenen Monaten und Jahren beschäftigt, Angst, Unverständnis oder auch Wut hervorgerufen hat, erscheint im direkten Vergleich mit dieser humanitären Katastrophe plötzlich sehr unbedeutend.

Diese Erfahrung machte auch Ann-Katrin Roscheck, während sie zwei Jahre lang die Welt bereiste. Nur ein spannendes Kapitel eines bewegten Lebens, auf das wir uns aus besonderem Anlass unterhalten haben: Unsere langjährige Mitarbeiterin und Freundin wird uns nämlich vorerst verlassen, um als Pressesprecherin und Online-Redakteurin der Stadt Krefeld aus anderer Perspektive auf unser Zuhause zu blicken.

Aber „Anki“ ist nicht das einzige Krefelder Original im Heft: Marco Vaiano sorgt mit seiner Wäscherei bereits seit Jahrzehnten für frische Oberhemden und gemangelte Bettwäsche. Bei unserem Besuch haben wir viel über sein Handwerk und über filigrane Rüschenblusen gelernt. Bei Bratwurst Paule, Krefelds berühmtestem Bratwurststand, gibt es eine wichtige Neuerung zu vermelden: Keine Sorge, am allseits beliebten Produkt wird sich nichts ändern. Das versprechen die beiden neuen Besitzer Maria und Sebastian Hake hoch und heilig. Genau das Gegenteil, nämlich sichtbare, nachhaltige Veränderung ist hingegen das Geschäft von Peter Hellings: Mit seinem Unternehmen fassago befreit er Häuserwände umwelt- und materialschonend von Algen, Pilzen, Ruß und Feinstaub. Und das zu einem Bruchteil des Preises, den ein Neuanstrich kosten würde.

Ein Aufreger, der Krefeld in den vergangenen Wochen wenigstens zeitweise von Corona abgelenkt hat, ist der Surfpark. Als Sympathisanten und ideelle Unterstützer des Projekts möchten wir unsere Plattform nutzen, die zahlreichen Halb- und Unwahrheiten, die gegen den Surfpark ins Rennen geführt wurden, zu entkräften – und damit hoffentlich hoffentlich zu einer Versachlichung der Debatte beitragen.

Wie jeden Monat hoffen wir, für Sie ein unterhaltsames, interessantes und erkenntnisreiches Magazin zusammengestellt zu haben. Daran, dass es derzeit viele wichtigere Themen gibt, über die man nachdenken könnte, besteht aber auch für uns kein Zweifel. Der Widerspruch ist nicht auflösbar. Wir müssen ihn einfach hinnehmen.

Bleiben Sie gesund!

Torsten Feuring, Michael Neppeßen & David Kordes

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