Der Surfpark am Elfrather See bleibt weiter ein heißdiskutiertes Thema in der Seidenstadt. Wir als Verlag und Herausgeber der CREVELT Magazine haben uns dabei immer klar positioniert und vor allem rund um den zurückliegenden Ratsbeschluss zur Offenlegung des Vorhabens für eine Versachlichung der Debatte geworben. Gerade hinsichtlich des Energieverbrauchs und der damit einhergehenden CO-Bilanz sind in den zurückliegenden Wochen Zahlen von Gremien, Medien und Aktivisten kolportiert worden, die der Planung des Vorhabenträgers nicht entsprechen. Darauf hat die Elakari Estate GmbH nun reagiert und sich mit einem Brief an die Medien gewandt, in dem die aktuellen Zahlen erläutert wurden.
Ob BIENE, Fridays for Future oder der linke Flügel der Grünen, die Kritiker des Großprojekts im Naherholungsgebiet in Elfrath See bringen immer wieder neue Gründe zum Ausschluss der Entwicklung des Surfparks hervor. Mal sind es allgemein gehaltene Verweise auf Paragraphen des nordrhein-westfälischen Klimaschutzgesetzes, mal konkrete Vorwürfe zu angeblich bewusst gefälschten Zahlen der Stadt. Gerade mit Blick auf die im Rahmen der globalen Erderwärmung immer in den Mittelpunkt gestellte CO2-Bilanz werden eigene, vermeintlich valide Daten in den Raum gestellt und bewusst der Eindruck erweckt, die Mehrheit der Krefelder sei gegen den Bau des Surfparks. Der private Investor, von Anbeginn der Initiative um Transparenz und Sachlichkeit bemüht, gibt folgende belastbaren Größen aus: „Richtig ist, dass der Surfpark jährlich zwischen 0 und max. 12 Tonnen CO2-Emissionen verursacht – je nach Wahl der Wärmequelle. Die Zahl von 1.200 Tonnen CO2 pro Jahr errechnet sich unter den Bedingungen eines normalen Strommix, wie ihn die allermeisten Kunden beziehen. Wir als Vorhabenträger haben jedoch mit den Stadtwerken Krefeld ein Energiekonzept für den Bezug von 100-Prozent-Ökostrom erarbeitet und dazu aktuelle Preisinformationen erhalten.“
Auf Nachfrage bestätigten die Stadtwerke, dass dieser Strom zu 100 Prozent CO2-neutral sei und keine Emissionen verursache. Sobald die erforderlichen Genehmigungen vorlägen, würde Elakari unter den heute bekannten Bedingungen diesen Ökostrom bestellen, sodass er zu Betriebsbeginn verfügbar wäre. Die Stadtwerke Krefeld bestätigen ebenfalls, dass es keinen Mangel bei der Beschaffung von Ökostrom für das Vorhaben gibt. Wichtig ist: Die oben genannte Zahl von maximal zwölf Tonnen pro Jahr bezieht sich auf die CO2-Emissionen aus der Beheizung und Klimatisierung des Hub-Gebäudes, die über die Niedrigtemperatur der Fernwärmeversorgung gespeist wird und entsprechend geringe CO2-Emissionen produziert. Zurzeit wird außerdem parallel die Umsetzbarkeit und Effizienz von Geothermie untersucht, die überhaupt keine CO2-Emissionen verursachen würde. Zum Vergleich: Ein Einfamilienhaus mit einem typischen Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden verursacht je nach Heizsystem jährlich zwischen vier und 5,3 Tonnen CO2, veranschaulicht die Berechnung der Verbraucherzentrale. „Der Betrieb des Surfparks verursacht pro Jahr maximal die gleiche Menge an CO2-Emissionen wie zwei bis drei Einfamilienhäuser“, sagt Elakari und verweist auf die Finanzierung: „Ökostrom ist zur Zeit natürlich noch teurer als der konventionelle Strommix, aber wir sind unter Berücksichtigung der uns heute bekannten technischen und wirtschaftlichen Faktoren bereit, diese Mehrkosten zu tragen. Wir wollen einen möglichst klimaneutralen Surfpark aus eigenem und im Interesse der Stadt Krefeld. Wir werden daher versuchen, die geringen Emissionen von maximal zwölf Tonnen pro Jahr über die Geothermie-Lösung auf null zu reduzieren.“
Doch der Investor und Betreiber gibt nicht nur bereitwillig Auskunft zum Verbrauch der tatsächlichen Anlage, sondern legt auch die bis hierhin vorliegenden Daten zum CO2-Verbrauch durch die An- und Abfahrten offen. „Das der Stadt Krefeld vorgelegte Gutachten von Peutz Consult kommt zu dem Ergebnis, dass durch den vorhabensbedingten An- und Abreiseverkehr innerhalb des untersuchten Straßennetzes sowie durch den zusätzlichen Verkehr auf den Parkplätzen ein jährlicher CO2-Ausstoß von 672,92 Tonnen entsteht“, heißt es in dem Brief, wenngleich Elakari einräumt, dass es sich hierbei nicht um die finale Datenlage handeln muss: „Wie hoch die CO2-Emissionen sein werden, die durch die zurückgelegten Fahrwege außerhalb des untersuchten Straßennetzes durch An- und Abreiseverkehr entstehen, ist nicht seriös zu bestimmen, da hierfür die genaue Wegstrecke sowie die Quell- und Zielorte der Besucher bekannt sein müssten. Solche An- und Abfahrten fallen bei sehr vielen Sportarten an, zum Beispiel an jedem Bundesliga-Wochenende, beim Skifahren oder Segeln, beim Golfen oder Klettern in der Natur. Der Besuch von Kulturveranstaltungen und anderen Freizeitangeboten ist ebenfalls häufig mit dem Ausstoß von CO2 verbunden.“
Elakari wünscht sich eine faire Diskussion, die nicht mit falschen Annahmen und Fakten arbeitet, und plädiert deshalb dafür, die An- und Abfahrten beim Sport, in Kultur und Freizeit nicht unterschiedlich zu bewerten. Ein Surfer dürfe seine Leidenschaft mit dem gleichen Recht betreiben wie ein Kletterer, ein Fußballfan oder ein Konzertbesucher. Schließlich hinterlassen 50 oder 100 gefahrene Kilometer bei allen den gleichen CO2-Abdruck, egal wohin er fährt. Hinzu kommt, dass im Fall des Surfparks umgekehrt auch CO2-Belastungen wegfallen, weil Surfer gegebenenfalls auf Kurztrips per Flugzeug oder eine Autofahrt zum Meer verzichten.
Losgelöst von den Bemühungen Elakaris, zu einer Versachlichung der Debatte beizutragen, hat sich Ende Februar die Initiative zur Unterstützung des Surfparks am Elfrather See zusammengefunden, um ihrer Haltung auch bildlich Ausdruck zu verleihen. Denn entgegen aller Behauptungen, die Mehrheit sei dagegen, ist genau das Gegenteil der Fall. Und auch wir machen weiterhin Welle für ein Projekt, das Krefeld guttun und uns allen helfen wird.