Editorial

Liebe CREVELTer,

das neue Jahr ist auch schon wieder einen Monat alt, doch so ganz verflogen ist die Müdigkeit vom Winterschlaf noch nicht. Das liegt sicherlich nicht nur am derzeit ganz besonders trostlosen und nasskalten Wetter, das uns anscheindend erst die ganze Palette seiner deprimierenden Grautöne präsentieren möchte, bevor es uns wieder einen wohltuenden Sonnenstrahl gönnt. Nach annähernd zwei Jahren Pandemie ist die Erschöpfung nahezu greifbar. Es war nicht alles schlimm in dieser Zeit, wie im „normalen Leben“ gab es Höhen und Tiefen. Aber dieses ständige Hin und Her, das schier endlose Vor und Zurück aus Maßnahmen und Lockerungen, aus Lichtblicken und erneuten Rückschlägen, aus Hoffnungsschimmer und Enttäuschung zehrt mittlerweile doch stark an den Nerven. Bestimmt empfinden Sie das ganz genauso.

Bei der Arbeit an der Ihnen hiermit vorliegenden Februarausgabe haben wir daher uns vorgenommen, uns der vorherrschenden Tristesse mit positiver Energie und Tatendrang entgegenzustellen. Die Lektüre des CREVELT Magazins soll schließlich Lust darauf machen, rauszugehen, die Stadt zu erkunden, sie wieder- oder sogar ganz neu zu entdecken. Oder auch einfach nur die Vielfalt seiner Bewohner und Bewohnerinnen kennen zu lernen. So hat sich unsere Redaktion zum Beispiel mit Petra Bittner und Dietmar Krebbers von der Krefelder Notfallseelsorge getroffen, die im vergangenen Jahr unter anderem im Ahrtal Unterstützung spendete. Oder mit dem Weltenbummler und Jazzmusiker Manfred Veit, dessen Geschichte gut und gern eine eigene Sonderausgabe gefüllt hätte. Wir haben die Modistin Carolin Pomränke besucht, die uns Einblicke in das Handwerk der Hutmacherei gewährt hat, sind mit den Judoka von Bayer 05 Uerdingen auf die Matte gegangen und haben uns vom neuen KFC-Vorstand Christoph Lenz erzählen lassen, wie der Enthusiasmus eines Fans den darbenden Verein wieder nach vorn bringen soll. Auch zwei echte Evergreens sind mit am Start: Die Bäckerei Gruyters zählt zu den ältesten Krefelder Unternehmen und Immobilienmaklerin Ingrid Wirichs kümmert sich immerhin schon seit 30 Jahren um das Wohl ihrer Kunden. Von beiden können wir lernen, wie man sich seine Begeisterung bewahrt und sich jeden Tag immer wieder neu erfindet. Keine ganz schlechte Lektion für diese schwierige Zeit.

In diesem Sinne: Lassen Sie sich nicht unterkriegen – nicht vom Wetter, aber noch weniger von Covid-19!

Viel Spaß beim Lesen,

Michael Neppeßen, Torsten Feuring und David Kordes

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