„Alles neu“, das ist von Ballettdirektor Robert North auch etwas ironisch gemeint: Denn „dank“ Corona sind die choreografischen Möglichkeiten aktuell ja immer noch deutlich eingeschränkt. Trotzdem, oder gerade deswegen, wagt North ein Experiment, indem er ein Stück mit vier eigenständigen Teilen auf die Bühne bringt. Drei davon wurden von Tänzern des Ensembles kreiert, die sich dieses Mal als Choreografen betätigen und damit beim Publikum einen Volltreffer landen. Neben Norths eigenem Part „Technische Schwierigkeiten“ sind das „Freedom“ von Marco A. Carlucci, „Haru – Frühling“ von Yoko Takahashi und „Respect Bro“ von Takashi Kondo. In der Pause zwischen zwei Ballettstücken spielt André Parfenov ein furioses Klaviersolo, das vom Publikum ebenfalls mit großem Applaus bedacht wird.
Gerade die Unterschiedlichkeit und Vielfalt der Inszenierungen begeistern Gerhard Heyers, der mit seiner Frau Hermi Oehmen-Baltus in der Vorstellung ist. Er sieht viele interessante neue Ideen und Figuren. „Besonders beeindruckt war ich von ‚Respect Bro‘, wo die beiden Akteure Fuß an Fuß tanzen. So etwas habe ich noch nicht gesehen“, schwärmt er. Seine Frau findet die Inszenierung einfach nur überwältigend: „Robert North schafft jedes Mal etwas Neues. Auch die Musik wird immer wieder abgewandelt. Ich weiß nicht, wo er seinen Ideenreichtum hernimmt.“ Ihr Mann ist überhaupt erst durch North zum Ballett-Fan geworden: „Vorher war ich eher Ballett-Gegner oder zumindest Skeptiker. Als meine Frau mich zum ersten Mal mitgenommen hat, bin ich nur mit langen Zähnen mitgegangen“, erzählt Heyer schmunzelnd. „Jetzt gehen wir regelmäßig ins Theater und organisieren sogar die Sammelbestellungen für unsere Theatergruppe.“
Auch Helga Glatzki geht schon seit vielen Jahren ins Theater. „Als kleines Kind bin ich schon hierher gekommen“, erinnert sie sich, und dabei zählt das Ballett eindeutig zu ihren Favoriten: „Seit Herr North hier ist, stimmt einfach alles: die Choreografie und auch die Musik zu den einzelnen Stücken. Heute hat mich – gerade am Anfang – das Bühnenbild besonders berührt. Das war sehr gut auf das Thema ‚Alles neu‘ abgestimmt. Die Musik zu den Bildern ist eine Harmonie. Ich gehe auch schonmal in Stuttgart in die Oper, und sehe dann: Unser Ballett braucht sich nicht vor anderen großen Häusern zu verstecken“, ist Helga Glatzki überzeugt. „Es ist einfach schön, das zu genießen und die Begeisterung des Ensembles zu spüren. Toll auch, dass das Ballett nach so langer Zeit noch so fit ist. Das ist eine große Leistung. Ich bin auch aktive Sportlerin und weiß, wovon ich rede. Es ist sehr gut, dass wir noch diese drei Sparten haben.“
Aufführungen von „Alles neu“ am 19.12., 13.01., 03.02. und 13.03.
Informationen unter theater-kr-mg.de
Tickettelefon: 02151-805-125