Bäckerei Hendker

Ofenfrische made in Krefeld

Peter Hendker führt das Unternehmen in dritter Generation. Tochter Louisa hat die Begeisterung für das Handwerk von ihm geerbt.

Die vierte Jahreszeit hat längst begonnen. Leckere Weckmänner schauen den Käufer aus ihren Rosinenaugen an. Das frische Brot duftet in der Auslage, der heiße Kaffee dampft noch, als er von netten Damen über die Theke gereicht wird. Ein paar Handwerker haben sich an einem Vormittag in der gemütlichen Sitzecke niedergelassen im neu eröffneten Bäckerei-Café der Familie Hendker an der Dülkener Straße. Das Interieur ist hell und modern gehalten, aber auch traditionell mit Holz und Steinelementen verziert. Ganz so, wie man sich ein Backhaus vorstellt, wo das Brot noch ofenfrisch serviert wird. Und auf diese Kunst kann man im Krefelder Familienunternehmen aus bewährten Gründen ganz besonders stolz sein. Denn hier werden die Köstlichkeiten nach eigener Rezeptur noch von Meisterhand gefertigt. Das wird hoch geschätzt. Nicht umsonst hat im „Haus Lindental“ an der Dülkener Straße die bereits siebte Filiale geöffnet. Ein Geschäft an der Moerser Straße wird derzeit für die Zukunft modernisiert und ausgebaut. Ein „Brot- und Kaffeehaus“ entsteht. Geplante Eröffnung: Anfang 2022. Man sieht es: Das Familienunternehmen Hendker wächst mit der Zeit. Das freut die zufriedenen Kunden.

Der Geschäftsführer und Ur-Krefelder Peter Hendker ist ein leidenschaftlicher Bäcker seit Kindesbeinen an. Damals half er als kleiner Steppke mit, als sein Vater Lothar die Abläufe steuerte. Losgelassen hat ihn die Arbeit nie. Er fand Gefallen, liebte den Duft des frischen Brotes sowie die immer wieder neuen Herausforderungen und ging 1988 in die Lehre. Als er 1993 seine Meisterprüfung erfolgreich ablegte, war er der Jüngste seiner Zunft im Bäckereihandwerk in Nordrhein-Westfalen. Mit gerade einmal 21 Jahren. Nicht nur daran kann man sehen, was den heute 49 Jahre alten Familienvater antreibt. Peter Hendker bringt das Wissen aus fast fünf Jahrzehnten mit und weiß um die steigende Bedeutung von Bäckerei-Cafés als Treffpunkt mit Kurzweil-Faktor: „Die Esskultur und die Gastro-Kultur ändern sich. Die Leute gehen heute einen Kaffee trinken, nicht mehr unbedingt in die Kneipe.“ Die neue Gemütlichkeit ist eingezogen. Der Genuss und die Rast bilden heute in vielen Fällen die neue Denkweise und Lebensart ab: „Früher hieß es ja mal: Geiz ist geil“, erinnert sich Peter Hendker zurück: „Das ist heute aber nicht mehr so.“

Die 1936 einst an der Philadelphiastraße von Großvater Karl Hendker gegründete Traditionsbäckerei setzt auf bewährte Qualität und die Bindung an die Region. Kurze Wege und das Wissen um den Geschmack der Krefelder sowie die eigene Herstellung der aromatischen Brote und Speisen sind Begründer des Erfolges. „Wir backen in Krefeld für Krefelder“, drückt Peter Hendker das Credo aus. „Wir haben ein großes Brötchensortiment, denn wir können es: Wir sind ein echter Handwerksbetrieb.“ Die große Auswahl findet sich in den Auslagen. Verschiedenste Sorten wecken das Kaufinteresse. Die Vielfalt macht den Erfolg mit aus. Auch wer eine Sahnetorte bevorzugt, wird hier fündig, denn die Bäckerei verfügt auch über eine kleine Konditorei.

Noch denkt Bäckermeister Peter Hendker lange nicht ans Aufhören. Die nächste Generation aber steht schon bereit. Louisa, die älteste Tochter, packt schon hinter der Theke und in der Backstube mit an und hat die Begeisterung förmlich im Blut. Nach einer abgeschlossenen Ausbildung zur Hotelfachfrau in der gehobenen Düsseldorfer Branche kam sie gern wieder in den heimatlichen Betrieb zurück, um ihr erworbenes Wissen in den Gastrobereich einfließen zu lassen: „Ich arbeite gern. In der Backstube habe ich immer etwas zu tun. Man sieht einfach sofort, was man geschafft hat“, sagt die emsige 23-Jährige. Im Januar macht sie ihre Abschlussprüfung der Ausbildung, dann wird sie die Meisterschule in Olpe besuchen. Für den nächsten August hat sie die Meisterprüfung im Blick. Sie kennt die Erfolgsformel des Familienbetriebs: „Wir achten sehr auf die Qualität unserer Ware und bereiten zum Beispiel einen eigenen Natursauerteig zu. Das A und O ist dabei die Zeit“, erzählt Louisa Hendker. Die lange Teigführung und Teigruhe sind der Trumpf. Der Papa fügt an: „Unsere Teiglinge stehen 24 Stunden. Je länger es quillt, umso länger ist das Brot frisch.“ Von Bauern und Mühlen aus der Region bezieht man die hochwertigen Rohstoffe.

Auch die Themen Nachhaltigkeit und Klimaneutralität werden im Hause Hendker groß geschrieben. Eine Backstube wird bald in Hüls gebaut. Ein Grundstück ist erworben worden. Der Stil: Auf Holzbasis beruhend, technisch dennoch auf dem neuesten Stand und das Klima weitgehend schonend. Eine Handwerksbackstube, keine große Fabrikhalle. Derzeit kommen die Brote aus der Backstube an der Philadelphiastraße und gelangen im Handumdrehen in die sieben Filialen: „Unser Brot kommt warm in den Laden“, hebt Louisa Hendker die Vorzüge der kurzen Wege hervor. Sind die Weckmänner nach der Weihnachtszeit verspeist, beginnt schon die nächste Jahreszeit bei den Bäckern: Die Berliner kommen auf den Tisch, ab Frühjahr und Sommer folgen die Erdbeeren und Pflaumen. Und das alles ofenfrisch, köstlich und bekömmlich. Dieses Versprechen löst die Traditionsbäckerei Hendker seit Jahrzehnten Tag für Tag immer wieder ein.

Bäckerei Hendker GmbH
Philadelphiastraße 197
47799 Krefeld
Geschäftsführer: Peter Hendker
Baeckerei-hendker.de
Telefon: 02151/26084
E-Mail: info@baeckerei-hendker.de

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