Bestattungen Hannappel

Neue Zeiten und alte Traditionen

In den über vier Jahrzehnten, in denen Helmut und Monika Hannappel bereits in ihrem Familienbetrieb arbeiten, hat sich in der Bestattungsbranche einiges geändert. Auch auf die letzte Reise eines Menschen wirken sich gesellschaftliche Trends aus, die ansonsten die Welt der Lebenden verändern. So beeinflusst zum Beispiel das Nachlassen traditionell kirchlicher Bindungen auch die Bestattungskultur: „Früher, als ich im Unternehmen meiner Eltern anfing, haben wir über 80 Prozent Erdbestattungen durchgeführt“, erklärt Helmut Hannappel. „Feuerbestattungen machten vielleicht 15 Prozent aus, und andere Bestattungsformen kamen fast gar nicht vor. Heute sind es fast zwei Drittel Feuerbestattungen – und nur etwa jeder Dritte wählt die traditionelle Bestattungsform.“ Dabei variieren auch die Wünsche, wie und wo die sterblichen Überreste der Angehörigen beigesetzt werden sollen, heute erheblich. „Es gibt immer mehr Seebestattungen oder Beisetzungen in einem Friedwald“, weiß Helmut Hannappels Tochter Miriam, die die Familientradition fortsetzt, und in das elterliche Unternehmen eingestiegen ist. Und ihr Vater ergänzt: „Möglichkeiten, wie die Grabeskirche St. Elisabeth an der Hülser Straße, wo Urnen für zwanzig Jahre in der Kirche hinter einer Grabplatte ruhen, werden immer stärker nachgefragt.“

Auswirkungen hat die Veränderung der Gesellschaft auch auf die Form der Bestattungsfeiern: Wurden die früher immer durch einen Geistlichen durchgeführt, ist es heute mit zunehmender Häufigkeit ein freier Trauerredner oder eine unabhängige Theologin, die die Verabschiedung von den Verstorbenen leiten. „Auch die Musikwünsche der Angehörigen haben sich geändert“, sagt Helmut Hannappel. „In meiner Lehrzeit gab es immer Orgelmusik. Heute ist bei der Musik alles möglich – vom Lieblingsschlager über die Hymne des Fußballvereins bis zu Rockmusik. Immer öfter werden wir auch gefragt, ob wir einen Beamer haben, weil die Angehörigen Szenen aus dem Leben des Verstorbenen an die Wand projizieren wollen“, berichtet er.

Was sich nicht geändert hat, ist das Bedürfnis der Angehörigen, sich von ihrem lieben Verstorbenen in Ruhe zu verabschieden. Dafür hat Hannappel Bestattungen jetzt einen zusätzlichen Abschiedsraum eingerichtet, der auch außerhalb der normalen Geschäftszeiten für die Trauernden zugänglich ist. „Direkt um die Ecke von unseren Firmenräumen haben wir einen gekühlten Raum, in dem wir einen Verstorbenen im Sarg aufbahren können“, berichtet Miriam Hannappel. „Das gibt auch weiter weg lebenden Verwandten oder Menschen, die tagsüber arbeiten müssen, die Möglichkeit, sich abends oder am Wochenende angemessen zu verabschieden. Sie bekommen dann einen Schlüssel, den sie uns anschließend wieder in einen gesicherten Briefkasten werfen. Müsste immer jemand von unserem Unternehmen dabei sein, wären solche Zeiten kaum möglich.“

Ein großes Hindernis für einen würdevollen Abschied sind zurzeit das Coronavirus und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen. Die Teilnehmerzahlen für Trauerfeiern sind auf Krefelder Friedhöfen nach wie vor beschränkt und variieren je nach Größe der Trauerhallen von 15 bis etwa 40 Personen. Für größere Trauergesellschaften stellt die Stadt Krefeld aktuell Beschallungsanlagen, die Trauerreden und Musik aus der Trauerhalle nach draußen übertragen, wo Menschen warten, die nicht mehr in die Halle durften. „Überhaupt hat sich die Stadt Krefeld während der gesamten Corona-Zeit als sehr human und rücksichtsvoll gezeigt“, bekräftigt Helmut Hannappel. „Voriges Jahr gab es Städte, wo Bestattungen komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden. Auf Krefelder Friedhöfen konnte man sich zumindest im Freien von seinen Verstorbenen verabschieden.“

Miriam Hannappel hofft, dass das Coronavirus längst Geschichte ist, wenn sie in etwa drei Jahren den Betrieb von ihren Eltern Helmut und Monika übernimmt. Bereits jetzt kümmert sie sich schon um einen erheblichen Teil der anfallenden Arbeiten, und sie übernimmt Aufgabenbereiche, die ihre Eltern gern der jüngeren Generation überlassen. So bearbeitet sie zum Beispiel die Ordnung digitaler Nachlässe inklusive datenschutzkonformer Recherche von Accounts und Verträgen sowie die Abmeldung der Verstorbenen aus Social-Media-Netzwerken, was bei jüngeren Toten immer häufiger erforderlich ist. „Viele Bestattungsunternehmen haben Nachwuchsprobleme“, weiß Miriam Hannappel. Der Bestatterberuf erscheint jungen Leuten mit seinen ganz besonderen Anforderungen leider wenig attraktiv. „Sie wollen nicht gern abends oder am Wochenende arbeiten, was bei uns nun einmal unvermeidlich ist – und viele haben auch eine Scheu vor dem Umgang mit dem Tod.“ Für Miriam war es nie eine Frage, dass sie einmal den seit über 140 Jahren bestehenden Familienbetrieb fortführen würde. Die 36-Jährige arbeitet bereits seit 2005 im elterlichen Unternehmen und ist als Kind quasi im Bestattungsinstitut aufgewachsen. „Ich habe hier nach der Schule meine Hausaufgaben gemacht, zu Mittag gegessen und gespielt“, erinnert sie sich. „Da lag es nah, dass ich den gleichen Beruf wie meine Eltern ergreife. Zum Glück bin ich nicht die einzige Jüngere, die das elterliche Unternehmen übernimmt. Allein hier in Krefeld kenne ich schon drei Kolleginnen und Kollegen aus meiner Generation. Der Generationswechsel wird also auch in der Bestattungsbranche erfolgreich bewältigt werden.“

Hermann Hannappel & Sohn OHG
Bestattungen Dionysius Platz 20
47798 Krefeld
Telefon: 02151 – 22151

www.bestattungen-hannappel.de

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