Liebe Crevelter,

wir sind kein Stadtmagazin, aber das Magazin der Stadt! Um diesem selbstformulierten Anspruch gerecht zu werden, haben wir es uns auferlegt, in allen Facetten über Krefeld und die hier lebenden Menschen zu berichten: lobend und ermutigend, aber auch kritisch und mahnend. Natürlich bleibt unser oberstes Ziel, Identifikation zu stiften und nach den Perlen der Stadt zu tauchen, aber wer Probleme beheben will, muss sie zunächst erkennen und benennen.

Spricht man über die Agenda 2030, steht stets die Innenstadt im Fokus. Der Raum zwischen den Wällen bedarf kluger neuer Konzepte, um den seit Jahren anhaltenden Negativ-Trend aus Leerstand und Tristesse zu stoppen. Mit Hartmut Janßen, Oliver Reiners, Wolfgang Schinke und Alexander Werner (S. 52) kommen in dieser Ausgabe berufene Münder zu Wort. Alle residieren mit ihren Geschäften im Zentrum und haben einen klaren Blick auf die hier vorherrschenden Probleme. Ihre Stimmen eint, dass sie nicht nur die Ursachen benennen, sondern auch Lösungs-Szenarien für die Zukunft anbieten. In den kommenden Ausgaben werden wir weitere Menschen zu diesem Thema befragen und dabei immer wieder eine andere Perspektive einnehmen.

Einer, der zeigt, dass man mit Mut, Fleiß und dem Herz am rechten Fleck in der Seidenstadt viel Gutes entstehen lassen kann, ist Armin Richly (S. 6). Der self-made Unternehmer hat seinen Hausmeister-Objektbetreuungsservice, kurz H.O.B, über dreieinhalb Dekaden von einem Klingelschild zu einem rund 40 Mitarbeiter umfassenden Unternehmen aufgebaut. Dazu holt er mit seiner GroßmARkT Galerie immer wieder hochdekorierte Künstler nach Krefeld. Für Armin ist klar: Die Stadt war gut zu ihm, deswegen möchte er etwas zurückgeben.

Weit jenseits der Stadtgrenzen, über dem großen Teich in der Traumfabrik Hollywoods, sorgt indes Harald Belker (S. 48) für Furore. Der in Krefeld geborene Designer ist das wohl größte Mastermind der Filmindustrie, wenn es um futuristische Fahrzeuge und innovative Flugobjekte geht. Das Batmobil stammt genauso aus seiner Feder wie die Fahrzeuge in Spielbergs „Minority Report“. Obwohl er inzwischen fest an der amerikanischen Westküste verwurzelt ist, schaut er immer wieder gerne auf seine Geburtsstadt. Tatsächlich wäre er gerade sogar auf Heimatbesuch, hätte ihm Corona dabei nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht.

In der Zukunft gilt es, einen klaren Blick auf unsere Stadt zu behalten. Defätismus hilft dabei ebenso wenig wie unangebrachte Lobhudelei. Wir müssen zurück zu einer gesunden Debattenkultur und uns bei Problemen an denjenigen orientieren, die zeigen, wie man es besser macht. Packen wir’s an!

Viel Spaß beim Lesen,

Torsten Feuring, Michael Neppeßen und David Kordes

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