Bis zum letzten Platz ausgebucht war das Krefelder Theater am Abend der Cabaret-Premiere. Das Musical erzählt die Geschichte der jungen Revuetänzerin Sally Bowles und des amerikanische Schriftstellers Clifford Bradshaw, die im Berlin der 1930er-Jahre aufeinandertreffen und in den beginnenden Nationalsozialismus geraten. Das bekannte Bühnenstück weckte hohe Erwartungen, die am 4. Februar mit energiegeladenem Tanz und Gesang sehr gut erfüllt wurden. Das Publikum zeigte sich ausgesprochen begeistert. Minutenlange stehende Ovationen ließen die Schauspielerinnen und Schauspieler immer wieder auf die Bühne zurückkehren, und Sally Bowles, wunderbar gespielt von Jannike Schubert, versüßte den Premierengästen den Abschied mit einem Extra-Song.
Begeistert zeigen sich auch die von uns befragten Zuschauerinnen und Zuschauer – so Christina Wouters, die selbst oft auf der Bühne steht: „Ich kannte das Musical bereits vorher und habe mich sehr auf die Lieder gefreut. Alles aufgegangen. Es war wirklich toll!“ Besonders gut gefällt ihr auch die Gestaltung der fließenden Übergänge zwischen den beiden wichtigsten Schauplätzen der Handlung, dem Kit Kat Club und der Pension Schneider. Da es nur ein Bühnenbild gibt, wird der Szenenwechsel hier vor allem durch die Beleuchtung und die Veränderung weniger Details deutlich gemacht. Dadurch sind während der Aufführung keine Umbauten notwendig und alles fügt sich elegant ineinander.
Vor allem die Choreografien haben es David Goyens-Pick angetan, der zusammen mit seinem Ehemann Ruwen Goyens die „StageDream Academy“ für die Ausbildung von Musical-Schauspielern betreibt: „Sehr energievoll, sehr schöne Bilder“, lautet seine begeisterte Aussage. Wobei ihm Anna Pinter, die selbst auf Musical-Bühnen zu Hause ist, und Patricia Hagedorn vollauf zustimmen: „Großartig, fantastisch, sehr beschwingt, eine tolle Mischung aus verschiedenen Tanzstilen“, schwärmen die beiden. Auch sie loben ausdrücklich das Bühnenbild und die perfekte Maske. Während David Goyens-Pick zusätzlich die gelungene Idee, die Kit Kat Club-Zuschauer in einem Teil des Orchestergrabens zu platzieren, erwähnt.
Sehr stimmig finden alle Befragten auch die kontinuierliche Entwicklung des Stücks von anfänglicher Beschwingtheit zur immer schwerer wirkenden Dramatik, die schließlich in der ergreifenden Schlussszene endet. Die politische Problematik von Hass und Gewalt verliert nach Auffassung der Befragten leider nicht an Aktualität, da „auf der Welt immer wieder Ähnliches aufkommt“, so Ruwen Goyens. Für ihn ist Cabaret auf der Bühne des Theaters Krefeld Mönchengladbach eine „Musical Show mit viel Tiefe – eine sehr gute, empfehlenswerte Inszenierung.“
Geplante Spieltermine in Krefeld:
26. März, 16. April, 28. April, 14. Mai, 31. Mai und 11. Juni 2023.
Eventuell weitere Zusatztermine.
Tickets: 02151-805-125 oder theater-kr-mg.de
Fotos: Felix Burandt und Matthias Stutte; Titelbild v.l. n. r. Patricia Hagedorn, Ruwen Goyens, David Goyens-Pick, Anna Pinter