
In einer Welt, die sich immer weiter digitalisiert, tauchen regelmäßig neue Abkürzungen und Fremdwörter auf. Die meisten von ihnen müssen sich Laien nicht merken. Andere wiederum haben durchaus eine große Bedeutung für unseren (Arbeits-)Alltag. Hier lohnt es sich durchaus, sich etwas näher mit den Begriffen und Inhalten zu befassen. Ein gutes Beispiel ist das Wortpaar NOC/SOC. Es steht für Network Operations Center bzw. Security Operations Center. Doch was bedeutet das genau? Experten wie Jean-Luc Penasse von etherTec Systems in Krefeld können es erklären.
„Wenn sich plötzlich jemand um 2 Uhr nachts ins System einloggt, obwohl er ansonsten immer nur zwischen 9 und 16 Uhr am Bürorechner sitzt, ist das ein Anlass für uns, genauer hinzuschauen“, schildert Jean-Luc Penasse einen typischen Einsatzfall für sein Team. Funktionieren die Systeme so, wie sie sollen? Oder deutet sich eine Störung an? Werden wir vielleicht sogar angegriffen? Mit Fragen wie diesen befassen sich die Profis am Südwall im Auftrag ihrer Kunden. Als externes „Netzwerkbetriebszentrum“, kurz NOC, kümmern sie sich um die Überwachung und Verwaltung von IT-Infrastrukturen wie Netzwerken und Servern. „Dabei geht es darum, die Verfügbarkeit des Systems sicherzustellen, es stabil zu halten und seine Leistung zu optimieren“, sagt Jean-Luc Penasse.

Beim Betrieb eines „Sicherheitsbetriebszentrums“ (SOC) steht der Schutz vor Sicherheitsbedrohungen an erster Stelle. „Unsere Aufgabe ist es, Cyberattacken möglichst frühzeitig zu erkennen und wirksam zu reagieren“, erläutert Penasse. „Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Schwachstellenmanagement. Wenn wir Lücken beim Kunden sehen, machen wir ihn natürlich darauf aufmerksam und bieten effektive Lösungen an.“ Solche Themen stehen inzwischen weit oben auf der Agenda von Unternehmen. Kein Wunder: Bricht von jetzt auf gleich die IT weg, besteht schnell ein großes, mitunter existenzielles Problem. Und die Risiken werden nicht weniger, im Gegenteil: Laut einer aktuellen Studie des Digitalverbands Bitkom waren im vergangenen Jahr 74 Prozent der Firmen von Datendiebstahl betroffen. Der Gesamtschaden durch Cybercrime wird mit mehr als 178 Milliarden Euro angegeben. Für Abwehr- und Präventionsprofis gibt es also jede Menge zu tun.

Das Team von etherTec hat sein Leistungsspektrum in den vergangenen Jahren gezielt erweitert, bleibt dabei aber seinen Wurzeln als klassisches Systemhaus treu. „Nach wie vor übernehmen wir die Konzeption und Umsetzung individueller IT-Infrastrukturen“, erklärt Geschäftsführer Jean-Luc Penasse. „Das beginnt bei der einzelnen Computermaus und reicht über Software-Lizenzen und IP-Telefonie bis hin zur umfassenden IT-Betreuung.“ Viele Aufgaben lassen sich heute effizient per Fernzugriff erledigen. „Wenn es erforderlich ist, sind wir aber natürlich auch weiterhin persönlich vor Ort – zum Beispiel bei der Einrichtung von Arbeitsplätzen oder für technische Unterstützung direkt beim Kunden“, so Penasse.
Dabei ist man branchenübergreifend am Niederrhein unterwegs. „Wir betreuen vor allem kleine und mittlere Unternehmen. Die Bandbreite reicht von der Anwaltskanzlei mit fünf Leuten bis zum Finanzdienstleister mit 150 PC-Arbeitsplätzen. „Manchmal wenden sich auch Unternehmen an uns, die eine eigene IT haben – hier helfen wir dann als externer Dienstleister bei Spezialthemen.“ Dazu gehört unter anderem das wichtige Thema Compliance. „Wir unterstützen Unternehmen bei der Analyse und der Umsetzung der vielfältigen Richtlinien, welche die IT betreffen.“ Einfaches Beispiel: Wer darf eigentlich den Serverraum betreten – und wer nicht?

Im kommenden Jahr können die Krefelder Jubiläum feiern: 2001 hatten die IT-Studenten Jean-Luc Penasse und Carsten Vogel (bis heute Geschäftspartner) mit Systemadministration, der Vermietung von Servern und dem Management lokaler Netzwerke den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. 2015 wurde dann die HYLASTIX GmbH in Chemnitz gegründet. Sie bietet Enterprise Consulting an, „das vor allem von Automobilherstellern genutzt wird“, wie Penasse erklärt. 2023 kam Unternehmen Nummer 3 zur Gruppe: Die Bochumer Ruhr Security berät zu Sicherheitslösungen und implementiert diese auch. Beim Rückblick auf fast 25 Jahre spielt die Corona-Phase eine besondere Rolle: „Da mussten wir innerhalb kürzester Zeit zeigen, was wir können“, erinnert sich Jean-Luc Penasse. Denn rund die Hälfte der Kunden musste die IT völlig umstellen, um das geforderte Homeoffice überhaupt möglich zu machen.
etherTec Systems GmbH
Südwall 22
47798 Krefeld
Telefon: 02151 – 74 77 810
ethertec.net

Fotos: Felix Burandt