Kresch-Theater

Zukunft wird aus Mut gemacht

Regisseur Lukas Metzinger und Schauspielerin Elena Nicodemus.

Tief unter der Erde leben Kinder, die noch nie die Außenwelt gesehen haben. Sie spielen, lachen, streiten und weinen genau wie normale Kinder, bloß ohne Sonnenschein und frische Luft. Warum werden sie gefangen gehalten? Und was ist mit der Erde passiert? Mit dem neuen Stück „Da ist nur diese eine Welt“ setzen die jugendlichen Akteure des Kresch-Theaters ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Regisseur Lukas Metzinger und Schauspielerin Elena Nicodemus nahmen uns mit hinter die Kulissen und erzählten von Mut, Musik und Magie.

Die Frühlingssonne hat den Probenraum ordentlich aufgeheizt, der Geruch erinnert an Schulsport und Frischluftmangel. Zwölf Teenager werfen sich lässig einen zerknautschten Gymnastikball zu und befinden sich gleich im richtigen Setting für das dystopisch angehauchte Stück. Sie gehören zu einem von sieben partizipativen Clubs des Kresch-Theaters und seien beim Thema Umwelt sofort „Feuer und Flamme“ gewesen, berichtet Theaterpädagoge Kilian Seeger. Umso mehr freuen sich alle, dass diese Produktion in Zusammenarbeit und mit finanzieller Unterstützung der cooldown°earth foundation entstand. Die gemeinnützige Stiftung hat sich auf die Fahnen geschrieben, für ein besseres Klima in unserer Gesellschaft und auf dem Planeten zu sorgen. Im Falle von „Da ist nur diese eine Welt“ trug sie auch inhaltlich einen wesentlichen Anteil bei, erinnert sich Gründerin Annekathrin Edelmann. „Zunächst gab es nur einen Song mit diesem Titel, gespielt von der Band ‚Frau Mathei singt‘. Er fühlte sich an wie eine heiße Kartoffel, wollte weiterentwickelt werden. Vielleicht zum Musical oder Theaterstück? So landeten wir bei Lukas Metzinger.“

Metzinger und Nicodemus mit den jungen Akteuren des Stücks „Da ist nur eine Welt“.

Seit 2022 arbeitet der gebürtige Aachener am Kresch und setzt sich als Schauspieler und Kursleiter gern für Umweltthemen ein. Die kommende Uraufführung habe für ihn etwas Magisches. „Ich schrieb das Stück, nachdem der Plot entwickelt war: Eine Handvoll Kinder lebt gefangen in einer abgeschlossenen Welt, bis sie herausfinden, dass es dort draußen weitergeht. Sie halten zusammen, sind mutig, lernen Neues und erleben trotz der schwierigen Situation viele Lichtblicke.“ Der positive Ansatz, dass wir bei Problemen nicht hilflos zusehen müssen, sondern etwas bewegen und Lösungen finden können, liegt allen Anwesenden besonders am Herzen. Elena Nicodemus, die für die Choreografien des musikalischen Theaterstücks zuständig ist und die erwachsene Hauptrolle von Frau Dr. Alice Sonnenschein spielt, betont, dass alle Jugendlichen während der Proben „unfassbar gewachsen“ seien. „Viele stehen zum ersten Mal auf der großen Studiobühne – dazu gibt es Live-Musik“ – sie können die Premiere kaum erwarten.

Dass die Zukunft nicht einfach wird, wissen wir längst. Doch wir haben die Wahl: Stecken wir den Kopf in den Sand, lassen wir uns inspirieren oder packen wir selbst aktiv mit an? Finden wir es im Theater heraus!

Kresch-Theater
Virchowstr. 130
47805 Krefeld
Telefon: 02151 862626
Vorstellungen: Fr, 20. Juni, und Sa, 21. Juni, Beginn: 18 Uhr
Tickets: kresch.de/service
Stiftung: cooldown.earth

 Fotos: Felix Burandt

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