Das Thema „Schadstoffe“ ist komplex und aufgrund seiner gesundheitlichen Implikationen mit größter Vorsicht zu behandeln. Wir empfehlen grundsätzlich, immer einen Fachmann hinzuzuziehen, wenn der Verdacht besteht, dass eine Immobilie schadstoffbelastet ist. Dennoch möchten wir Euch anbei eine kurze Einschätzung bzw. Einordnung der am häufigsten vorkommenden Schadstoffe liefern, damit Ihr wisst, worum es geht, wo Risiken liegen und wo akuter Handlungsbedarf besteht.
Asbest: Das feinfaserige Silikat-Mineral kam von ca. 1950 bis 1990 zum Einsatz, mit einem deutlichen Boom in den Siebzigerjahren, als Asbestzement vor allem für Leitungen verwendet wurde. Weitere Anwendungsgebiete waren Glaswolle, Fliesenkleber, Spachtelmasse, Putze, Fassadenplatten, Dachabdeckungen aus Zement, Vinyl-Bodenbeläge, Heizkörper- und Fensterbankabdeckungen, Abwasserrohre und Nachtspeicherheizungen. Asbest war wegen seiner hohen Festigkeit und seiner hervorragenden dämmenden Eigenschaften sehr beliebt. Heute weiß man, dass erhebliche Gefahren für die Gesundheit von dem Stoff ausgehen. Zahlreiche öffentliche Gebäude, die Asbest enthielten, wurden daher in den vergangenen 30 Jahren aufwändig saniert.
Blei: Warum gerade dieses Schwermetall für wasserführende Leitungen verwendet wurde, ist uns aus heutiger Sicht völlig schleierhaft. Fakt ist jedoch, dass Blei bis 1970 absolut gängig und gebräuchlich war. Heute wissen wir: Blei ist ziemlich giftig und gehört allenfalls als Additiv ins Benzin historischer Fahrzeuge.
Formaldehyd: Das farblose, wenig riechende und schleimhautreizende Gas wird in der Herstellung von Spanplatten, Farben, Lacken und Dämmstoffen eingesetzt.
Künstliche Mineralfasern (KMF): Das feinfaserige Material aus Glas oder Gestein wurde bei der Dämmung von Immobilien als Mineralwolle verwendet, das ähnlich wie asbesthaltige Materialien für den Menschen krebserregend ist. KMF wurden im Juni 2000 verboten. Beim Abriss oder der Demontage ist erhöhte Vorsicht geboten.
Polychlorierte Biphenyle (PCB): Diese farblose, geruchlose Mischung aus chlororganischen Verbindungen wurde bis in die 1980er-Jahre als Weichmacher in Lacken, Dichtungsmasse, Isoliermitteln und Kunststoffen verwendet und 2001 verboten.
Pentachlorphenol (PCP): Diese farblose, geruchlose chlororganische Verbindung wurde bis zum Ende 1980er-Jahre als Holzschutzmittel verwendet.
Eure Sabine Bellassai & Paul Sigmund
immobilienmakler-nrw.de
Schnellkontakt: 0172 – 9772200