Außenreize fluten die Sinne, Werbung buhlt omnipräsent um Aufmerksamkeit, die Turbokommunikation schreitet unaufhaltsam voran und in der Mitte steht nicht selten ein Geist, der vor Überforderung nach Hilfe schreit. Nie war das Grundrauschen einer Gesellschaft lauter, selten waren Druck und Rasanz so stark ausgeprägt wie jetzt. Krisen geben sich die Klinke in die Hand und die Medien wetteifern um die größtmögliche Dystopie. Wer dann auch noch den Job verliert, den Verlust eines geliebten Menschen betrauern oder ein Beziehungsende hinnehmen muss, mag den Boden unter den Füßen verlieren. Manchmal gibt es aber auch gar keinen erkennbaren Grund, aus dem Menschen in eine psychische Ausnahmesituation geraten. All jenen mit einem ehrlichen, niederschwelligen und patientenorientierten Angebot zu begegnen, ist das Ziel Dr. Renato Pejcinovics, der seit einem Jahr als ärztlicher Direktor die Geschicke der Klinik für Psychische Gesundheit der Alexianer verantwortet.
„Wo bin ich wirksam?“, fragt sich Dr. Pejcinovic retrospektiv mit Blick auf seine Berufswahl. Einfach, aber gleichzeitig so tiefsinnig, ist die Beantwortung dieser Frage Ursache seiner Entscheidung und Fundament geistiger Gesundheit zugleich. Selbstwirksamkeit, also die Überzeugung einer Person, Probleme und Herausforderungen aus eigener Kraft bewältigen zu können, ist das Konzentrat der Resilienz und Nährboden für Glück. Der aus Sarajevo stammende 44-Jährige vermag es beispielhaft, Parallelen zwischen sich, seiner Flüchtlings- und Migrationsbiografie, den damit einhergehenden Herausforderungen und seiner Patientenschaft zu ziehen. Die deutsche Sprache, deren Erwerb er bisweilen als magisch empfand, ist heute eines der wichtigsten Werkzeuge seines Repertoires. „Es fasziniert mich bis heute, welche Ergebnisse wir durch Sprechen und Zuhören erreichen können. Natürlich ist die moderne Psychotherapie geprägt von einem multimodalen Ansatz, doch es ist die Kommunikation, die im Zentrum steht“, erklärt er. Dem neuen Führungskopf der Alexianer Empathie zu attestieren, wirkt angesichts seines Metiers nahezu redundant, doch es ist genau sie, die ihn – gekoppelt mit einer spürbaren Demut – sowohl zum Leiter eines Teams als auch zum Experten für Depressionserkrankungen prädestiniert.
Bevor sich Dr. Pejcinovic im vergangenen Jahr für einen Wechsel zu den Alexianern entschied, hatte der Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie lange an der LVR-Klinik in Langenfeld gearbeitet. „Ich hatte genug Zeit in der Praxis, um eine Vision zu entwickeln, wie ich Psychiatrie und Psychotherapie leben möchte. Hier hat man mir den Handlungsspielraum gegeben, diese Wirklichkeit werden zu lassen. Dieses Vertrauen weiß ich sehr zu schätzen“, erklärt der Familienvater seine Beweggründe. Seit seinem Amtsantritt wurden 14 neue Ärztinnen und Ärzte eingestellt. Sorgfältig hat er ein Team zusammengestellt, das nicht nur imstande ist, die Notversorgung zu gewährleisten, sondern sein gesamtes Expertenwissen zum Wohle des Patienten zu bündeln. „Wir sind ein Team aus ganz unterschiedlichen Menschen, aus zahlreichen verschiedenen Ländern und mit facettenreichen Biografien. Diese Heterogenität ist ein absoluter Bonus für unsere Patienten“, so Pejcinovic weiter. Die moderne Psychiatrie gleicht medizinischer Detektivarbeit, führt Psychologie, Neurologie und Somatik ganz eng aneinander. „Wir führen Gespräche und nutzen das gesamte Spektrum moderner Diagnostik, um die Beschwerden unserer Patienten verdichtet beurteilen zu können. Dabei nicht in Routinemuster zu fallen oder aus Erfahrungen der Vergangenheit aufs Heute zu schließen, sind die größten Herausforderungen, denen wir uns alltäglich stellen müssen“, sagt er selbstkritisch.
Während im Alexianer so allen Ausprägungen psychischer Schieflagen kompetent begegnet werden kann, ist Dr. Pejcinovic selbst in der Therapie von Depressionserkrankungen zu Hause. „Ich freue mich sehr darüber, dass wir mit unserer Arbeitsweise wirklich gute Erfolge binnen vier bis acht Wochen erzielen können“, macht er Betroffenen Hoffnung. Wichtig, das wird er nicht müde zu betonen, ist ihm, dass auch Kassenpatienten hier mit einer zeitnahen Therapie rechnen können. „Wir haben eine moderne Station mit 15 Behandlungsplätzen und einem spezialisierten Konzept für Depressionsbehandlung etabliert“, sagt er nicht ganz ohne Stolz und verweist auf die Wichtigkeit der Maßnahme. „Hier ein Angebot geschaffen zu haben, ist insofern fundamental, als viele Suizide oder versuchte Suizide von Menschen begangen werden, die keine Hoffnung haben, Hilfe zu finden.“ Doch Pejcinovic treibt der Wunsch, mit seinem Team nicht nur eine Anlaufstelle in einer Krise zu sein, sondern als ganz natürliche Lebenshilfe ohne Stigma wahrgenommen zu werden. Präventiv, situativ oder sogar auf die Belegschaft von Unternehmen ausgeweitet, bieten die Alexianer unter Dr. Pejcinovic genau das, was die Terminologie „Klinik für Psychische Gesundheit“ verspricht: Schnelle kompetente Hilfe für jedermann – und nicht nur die letzte Ausfahrt Brooklyn.
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