Im Edeka am Gahlingspfad geht es zu wie in einem Bienenstock. Viele Menschen kümmern sich um ihren Wochenendeinkauf und dazwischen sind drei Amerikaner im Blitzlichtgewitter der Pressefotografen. Der Grund für das Spektakel ist der Eeasy Lid, ein neuartiger Deckel für Konservengläser, der bei Edeka Kempken seine Europa-Premiere feiert. Dort verschließt er die vegane Pasta-Sauce einer Edeka-Eigenmarke. Einzigartig macht den Deckel, dass er im Gegensatz zu konventionellen Deckeln ganz ohne Kraftaufwand geöffnet werden kann. Möglich wird das durch ein in der Mitte liegendes Ventil, das bei leichtem Druck das darunterliegende Vakuum löst. Eine Revolution für schwächere, behinderte und kranke Menschen, die ihr Epizentrum für den europäischen Siegeszug ausgerechnet in Krefeld findet.
Zur Premiere ließen sich es sich die Erfinder des Eeasy Lid (zu Deutsch: „Einfach Deckel“) James Bach, Brandon Bach und John Ryder nicht nehmen, persönlich vor Ort zu sein, um Fragen zu beantworten und das Produkt vorzustellen. „Es sind immer wieder Frauen an uns herangetreten, die Schwierigkeiten hatten, konventionelle Deckel zu öffnen. Sie fragten uns, ob wir dafür nicht eine Lösung erfinden könnten. Und genau das haben wir getan“, erzählt Brandon Bach. Insgesamt acht Jahre Entwicklungszeit hatte CCT in den Eeasy Lid gesteckt, ehe er vor zwei Jahren in den USA in den Markt gebracht wurde. Dort verschließt er auf mehreren Produkten zahlreiche Konserven in hunderten von Märkten.
Dass die Europa-Premiere des Eeasy Lid in Krefeld stattfand, liegt in der Zusammenarbeit zwischen dem amerikanischen Konzern aus Dayton, Ohio, und dem Krefelder Unternehmen KR Beteiligung be- gründet, der auch Friedrich Berlemann angehört. Berlemann war früher als Manager im Einzelhandel tätig und pflegte bereits gute Kontakte zu James Bach und John Ryder. „Als mir die Amerikaner von ihren Europa-Plänen berichteten, war ich sofort begeistert und wusste, dass wir mit den Kompetenzen, die wir in der KR Beteiligung bündeln, sehr gut für die Europa-Einführung aufgestellt sind. Zusammen mit Michael Neppeßen (CEO KR Beteiligung) und David Kordes (CEO silk. Werbeagentur) wurden die Marke und das Produktdesign entwickelt. Parallel fanden in den vergangenen eineinhalb Jahren Sondierungsgespräche mit Abfüllern, Produzenten und Investoren statt.
Heiner Kempken hat den immensen Mehrwert des Deckels für seine Produkte erkannt und führt die Pasta-Sauce als Eigenmarke in allen seinen Läden. „Innovation gehört zu den drei tragenden Säulen unseres Selbstverständnisses und genau das ist dieser Deckel: eine wirkliche Neuheit, die Menschen helfen wird. Wir sind stolz, dass wir die ersten sind, die den Deckel in unserem Sortiment führen dürfen, und absolut überzeugt, dass er bald flächendeckend Einzug in die deutschen Supermärkte halten wird.“
Im Anschluss an die Präsentation fanden weitere Gespräche mit Pont, einem europäischen Verpackungsunternehmen, statt, das großes Interesse bekundet haben, die Lizenz für den Eeasy Lid zu erwerben. Es folgen weitere Gespräche mit Investoren mit dem Ziel, eine deutsche Produktionsstätte zu entwickeln und betreiben. In ein paar Jahren, so alles so läuft, wie es die Macher hinter dem Eeasy Lid planen, werden Premiummarken in ganz Europa mit dem Eeasy Lid verschlossen werden. Und Krefeld wird als Epizentrum einer echten Revolution in die Geschichte eingehen.
Fotos: Luis Nelsen, Christopher Schlangen (App Logik GmbH)