Sicher durch den Pflegedschungel

Wenn Demenz den Alltag verändert

Demenz beginnt oft leise. Erst vergisst jemand die Milch beim Einkaufen oder fragt mehrmals am Tag nach dem Datum. Anfangs wirkt das harmlos, doch irgendwann wird klar: Hier verändert sich etwas Grundlegendes. Wenn Demenz oder Alzheimer in das Leben einer Familie tritt, steht plötzlich alles auf dem Kopf.

Die vertrauten Routinen – das gemeinsame Frühstück, der Spaziergang, der Lieblingsradiosender – geraten aus dem Takt. Menschen mit Demenz verlieren sowohl Erinnerungen als auch Orientierung, Zeitgefühl und das Vertrauen in ihre gewohnte Umgebung. Dinge, die früher selbstverständlich waren, werden zu Stolpersteinen, Türen werden zu Hindernissen, vertraute Gesichter zu fremden. Wer zu Hause pflegt, steht mittendrin – zwischen Liebe, Pflichtgefühl und wachsender Erschöpfung.

Demenz verändert nicht nur den Betroff enen, sondern das gesamte Umfeld. Angehörige erleben, wie vertraute Gespräche versiegen oder wie ein geliebter Mensch sich in seine eigene Welt zurückzieht. Viele beschreiben es als ein leises Abschiednehmen – Stück für Stück, über Jahre hinweg. Hinzu kommt die ständige Wachsamkeit: Der Herd darf nicht mehr unbeaufsichtigt bleiben, das Fenster nicht offen stehen, der Haustürschlüssel muss weggelegt werden. Nächte werden unruhig, Gespräche drehen sich im Kreis. Man erklärt, beruhigt, sucht, findet – und fängt am nächsten Tag wieder von vorn an.

Eine erfahrene Betreuungskraft kann Strukturen schaffen, Sicherheit vermitteln und den Tag in vertraute Rituale gliedern. Das gibt den Betroffenen Halt – und den Angehörigen die Chance, durchzuatmen. Eine Betreuung, die nachts aufsteht, beruhigend reagiert, das Frühstück vorbereitet oder einfach Gesellschaft leistet, schafft Raum für Normalität. Das ist viel mehr als bloße Hilfe im Alltag.

Pflege zu Hause ist Teamarbeit. Sie gelingt nur, wenn Verantwortung geteilt wird. Niemand sollte glauben, dass er alles allein schaffen muss. Es ist kein Zeichen von Schwäche, Hilfe anzunehmen, sondern Ausdruck von Weitsicht und Liebe. Darum gilt: Warten Sie nicht, bis nichts mehr geht. Sprechen Sie frühzeitig über Entlastung, über Unterstützungsmöglichkeiten und über Ihre eigenen Grenzen. Nur wer auf sich selbst achtet, kann für andere da sein.

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