Ein Leben mit schlechter Sehkraft – oder gar ohne Augenlicht – ist mit vielfältigen Herausforderungen verbunden. Schon allein das Lesen dieser Zeilen wäre unter Umständen überhaupt nicht möglich. Daher ist es wichtig, auf die Augen zu achten. Zumal viele Erkrankungen dieses wichtigen Sinnesorgans zunächst keine schweren Symptome verursachen. Glaukom, Makuladegeneration oder diabetische Retinopathie entwickeln sich einerseits schleichend, können aber, bei zu später Diagnose, im schlimmsten Fall zur Erblindung führen. Die Vorsorge sowie die dauerhafte Begleitung von Patienten gehören zu den Schwerpunkten von Dr. Sharmila Kohli und Dr. Sarah Hesemann. Die beiden Medizinerinnen übernehmen Anfang des Jahres eine traditionsreiche Augenarzt-Praxis in Krefeld.
Die Adresse Ostwall 209, neben der Alten Hauptpost, ist seit vielen Jahrzehnten Anlaufstelle für Menschen, die ihre Augen untersuchen und behandeln lassen möchten. Geführt wurde die Praxis bislang von Marion Derendorf und Dr. Norbert Fassin. Beide gehen nun in den Ruhestand. Schon Dr. Fassins Eltern und sein Großvater waren als Augenärzte tätig. „Es ist sehr schön, dass diese lange Tradition mit unseren beiden Wunsch-Nachfolgerinnen eine Fortsetzung findet“, sagt Norbert Fassin. „Und wir freuen uns sehr, dass wir an diesem besonderen Ort unserem Beruf, der zugleich Berufung ist, nachgehen dürfen“, so Dr. Sharmila Kohli. „Als neue Praxisgemeinschaft stehen wir für Routine-Untersuchungen, bei der Abklärung von Symptomen sowie der Behandlung von Erkrankungen zur Verfügung“, ergänzt ihre Kollegin Sarah Hesemann.
Die beiden Düsseldorferinnen, Anfang/Mitte 40, haben sich während ihrer Facharztausbildung kennengelernt. Nach ihrem Studium in Münster bzw. Düsseldorf waren sie einige Zeit am Helios Klinikum bei Chefarzt Prof. Dr. Marcus Knorr auf derselben Station im Einsatz, Dr. Hesemann schließlich sogar als Oberärztin. „Es war eine tolle und unschätzbar wichtige Zeit“, sagt sie. „Im Laufe des Berufslebens entwickelte sich allerdings der Wunsch nach einer eigenen Praxis.“ Mit den zwei frei werdenden Kassensitzen am Ostwall habe sich dafür eine optimale Gelegenheit ergeben. Zuletzt waren sie in Xanten (Dr. Kohli) und Neuss (Dr. Hesemann) in Praxen tätig.
Dr. Sharmila Kohli, die auch ein Biochemie-Studium abgeschlossen hat, ist vom Beruf der Augenärztin nach wie vor fasziniert: „In keinem anderen Bereich ist es möglich, nur mit Hilfe einer Lupe in ein menschliches Organ hineinzuschauen.“ Der Fokus der Praxis liegt auf der konservativen Augenheilkunde, also der Behandlung ohne chirurgische Eingriffe. „Bei nötigen Operationen beraten wir und schicken die Patientinnen und Patienten zur bestmöglichen Weiterbehandlung“, so Dr. Hesemann.
Erfahrungsgemäß liegt das Durchschnittsalter ihrer Patientinnen und Patienten „bei 60plus“. Im höheren Lebensalter treten vermehrt Augenprobleme auf. Stichwort Glaukom, auch „Grüner Star“ genannt: Erhöhter Augeninnendruck kann den Sehnerv schädigen. „Risikofaktoren sind neben dem Alter auch genetische Veranlagungen oder Kortisoneinnahme “, erklärt Dr. Kohli. Besteht der Verdacht, wird unter anderem der Augeninnendruck gemessen und das „Gesichtsfeld“ geprüft. Das ist jener Bereich, den die Augen wahrnehmen, ohne sich zu bewegen. Wird das Gesichtsfeld kleiner, könnte dies ein spätes Symptom sein.
Eine weitere häufige Augenerkrankung im Alter ist die Makuladegeneration, kurz AMD. Sie betrifft die Netzhautmitte, medizinisch Makula. Zwei Formen gibt es: Die trockene Variante schreitet in der Regel eher langsam voran. Die feuchte Makuladegeneration ist schwerwiegender. „Bei allen Erkrankungen gilt: Je früher sie erkannt werden, desto besser sind die Heilungschancen bzw. die Behandlungsmöglichkeiten zur Linderung und Verzögerung“, sagt Dr. Hesemann. Eine engmaschige Kontrolle ist auch bei der diabetischen Retinopathie angeraten. Bei dieser Erkrankung, die Diabetes-Patientinnen und -Patienten betreffen kann, verursachen hohe Blutzuckerwerte Schäden an den feinen Blutgefäßen im Auge.
Dr. Kohli und Dr. Hesemann weisen aber auch auf die Bedeutung von Kontrollen im Kindesalter hin. Dabei geht es vor allem um das frühzeitige Erkennen von Sehfehlern. Klassische Beispiele sind Kurz- und Weitsichtigkeit („Braucht das Kind eine Brille?), aber auch das Schielen. „Im Idealfall erfolgen Diagnosen und Therapien in enger Absprache mit den Kinderärztinnen und -ärzten“, meint Kohli. Auch das gehört zum Spektrum der Gemeinschaftspraxis am Ostwall 209.
Gemeinschaftspraxis Dr. Sharmila Kohli und Dr. Sarah Hesemann
Ostwall 209
47798 Krefeld
Telefon: 02151 22139
E-Mail: info@augenärztinnen-am-ostwall.de
augenärztinnen-am-ostwall.de
Fotos: Lucas Coersten