Seit 19 Jahren verleiht das Fachmagazin TASPO jährlich einen Award für Unternehmen der „grünen Branchen“. Innovation, Nachhaltigkeit, Zukunftsfähigkeit und Marketing stehen im Fokus. Die Verleihung fand Ende Oktober im Rahmen einer Gala in Berlin statt. In der Kategorie „Florist des Jahres“ belegte die Tönisvorster Floristin Andrea Hermes von Blumen Hermes den zweiten Platz. Der Preis ist Belohnung für eine erhebliche Transformation, die das über 90 Jahre alte Traditionsgeschäft zuletzt durchlaufen hat.
Andrea Hermes klingt fidel und entspannt: Die verdiente Anerkennung, die der Branchenpreis bedeutet, tut ganz offensichtlich gut – er ist ein schöner Schlussakkord nach den vergangenen ereignisreichen Jahren, in denen die junge Unternehmerin und dreifache Mutter sich komplett neu erfinden musste. „Die Beschränkungen während der Pandemie, der Frequenzrückgang in den Innenstädten, der Fachkräftemangel, dazu die Herausforderung mit drei Kindern zu Hause: Das Geschäft so weiterzuführen wie bis zu diesem Zeitpunkt, war einfach nicht mehr möglich. Um auch meinen Kunden eine Verlässlichkeit zu bieten, musste ich etwas ändern“, erinnert sich die Floristikmeisterin. Da sie während ihrer selbst so bezeichneten „Lehr- und Wanderjahre“ viele Erfahrungen sammelte – unter anderem war sie für die Dekoration des berühmten Traumschiffs zuständig und arbeitete in der Veranstaltungsfloristik in der Schweiz –, fiel es ihr nicht schwer, neue Vertriebswege zu finden: „In der Pandemie brachten wir in kurzer Zeit unseren Onlineshop ins Netz und bauten einen Blumenstand vor dem Supermarkt auf“, erklärt sie. Heute ist ihr Geschäft nur noch 19 statt 50 Stunden in der Woche geöffnet: Ein Umstand, der nicht zuletzt der Tatsache geschuldet ist, dass ihr Team altersbedingt von neun auf drei Personen plus Freiberufler schrumpfte.
Doch Andrea Hermes ist um die Zukunft nicht bang: Gute Kontakte, Neugier und Ehrgeiz haben ihr ganz neue Geschäftsfelder eröffnet. „Ich konzentriere mich vermehrt auf Auftragsarbeiten und die Veranstaltungsfloristik“, berichtet sie. „Neben den Klassikern wie Hochzeiten und Beerdigungen gibt es gerade in der Wirtschaft viele Events, bei denen Wert auf attraktive Blumendekorationen gelegt wird.“ Blumen Hermes dekorierte unter anderem für die 1Live Krone, den Porsche Taycan Launch oder den 700 Quadratmeter großen Stand der Internationalen Pflanzenmesse: ein Unterfangen, das mit zwei Sattelschleppern voller Blumen bewältigt wurde. Dass die Pandemie als Ausgangspunkt der Veränderungen rückblickend ein Segen war, möchte Andrea Hermes aber nicht so ohne Weiteres bestätigen: „Alles hat seine Zeit. Ich bin dankbar für das, was war, und freue mich auf das, was in Zukunft noch kommen mag.“ Und dazu gehört auch das anstehende Adventsgeschäft: Selbstverständlich ist Blumen Hermes immer noch der richtige Ansprechpartner, wenn es darum geht, die eigenen vier Wände weihnachtlich-festlich zu schmücken. Es müssen ja nicht gleich 700 Quadratmeter sein.
Blumen Hermes
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