Weihnachtsmärchen haben im Theater Krefeld und Mönchengladbach eine lange Tradition. Dieses Jahr können sich große und kleine Märchenfans auf das Ballett „Peter und der Wolf“ freuen. Das vom russischen Komponisten Sergej Prokofjew geschriebene Musikmärchen kam bereits 2022 auf die Krefelder Bühne und ging dann im Winter 2023/24 nach Mönchengladbach. Aufgrund des großen Erfolgs an beiden Häusern gibt es nun eine Wiederaufnahme in Krefeld. Weil viele Vorstellungen vormittags für Schulen gegeben werden, hat das Stück nur eine Länge von 70 Minuten und das Ballett-Ensemble ungewöhnliche Arbeitszeiten. Zusätzlich gibt es auch Nachmittagsvorstellungen für Familien.
Die Tatsache, dass viele Schulkinder vor der Bühne sitzen werden, hat aber auch Konsequenzen für das Konzept und die Ausstattung der Inszenierung. „Da Ballettdirektor Robert North möchte, dass die Kinder das Orchester sehen, sitzt es mit auf der Bühne“, erklärt Ausstattungsleiter Udo Hesse. „Das ist auch wichtig, weil jeder Bühnenrolle ein bestimmtes Instrument zugeordnet ist.“ Nach Prokofjew zwitschert die Querflöte wie ein Vogel, die Oboe quakt wie eine Ente und das Fagott brummt wie ein Großvater.
Um den Kindern zu erklären, wie ein Theater funktioniert, beginnt das Stück mit einem offenen Training des Ballettensembles. „Am Ende des ‚Trainings‘ wird die Bühne sichtbar für das Publikum umgebaut“, beschreibt Udo Hesse. „Danach werden die Instrumente einzeln und vom Erzähler des Stücks kommentiert auf der Bühne vorgestellt. Nur die Pauke ist zu groß. Die bleibt im Orchester stehen und eine zweite wird auf die Bühne gefahren“, ergänzt er mit einem Lächeln.
Lehrreich ist auch die Geschichte selbst: Denn der kleine Peter löst hier am Ende ein selbstverursachtes Problem. Entgegen dem Rat seines Großvaters lässt er das Gartentor offen, sodass der böse Wolf hineinkommt und Tiere und Menschen bedroht. In der Not tut sich Peter mit anderen Gartenbewohnern wie Katze und Vogel zusammen. Sie locken den Wolf auf einen Baum, und er kann gefangen werden. „Es geht in dem Stück auch um Teamwork und Freundschaft“, stellt Udo Hesse fest.
Teamwork zwischen Ballett, Orchester und Ausstattung benötigt auch die gesamte Inszenierung. Denn das Orchester muss auf der Bühne sicher sitzen, die Kostüme müssen Tanzbewegungen zulassen und der Baum, auf den die Protagonisten klettern, muss unfallsicher sein. Wer sich das Ergebnis anschauen möchte, hat dazu ab dem 30.11. die Möglichkeit. Es folgen sechs weitere Vorstellungen, darunter eine am zweiten Weihnachtstag.
Tickets und Infos unter theater-kr-mg.de
Fotos: Lucas Coersten und Matthias Stutte