Velvet

Lounge-Feeling am Tennis-Court

Antonia und Matthias Cantow betreiben die Gastronomie auf der CHTC-Anlage.

Seit dem vergangenen Frühjahr führen Matthias und Antonia Cantow das Restaurant auf der CHTC-Anlage. Das Paar hat einen neuen Stil an der Hüttenallee eingeführt. An die Zeiten davor erinnern allenfalls die geschwungene Bar und die Hochtische. Die Küche ist international geprägt. Ohne Klassiker wie Burger, Pizza oder Pommes geht es allerdings nicht.

Früher hat Antonia Cantow selbst Tennis gespielt. Von klein auf stand sie auf dem Platz oder trainierte in der Halle. Daheim im unterfränkischen Miltenberg oder im Schwarzwald bei den Großeltern. Heute, in Krefeld, kommt sie leider nicht mehr dazu. „Im vergangenen Jahr habe ich noch ein paar Stunden bei Blau-Weiß genommen. Doch jetzt fehlt mir einfach die Zeit.“ Matthias und Antonia Cantow führen das Velvet, die Gastronomie auf der Anlage des Crefelder Hockey- und Tennisclubs CHTC. Im vergangenen Mai hatten sie das frühere „Vernaleone“ direkt an den Tennisplätzen übernommen und komplett umgemodelt. „Nur die Tische haben wir stehen lassen“, sagt die Betreiberin.

Das Restaurant wurde im edlen Lounge-Stil eingerichtet.

Seitdem präsentiert sich das Restaurant im schicken Lounge-Look. Rund 50 Innenplätze und noch mal 60 bis 80 im Freien stehen zur Verfügung. Hier lässt sich nachmittags ein Cappuccino genießen oder eine erfrischende Schorle nach einem Fünf-Satz-Match. Abends ist die Küche von 17.30 bis 21.30 Uhr geöffnet. Am Sonntag gibt es durchgehend warme Küche. Um die Zubereitung und den Service kümmert sich ein sechsköpfiges Team. Die Gäste rekrutieren sich vornehmlich aus dem Kreis der Clubmitglieder, aber nicht nur: Jede und jeder ist herzlich willkommen. Wer Speisen für Zuhause möchte, wählt den Take-away-Service. Dieser wird sehr gut angenommen. Für die Anwohner der Hüttenallee ist das Velvet ohnehin eine beliebte Anlaufstelle. „Wir hatten sogar schon mal einen Gast aus Münster, der extra für uns nach Krefeld gefahren ist“, erzählt Antonia Cantow. Und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Da haben wir uns in der Küche natürlich besonders viel Mühe gegeben.“

Die Speisekarte ist „international“, mit Gerichten wie Thai-Curry mit Duftreis oder Burrata auf Ochsenherztomaten. Rumpsteak mit Kaffeebutter und Dorade an grünem Risotto sind weitere Beispiele für die kulinarische Vielfalt. Nicht fehlen dürfen die Klassiker jeder Sportgastronomie: Schnitzel mit Pommes, Spaghetti und Burger. „Das haben sich viele Clubmitglieder explizit so gewünscht. Wir wissen das aus einer E-Mail-Umfrage“, sagt Matthias Cantow. Dank eines speziellen Pizzaofens – und einer Mitarbeiterin mit italienischen Wurzeln – sind frische Pizzen ebenfalls kein Problem. Vier bis fünf neue Gerichte kommen pro Monat auf die Karte. „Ein wenig Abwechslung muss sein“, sagt Antonia Cantow.

Die Cantows sind ein Gastronomie-Paar wie aus dem Bilderbuch. Der 42-Jährige hat eine Ausbildung zum Systemgastronomen und als gelernter Koch bereits in diversen gehobenen Restaurants in ganz Deutschland gearbeitet. Seine Frau ist studierte Ernährungswissenschaftlerin – was ebenfalls nicht die schlechteste Voraussetzung für diese Profession ist. Kennengelernt haben sie sich in Hamburg. Seit 2018 kümmern sie sich um das VIP-Catering in der YAYLA Arena.

Bis heute ist es ihr Hauptgeschäft. In der KEV-Saison brummt es besonders – wenn nicht ein Lockdown dazwischen kommt. „Das war eine harte Zeit“, erinnert sich Matthias Cantow. In den besonders schlimmen Wochen ist das Team auf gesunde Fertiggerichte im Glas umgestiegen. „Wir haben sie frisch zubereitet und dann über einen Online-Shop verschickt oder über Edeka Kempken verkauft.“ Innerhalb Krefelds haben sie die köstlichen Gläser, zum Beispiel Gulasch oder Suppen, selbst ausgeliefert. Inzwischen ist der Glas-Service Geschichte – die Gerichte sind aber teilweise noch bei Edeka Kempken verfügbar.

In Nicht-Corona-Zeiten sind die Caterer mit ihrer Arbeit gut ausgelastet. Ein Restaurant zusätzlich stand daher eigentlich nicht auf der Agenda. Doch Anfang des Jahres klopfte der CHTC bei Matthias Cantow an. Es war bereits das zweite Mal, dass man ihn als Pächter gewinnen wollte. Und diesmal griff der Gastronom zu. „Es war eine gute Entscheidung“, sagt das Paar unisono nach den Erfahrungen der ersten Monate. Die neue Küche habe sich schnell herumgesprochen. Vermehrt werden die Räume auch für Feierlichkeiten aller Art gebucht.

Seit dem Frühjahr 2021 kann Antonia Cantow mit dem Trubel zwischen Terminvergabe am Telefon und Bedienung der Gäste noch besser umgehen als früher. Die 38-Jährige, von Geburt an hochgradig schwerhörig, trägt nun ein sogenanntes Cochlea-Implantat. Diese Hörhilfe sei eine große Erleichterung im Alltag, berichtet sie. Nun muss sie nicht mehr zwingend von den Lippen lesen. „Was wegen der Corona-Masken ohnehin oft nicht möglich war.“

Jetzt, wo das Catering wieder anläuft, kommen schnell 16 Arbeitsstunden und mehr am Tag für das Paar zusammen. Klar, dass Antonia Cantow ihren Tennisschläger nun meist in der Ecke stehen lassen muss. Dafür ist Sohn Luis umso sportlicher unterwegs. Der Achtjährige spielt – natürlich beim CHTC – Tennis und Hockey. Auch Fußball gehört zu seinen Hobbys. Und die dreijährige Schwester Yuna? „Die wird überall mit hingenommen und findet’s toll“, lacht die Mama.

Velvet
Hüttenallee 106
47800 Krefeld
Telefon: 0176 – 72171810
www.restaurant-velvet.com

Fotos: Luis Nelsen
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