Als Silke Leiber hier noch auf ihrem Schulweg vorbeikam, wirkte der alte Bunker gegenüber der Grundschule am Marienplatz wie eine düstere graue Wand – ein städtebaulicher Schandfleck im ansonsten beschaulichen Fischeln. Durch dichten Bewuchs wurde die massive Hässlichkeit später etwas versteckt, doch das Grundproblem eines ungenutzten Fremdkörpers nahe des Fischelner Ortskerns blieb. „Die Idee, dieses seit der Nachkriegszeit bestehende Ärgernis zu beseitigen, entstand in einer gemütlichen Runde“, erinnert sich Silke Leiber. „Bei einem Glas Wein haben wir darüber philosophiert, was man denn aus dem Bunker machen könnte. Daraus entstand dann das Marienhof-Projekt, und die Marienhof Fischeln GmbH wurde gegründet.“ Federführend war der lokale Projektentwickler Hambloch. Immobilienmaklerin Leiber übernahm einen Teil des Vertriebs.
Auf diese Weise wurden in dem ehemaligen Weltkriegsbunker 32 Wohnungen mit Größen zwischen 65 und 155 Quadratmetern errichtet. Dafür musste das massive Gebäude weitgehend entkernt werden. Nur die Außenwände blieben erhalten und wurden in die neue Wohnarchitektur integriert. Um den Wohnungen so viel Helligkeit wie möglich zu geben, baute man zwei großzügige Lichthöfe. Zum Marienplatz hin bleibt die prägende Bunkerwand teilweise sichtbar. Auf der platzabgewandten Westseite ist die Fassade großzügig verglast und mit Balkonen und Terrassen versehen. „Mit dem Marienhof haben wir genau den richtigen Nerv getroffen“, glaubt Leiber. „Denn es gibt sehr viele ältere Menschen, die ihr Einfamilienhaus gern gegen eine Wohnung in zentraler Lage tauschen möchten. Leider sind genau solche Wohnungen in Fischeln immer noch Mangelware. Verfügbare Objekte liegen oft zu sehr am Rand, es fehlen Aufzüge oder die Räume sind nicht barrierefrei“, weiß die Immobilienexpertin. „Auch aus diesem Grund haben wir die Wohnungen im Marienhof trotz ihres relativ hohen Preises in Rekordzeit verkauft. Nur eine über 140 Quadratmeter große Wohnung im dritten Obergeschoss ist noch nicht fest vergeben.“
Zu Silke Leibers Kunden gehören oft ältere Hauseigentümer, die in zu groß gewordenen Einfamilienhäusern leben. „Für diese Menschen war der Marienhof ein echter Glücksfall“, freut sich die Maklerin, „vor allem wenn sie bisher in Fischeln gewohnt haben und auch weiter hier leben möchten. Von daher würde ich gerne wieder ein Projekt mit barrierefreien Wohnungen übernehmen. Die Liste der potenziellen Interessenten ist lang.“ Auf der anderen Seite hilft Leiber Hauseigentümern im Rentenalter ebenfalls gerne, Käufer für ihr Haus zu finden. Aufgrund der günstigen Lage ist inzwischen besonders Leibers Heimatstadtteil Fischeln sehr beliebt. Die Nähe zu Düsseldorf zieht junge Familien an, die sich hier ein Haus leisten können, was dort oft nicht möglich ist. „Für ein Haus in Krefeld finden Sie fast immer schnell einen Käufer“, weiß die Immobilienmaklerin. „Die Herausforderung bei so einem Auftrag ist, den Hausverkauf für die Verkäufer angemessen zu gestalten. Diese Menschen haben oft den größten Teil ihres Lebens in dem Gebäude verbracht. Da ist es gar nicht so einfach loszulassen – und es schmerzt sie, wenn sich Kaufinteressenten abfällig über den Fußboden oder die Badezimmerfliesen äußern“, berichtet Leiber von ihren Erfahrungen. „Daher empfehle ich Eigentümern meistens, bei Besichtigungen nicht dabei zu sein.“
Einfühlungsvermögen und behutsames Vorgehen sind Silke Leiber grundsätzlich wichtig. Ihr geht es darum, mit einem Hausverkauf eine Win-Win-Situation zu schaffen. „Ich mag keine Schnellschüsse“, betont die Maklerin. „Ein Haus kauft man nicht wie ein paar neue Socken. Es muss für alle Beteiligten passen. Für mich ist es zum Beispiel Wertschätzung gegenüber Käufern und Verkäufern, ein ansprechendes Exposé zu erstellen und alle Daten professionell aufzubereiten“, erklärt sie ihre Vorgehensweise. „Damit ich erfolgreich agieren kann, muss ich mich mit dem Auftrag identifizieren können. Ich habe auch schon Aufträge abgelehnt, wenn es dem Verkäufer nur um das schnelle Geld ging – wie zum Beispiel bei einem Hauseigentümer, der eben mal so seine langjährigen Mieter vor die Tür setzen wollte, um einen besseren Verkaufspreis zu erzielen“, so die Fischelnerin.
Dass Silke Leiber eine Maklerin besonderer Art ist, zeigt bereits ihre Außendarstellung. Den Namen Knusperhaus Immobilien hat sie bewusst gewählt, um sich von übertrieben statusbewusst auftretenden Kollegen abzusetzen. „Ich komme oft mit dem Fahrrad zum Termin und nicht mit einem Luxusschlitten, den ich auch gar nicht besitze“, erzählt sie augenzwinkernd. „Mein Büro ist freundlich und gemütlich – kein Chrom- und Lederambiente. Mein Ziel ist es, als bodenständige Dienstleisterin wahrgenommen zu werden. Ich wohne seit meiner Kindheit in Fischeln und möchte hier auch weiterhin gerne in Frieden leben“, betont sie. „Das geht nur, wenn man fair agiert und seinen Kunden einen echten Nutzen bietet. Krumme Touren, wie das Verschweigen von Baumängeln, lehne ich ab. So arbeite ich hier in Fischeln und überall sonst, wo ich tätig werde, egal ob in anderen Stadtteilen Krefelds oder in Viersen, Mönchengladbach und Moers. Mein Geschäft lebt von Empfehlungen, und die bekomme ich zum Glück immer wieder. So ist es gut und so soll es bleiben.“
Knusperhaus Immobilien
Kölner Straße 598
47807 Krefeld
Tel.: KR / 60 83 86
E-Mail: info@knusperhaus-immobilien.de
www.knusperhaus-immobilien.de
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