Krefelder Forscht im Profisport

Sind Sportler bessere Führungskräfte?


Eigentlich dirigiert er als Abwehrchef vom Bundesligisten SC DHfK
seine Handball-Kollegen auf dem Platz. Wer den Weg des gescheiten
Handballers mit Krefelder Wurzeln verfolgt, wundert sich aber
nicht, dass der 29-Jährige erst kürzlich neben den Verpflichtungen
als Profisportler seinen Abschluss in Wirtschaftspsychologe abgelegt
hat. Seine Arbeit mit Auszeichnung wurde nun von der Hochschule
für Ökonomie und Management als erste deutschlandweite
Studie über die Führungsqualität von Sportlern, speziell von Handballern,
veröffentlicht.

„Ich definiere zuerst darin, welche Persönlichkeitseigenschaften ein
leitender Angestellter mitbringen sollte, um erfolgreich zu sein“;
beschreibt Roscheck. „Dann erforschte ich anhand anerkannter
Frageprofile, inwieweit die Sportler diese Qualitäten mitbringen.“
Fast 120 Handballerinnen und Handballer aus der Ersten und Zweiten
Bundesliga haben sich an der differenzierten Umfrage beteiligt
und Roscheck hat über Monate die Fragebögen ausgewertet. Dabei
sind spannende Ergebnisse herausgekommen: Vor allem führende
Sportler, wie der Kapitän oder der Co-Kapitän eines Teams aber
auch Mitglieder des Mannschaftsrates bringen überdurchschnittliche
Führungsqualitäten mit. Im Vergleich zum klassischen Bewerber
zeigen sich Sportler insgesamt leistungsorientierter, geselliger,
belastbarer und effektiver in der Lösungsfindung von Problemen.

„Spannend wäre herauszufinden, was zuerst da war: Das Huhn oder
das Ei“, sagt Roscheck und schmunzelt. Damit stellt er die Frage,
ob die Sportler auf Grund ihrer Persönlichkeitseigenschaften eine
Führungsrolle innerhalb ihrer Mannschaft bekleiden, oder aber, ob
sich diese erst durch eine entsprechende Rolle ausbildet. Roscheck
hofft, diesen Aspekt im Rahmen einer Kooperation mit einem Unternehmen
weiter erforschen zu können, er könnte sich auch vorstellen,
irgendwann zu diesem Thema zu promovieren.

Die gesamte Studie finden Sie unter Eingabe des Titels „Persönlichkeitsbezogene Eignung von Spitzensportlern als erfolgreiche Führungskräfte“ auf der Webseite der FOM: www.fom.de

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